Konstantin der Große Kaiser, Mörder, Heiliger



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Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer

4

 © 



kfw GmbH

 2013


 

● die christliche aufnahme paganer (= heidnischer) elemente 

 

● die sogenannte „Konstantinische schenkung“



 

● Konstantinopel – das „neue rom“



eiNsAtZMöGliChKeiteN:

Einsatzalter: ab 14 

Schule: seK i ab Klasse 8, seK ii, Fächer: Kath. und ev. religion, ethik, Geschichte

erwachsenenbildung, aus- und Fortbildung von Priestern und theolog(inn)en



KApitelübersiCht

KAp. 

tC 

titel

01 


00:00  

intro 


02 

02:52  


die Herkunft und die frühen Jahre Konstantins 

03 


05:23  

die Christen und das römische reich 

04 

10:10   


die reichskrise des zweiten und dritten Jahrhunderts 

05 


11:47  

Konstantins aufstieg im Westen 

06 

14:14  


Konstantins apollon-Frömmigkeit 

07 


20:05  

schlacht an der Milvischen Brücke / s. g. „Konstantinische Wende“ 

08 

29:43  


die sogenannte „Konstantinische schenkung“ 

09 


33:24  

die „Mailänder Vereinbarung“ – der Kaiser und die Kirche 

10 

33:18  


Konstantins sieg über licinius – sein Weg zur alleinherrschaft 

11 


34:03  

die Gründung eines neuen roms – Konstantinopel 

12 

37:41 


Konstantin und das Konzil von nicäa 

13 


38:37  

Konstantins thronjubiläum – Jubiläum eines Mörders? 

14 

41:02  


eine Pilgerfahrt zur Vergebung der sünden? 

15 


42:10 

Konstantins tod – späte reue eines (un)christlichen Kaisers? 



KAp. 01: iNtro (Ab 00:00) 

nach art einer ouvertüre spricht das intro bereits die Grundthemen der dokumentation an. als szenerie 

dient dabei das zwanzigjährige thronjubiläum Konstantins (lat.: „der Beständige“) aus dem Jahr 326, das 

einen Kaiser auf dem Höhepunkt seiner Macht zeigt. Vor diesem Hintergrund wirft der Film Fragen auf, 

welche einige der oben genannten leitmotive aufnehmen und die groben linien der weiteren darstellung 

skizzieren. Wie herrschte Konstantin? War er ein skrupelloser Machtmensch, der sogar seine Frau und seinen 

ältesten sohn ermorden ließ? War er tatsächlich der erste christliche Kaiser – oder nur ein Förderer des Chri-

stentums, der selbst weiter heidnischen Kulten anhing? Und wenn Konstantin selbst Christ gewesen sein 

sollte – in welchem sinn war er es dann? Wie war in diesem Fall seine sol- bzw. apollon-Frömmigkeit mit 

seiner Christlichkeit zu vereinbaren?



KAp. 02: Die herKUNft UND Die früheN JAhre KoNstANtiNs (Ab 02:52)

der Überlieferung nach stammte Konstantin aus der römischen Garnisonsstadt naissus (Provinz illyrien), 

dem heutigen im südosten serbiens gelegenen niš. Was den Zeitpunkt seiner Geburt betrifft, gilt es ledig-

lich als einigermaßen gesichert, dass er an einem 27. Februar geboren wurde. aufgrund der Quellenlage 

herrscht hingegen bezüglich seines Geburtsjahres weitgehend Unsicherheit. als wahrscheinlich ist anzu-

nehmen, dass Konstantin zwischen 270 und 288 zur Welt kam. 

Konstantins Mutter Helena war wohl von niederer abstammung, auch wenn es in der Forschung umstrit-

ten ist, wie „niedrig“ man sich diese abstammung tatsächlich vorstellen muss. die einschätzung, ob sie, wie 

im Film behauptet, tatsächlich einer Familie freigelassener sklaven entstammte und eine einfache schank-

wirtin war oder ob sie nicht vielleicht doch als tochter eines römischen Beamten einen relativ hohen sozi-

alen status genoss, hängt davon ab, wie man das vorhandene Quellenmaterial interpretiert. 



Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer

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in Bezug auf Konstantins Vater, Constantius i., genannt „Chlorus“ (= „der Blasse“ oder „der Grüne“), verfügen 

wir über etwas gesichertere Kenntnisse. als ein aus dem ritterstand stammender offizier, der wie Konstan-

tin selbst in der Provinz illyrien geboren wurde, hatte Constantius durch militärische Verdienste und gute 

Beziehungen zum Kaiserhof im Jahr 293 den rang eines der beiden Cäsaren erlangt (siehe stichwort tetrar-

chie). in dieser Funktion herrschte er als „Unter-“ oder „Jungkaiser“ unter dem augustus („oberkaiser“) Maxi-

mianus Herculius im Westteil des reiches über Britannien, Gallien und später auch über Hispanien. Constan-

tius’ gute Beziehungen zum Kaiserhof hatten schon zuvor in eine ehe mit theodora gemündet, der stief-

tochter des Maximianus Herculius. Mit theodora, die er im Jahr 289 heiratete, zeugte Constantius sechs 

Kinder. sein Verhältnis zu Konstantins Mutter Helena, die er wohl aufgrund ihres niederen standes niemals 

heiratete, fiel in die Zeit vor seine ehe mit theodora. nachdem die beiden augusti diokletian und Maximian 

am 01. Mai 305 abdankten, wurden Constantius und sein Mit-Caesar Galerius zu den neuen „oberkaisern“, 

wobei Constantius als der dienstältere der beiden Caesares den rang des senior augustus bekleidete. 

Um sich die loyalität des Constantius Chlorus zu sichern, beordert diokletian dessen sohn Konstantin als 

Geisel an den kaiserlichen Hof nach nikomedien (auch: nikomedia), das im nordwesten der heutigen türkei 

liegt, genauer gesagt, in einer Bucht des Marmarameers östlich von istanbul. Wie im Film dargestellt, wird 

Konstantin in nikomedien zum offizier ausgebildet, was neben dem erwerb militärischer Fähigkeiten und 

Kenntnisse darüber hinaus auch Unterweisungen in Philosophie und rechtslehre beinhaltete. in diesem 

Zusammenhang lernt Konstantin am Hof diokletians u.a. den rhetoriklehrer laktanz kennen. 



literAtUrtipps ZU KoNstANtiNs bioGrAphie:

 

● Manfred Clauss: Konstantin der Große und seine Zeit, München 2007.



 

● elisabeth Herrmann-otto: Konstantin der Große, darmstadt 2009. 

 

● timothy Barnes: Constantine. dynasty, religion and Power in the later roman empire, Hoboken 2010.



exKUrs „tetrArChie“

Im Film ist die Rede davon, dass Konstantins Vater Constantius Chlorus als „Jungkaiser“ herrschte. Diese Herr-

schaft ist vor dem Hintergrund der sogenannten „tetrarchischen“ Regierungsform (aus der griechischen Vorsilbe 

tetra für „vier“ und dem griechischen Wort für „Herrschaft“ archä) zu verstehen, die Diokletian (*um 240 †312) 

schrittweise nach seiner Ausrufung zum Kaiser im Jahr 284 begründete. Diokletians Einrichtung der Tetrarchie, 

der „Viererherrschaft“, war eine Reaktion auf die zunehmenden Schwierigkeiten, die sich im Verlauf des zweiten 

und dritten Jahrhunderts hinsichtlich der Regierbarkeit des Römischen Reiches ergaben. Neben der immensen 

Größe des Reiches waren es dabei auch die vielen Machtkämpfe, die eine geordnete und kontinuierliche Herr-

schaft schier unmöglich machten. Wie auch in der Dokumentation erklärt, suchte Diokletian diese Probleme 

zu lösen, indem er das Reich in vier Verwaltungsbereiche aufteilte – zwei im Westen und zwei im Osten. In je-

dem dieser Bereiche herrschte ein Augustus, ein „Oberkaiser“, oder ein Caesar, ein „Unterkaiser“, der seinem je-

weiligen Augustus unterstand und diesen unterstützte. Es gab folglich jeweils einen Augustus und einen Caesar 

im Westen und im Osten. So konnte die Regierungslast auf mehrere Entscheidungsträger verteilt werden, die an 

unterschiedlichen Orten im Reich saßen und damit schneller und effektiver Entscheidungen vor Ort treffen 

konnten. Der dienstältere der beiden Augusti hatte dabei als senior Augustus den höchsten Rang unter den vier 

Herrschern inne und konnte als solcher auch Einfluss auf die Entscheidungen in allen Teilen des Reiches neh-

men.

1

 Diese Position des senior Augustus beanspruchte Diokletian bei der Einrichtung der Tetrarchie zunächst 



für sich selbst. Nach einer zehnjährigen Herrschaft sollten die Augusti planmäßig zurücktreten und die bisheri-

gen Caesares ihre Stelle einnehmen. Die neuen Augusti ernannten dann ihrerseits wieder je einen Caesar. Die 

Verbesserung der Herrschaftseffektivität suchte Diokleatians tetrarchische Regierungsform auch dadurch zu 

erreichen, dass die jeweiligen Nachfolger in der Herrschaft nicht nach familiären Gesichtspunkten ausgesucht 

wurden, sondern nach dem Leistungsprinzip. Die besten und geeignetsten Männer sollten nach Diokletians 

Plan die Herrschaft im Reich übernehmen. Ihr Ende fand die tetrarchische Regierungsform mit der Machtüber-

nahme durch Konstantin.



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