Leitmotive im 20



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Differenz und Wiederholung den Wiederholungszwang als ein Sich-Verhalten „zu etwas Einzigartigem oder Singulärem, das mit nichts anderem ähnlich oder äquivalent ist.“ Bezugnehmend auf Freud lautet sein Verständnis der Wiederholungsstruktur: „Ich wiederhole nicht, weil ich verdränge. Ich verdränge, weil ich wiederhole, ich vergesse, weil ich wiederhole. Ich verdränge, weil ich zunächst manche Dinge oder manche Erfahrungen nur im Modus der Wiederholung erleben kann“ (vgl. Deleuze 1997, S.15; S.35).

130 Baudrillard, J.: Der symbolische Tausch und der Tod (1976). München 1991.

131 Lange Jahre unter einem Pseudonym.

132 Bataille, G.: Der heilige Eros (1957). Darmstadt/Neuwied 1982.

133 Bataille sympathisierte mit den Surrealisten, war aber nie ein vollberechtigtes Mitglied der Gruppe. André Breton missfiel, dass er sich in Zeiten des Faschismus von der Gewalt faszinieren ließ. Aus ähnlichen Gründen wurde Bataille auch von dem Existentialisten Jean-Paul Sartre angegriffen. In den dreißiger Jahren gab er die kritische Zeitschrift Documents heraus, in den vierziger Jahren die einflussreiche Monatsschrift Critique. Er sollte jedoch erst in den siebziger Jahren (neu) entdeckt werden. Vgl. auch Kap. 7.

134 Jean Baudrillard setzt sich in Der symbolische Tausch und der Tod kritisch mit dem Todesbegriff bei Bataille auseinander.

135 Christoph Wulf interpretiert Batailles Erotikformen bezugnehmend auf ihre Verbindung zu Gewalt und Opferriten: „Der Tod und die Erotik der Körper sind voller Gewalt und grenzenloser Erregung. [...] Bei der Erotik des Herzens zielt die Leidenschaft auf die Überschreitung der Diskontinuität und die Vereinigung mit dem geliebten Wesen, wobei die Leidenschaft von Gewalt durchsetzt ist. Auch die heilige Erotik wird von der Gewalthaltigkeit des Todes bestimmt. Das religiöse Opfer wird des Lebens beraubt. Wer dem Opfer zuschaut, nimmt an der Kontinuität des Seins teil, auf das der rituelle Tod eines (geopferten) diskontinuierlichen Wesens verweist.“ (Wulf 1982, S.270)

136 Bataille geht hierbei von zwei ursprünglichen Verboten aus, das eine betrifft den Tod, das andere die Sexualfunktion. An dieser Stelle möchte ich gleichfalls auf den Tabu-Begriff bei Ernst Cassirer verweisen. Cassirer interpretiert die Bedeutung des Tabu-Systems in Versuch über den Menschen wie folgt: „Das Tabu-System erlegt dem Menschen unzählige Pflichten und Verpflichtungen auf. Doch allen diesen Pflichten ist etwas gemeinsam. Sie sind ganz und gar negativ; sie enthalten kein positives Ideal. Bestimmte Dinge muß man unterlassen. Hemmnisse und Verbote finden wir hier, aber keine moralischen oder religiösen Forderungen. Denn beherrscht wird das Tabu-System von der Angst, und Angst versteht nur zu verbieten, nicht zu lenken. Sie warnt uns vor der Gefahr, aber sie vermag keine neue aktive oder moralische Kraft im Menschen zu entfachen. Je mehr sich das Tabu-System entwickelt, desto mehr droht es, das Leben des Menschen in völliger Passivität erstarren zu lassen.“ (Cassirer 1990, S.168)

137 Baudrillard spitzt diese These zu, denn, „[w]enn die politische Ökonomie der rigoroseste Versuch ist, dem Tod ein Ende zu setzen, so ist klar, daß allein der Tod die politische Ökonomie beenden kann.“ (ebd. S.295)

138 Baudrillards Theroeme der Simulation, Hyperrealität und Virtualität werden im Teil D dieser Arbeit ausführlich dargestellt.

139 Für Baudrillard ist der Gegenwartsmensch bereits vor seinem Tod Überbleibsel, ein Residuum: „Er ist am Ende eines Lebens der Akkumulation und wird vom Ganzen abgezogen: eine ökonomische Operation. Er wird zu keiner Erinnerung: höchstens dient er als Alibi der Lebenden und der evidenten Überlegenheit der Lebenden über die Toten. Das ist ein banaler, eindimensionaler Tod, das Ende eines biologischen Parcours, die Bezahlung einer Schuld: ‚den Geist aufgeben‘, wie ein Reifen, der seine Luft verliert. Welche Plattheit!“ (ebd. S.260)

140 Vgl. Kap. 3.1.

141 Ähnlich wie Baudrillard die Praktiken der Beerdigungsinstitute und die Ästhetizierung der Toten beschreibt, stellt auch Evelyn Waughs Roman The Loved One die Absurdität dieser Praxis dar. Waugh, E.: The Loved One (1948). Stuttgart 1988.

142 Eine Entwicklung, die spätestens ab dem 17. Jahrhundert beginnt. Hartmut Böhme beschreibt in seinem Essay Der sprechende Leib. Die Semiotiken des Körpers am Ende des 18. Jahrhunderts und ihre hermetische Tradition die Einführung des „zerlegten Leibes“ in die Wissenschaft in Hinblick auf historische Kontinuität und Wandel im gesellschaftlichen Körperverständnis (vgl. Böhme 1989, S.148f.).

