Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer
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2013
dass man
auch anderer Meinung sein kann, zeigt die eben zitierte aussage Klaus Martin Girardets. anders
als Clauss ist Girardet der Meinung, dass Konstantin sehr wohl Christ gewesen sei – wenn auch in einem
anderen sinne, als wir dies heute verstehen. die widersprechenden Haltungen, die hier mit Blick auf Kon-
stantins Christlichkeit zum ausdruck kommen, lassen dabei nur einen aspekt der grundsätzlichen Wider-
sprüchlichkeit erkennen, die der Person dieses Kaisers offensichtlich anhaftet. so gibt Konstantin, wie im
Film eindrucksvoll gezeigt, ein schillerndes und bis heute rätselhaftes Bild ab, das als Vorlage für höchst
widersprüchliche einschätzungen bezüglich seiner Person zu dienen vermag:
er kann sowohl als Heiliger der Kirche verehrt wie auch als ein skrupelloser Machtpolitiker verurteilt werden.
in jedem Fall, so das Fazit der dokumentation, war Konstantin eine schlüsselfigur für die entwicklung des
Christentums und ein Wegbereiter dieser religion, ob er das wollte oder nicht (vgl. dazu auch M6).
Thomas Jürgasch
ZUM AUtor:
thomas Jürgasch (geb. 1978), Promotion zu antiker und spätantiker ethik, habilitiert sich derzeit zur Wissen-
schaftstheorie der Kirchengeschichte.
liNKs (stAND: 14.03.2013)
http://www.damals.de/de/16/die-prophezeite-Weltherrschaft.html?issue=178622&aid=178606&cp=1&action=showdetails
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kalenderblatt/1762370/
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/konstantin-der-grosse-der-legendaere-heidenchrist-1436494.html
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Konstantin_der_Grosse.htm
http://www.hellenica.de/Griechenland/Byzanz/Bio/KonstantinderGro%dFe.html
http://www.konstantin-ausstellung.de/
http://www.plekos.uni-muenchen.de/2003/rpiepenbrink.pdf
http://www.swr.de/archiv/regionen/100-groessten-rheinland-pfaelzer/kandidaten/-/id=2616472/nid=2616472/did=2462956/n7en4w/index.html
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/zeitwort/-/id=10848240/property=download/nid=660694/1m9bqch/swr2-zeitwort-20130223.pdf
http://www.thomasschirrmacher.info/archives/tag/konstantin-der-grose
http://www.welt.de/kultur/history/article13780650/Kaiser-Konstantin-der-brutale-Machtpolitiker.html
http://www.zdf.de/dokumentation/Kaiser-M%C3%B6rder-Heiliger-22701790.html
Weitere Materialien für den einsatz im Unterricht:
http://www.zdf.de/ZdF/zdfportal/blob/23927696/1/data.pdf
Weitere filme zum thema bei kfw:
Das Geheimnis des Fisches – Christen im antiken Rom, doku, deutschland 2001, 44 Min.
2000 Jahre Christentum, doku, deutschland 1999, dVd 1, Folge 2: Fesseln der Macht, 44 Min, darin bes. Kap.
9 „Konstantinische Wende“
ArbeitshilfeN / MAteriAlieN
M1 das Christentum im römischen reich / Zeitleiste
M2 die kritische loyalität der Christen gegenüber dem römischen reich
M3 Konstantins apollon-Vision im apollon Grannus-Heiligtum in Grand
M4 die christlichen erscheinungen vor der schlacht an der Milvischen Brücke
M5 das toleranzedikt des Galerius und die Mailänder Vereinbarung
M6 Weitere einschätzungen zu Kaiser Konstantin und seiner Bedeutung
Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer
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Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer
m1
Das christentum im römischen reich
Zeitleiste:
Um 280: Geburt Konstantins
303-305: Christenverfolgung unter diokletian
306:
dritte tetrarchie:
Galerius und severus augusti, Konstantin und Maximinus daia Caesares
311:
toleranzedikt des Galerius vom 30. april
312:
schlacht an der Milvischen Brücke
313:
Mailänder Vereinbarung: Christen dürfen sich
zu ihrer religion bekennen
321:
am 3. Juli wird erstmals der sonntag als gesetzlicher Feiertag begangen
324:
Konstantin wird alleinherrscher
325:
Konstantin beruft das erste ökumenische Konzil von nicäa ein, auf dem die arianische lehre
verworfen und arius von Konstantin verbannt wird
326:
20-jähriges thronjubiläum: ermordung seines ältesten sohn Crispus und seiner Frau Fausta
327/328: Konstantin begünstigt ab jetzt die arianer
330:
Byzanz wird zu Konstantinopel mit Konstantin-statue
als sonnen-Gott
335:
arius wird in die Kirche wieder aufgenommen (stirbt aber 336); Konstantin verbannt den trini-
tarischen Bischof athanasius von alexandria nach trier
337:
taufe (?) durch den arianischen Bischof eusebuis von nikomedien und tod Konstantins
380:
taufe und dreikaiseredikt von theodosius i. (347-395, Kaiser ab 379): der Glaube an die trinität
Gottes wird zur verbindlichen staatsreligion, jeder andere Glaube zur Häresie erklärt.
381:
Konzil von Konstantinopel: die endgültige Bestätigung des Glaubensbekenntnisses von nicäa
und zwar in der vom Kaiser gewünschten Form. der arianismus wird endgültig verworfen. die
Bischöfe erkennen an, dass der Kaiser einen anspruch auf Mitsprache in Glaubensfragen hat.
QUelleN:
http://www.nubuk.com/history/romzeitleiste.pdf
http://www.professorenforum.de/volumes/v02n03/artikel3/wolmer.pdf
http://www.teachersnews.net/mediathek/file/wika-geschichte.pdf
http://www.zdf.de/terra-X/Chronik-zu-Konstantins-leben-und-Wirken-5228386.html