143 Wulf, Ch.: Der Körper der Götter. In: Kamper, D./Wulf, Ch. (Hg.): Transfigurationen des Körpers. Spuren der Gewalt in der Geschichte. Berlin 1989, S.11-22.

144 Tibon-Cornillot, M.: Die transfigurativen Körper. Zur Verflechtung von Techniken und Mythen. In: Kamper; D./Wulf, Ch. (Hg.): Die Wiederkehr des Körpers. Frankfurt/Main 1982, S.145-164.

145 Kutzner, H.: Ver-Innerlichung der Maschine – Maschinisierung des Inneren. In: Kamper, D./Wulf, Ch. (Hg.): Transfigurationen des Körpers. Spuren der Gewalt in der Geschichte. Berlin 1989, S.97-122.

146 Shelley, M.: Frankenstein (1831). Stuttgart 1995.

147 Die Genealogie des Begriffes Postmoderne beginnt nach Wolfgang Welsch mit Rudolf Pannwitz, in dessen 1917 erschienenem Buch Die Krisis der europäischen Kultur der „postmoderne Mensch“ für die Überwindung von Dekadenz und Nihilismus stand (vgl. Welsch 1987, S.12). Für Peter Zima bezeichnet der Begriff der Postmoderne „reale Veränderungen im Denken und Handeln der Menschen“, er sieht die Postmoderne als Bruch und Fortsetzung der Moderne mit neuen Mitteln und datiert ihren Beginn auf die fünfziger und sechziger Jahre, es gibt jedoch keine rein postmoderne Zeit (vgl. Zima 1997, S.2; S.18f.).

148 Beck, U.: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt/Main 1986.

149 Für Ulrich Beck war bereits der Begriff Industriegesellschaft unpräzise, denn „[d]ie Industriegesellschaft war und ist nie als Nurindustriegesellschaft möglich, sondern immer als halb Industrie-, halb Ständegesellschaft, deren ständische Seite kein traditionales Relikt, sondern industriegesellschaftliches Produkt und Fundament ist, eingebaut in die institutionelle Schematik von Arbeit und Leben.“ (Beck 1986, S.179, Hervorhebung im Original)

150 Bei Jean-Francois Lyotard sind gleichfalls beide Möglichkeiten vertreten (vgl. Lyotard 1986).

151 Raulet, G.: Leben wir im Jahrzehnt der Simulation? Neue Informationstechnologien und sozialer Wandel. In: Kemper, P. (Hg.): ‚Postmoderne‘ oder: Der Kampf um die Zukunft. Frankfurt/Main 1987, S.165-188.

152 Berr, M.-A.: Der moderne Körper als Prothese. Als Text. In: Kamper, D./Wulf, Ch. (Hg.): Transfigurationen des Körpers. Spuren der Gewalt in der Geschichte. Berlin 1989, S.245-264.

153 Virilio begründete mit der Dromologie eine neue Wissenschaft, die sich interdisziplinär mit Technikgeschichte, Kriegsstrategie, Urbanistik, Ästhetik, Physik und Metaphysik beschäftigt.

154 Virilio, P.: Der negative Horizont. Bewegung – Geschwindigkeit – Beschleunigung (1984). München 1989.

155 Virilio grenzt sich trotz aller formulierter Parallelität zur Psychoanalyse eindeutig von dieser ab: „Die Psychoanalyse hat zwar viel über die Unterbrechung herausgefunden, die der Schlaf, der Traum darstellt, aber ich setze kein besonderes Vertrauen in sie.“ (ebd.)

156 Auf die virtuelle Umwelt wird ausführlich in Kap. 17.3.3 eingegangen.

157 Die Telegraphentechnik stand nach der Französischen Revolution in Frankreich in einem eindeutig politischen Kontext: „Die Einrichtung des Telegraphen ist die beste Antwort auf die Publizisten, die glauben, daß Frankreich zu groß sei, um eine Republik zu errichten. Der Telegraph verkürzt die Entfernungen und versammelt in gewisser Weise eine riesige Bevölkerung an einem Punkt.“ (Chappe zit. n. Virilio 1994, S.48f., Hervorhebung im Original)

158 Schnelligkeit und Zufälligkeit korrespondieren in Bezug auf die Kommunikationsinstrumente: „Je schneller die Meldung kommt, um so zufälliger wird sie, und um so mehr verliert sie an Substanz.“ (ebd. S.84, Hervorhebung im Original)

159 Karl Kraus hat diesen Zusammenhang bereits in den zwanziger Jahren aufgezeigt, indem er auf die historische Gleichzeitigkeit der Entwicklung von Schriftdruck und Schießpulver verwies. Vgl. Kraus, K.: Nachts. Wien/Leipzig 1924. Virilio, der sich auf Kraus bezieht, stellt analog dazu die Bedeutung der Gleichzeitigkeit in der Entwicklung moderner und postmoderner Technologie heraus: „Man kann ohne Umschweife hinzufügen, daß diese Beziehung zwischen dem Maschinengewehr und der Kamera, der Nitrozellulose und dem Film, dem Radar und der Videokamera besteht [...].“ (ebd. S.63)

160 Vgl. Kap. 2.3.2.

161 Foucault, M.: Die Ordnung der Dinge (1966). Frankfurt/Main 1974.

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