C Informatik
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Informationstechnischer Grundkurs (ITG)
Im Land Berlin werden die Kompetenzen der Niveaustufen D und E im Informationstechni-
schen Grundkurs (ITG) erworben. Diese sind durch die drei Themenfelder Standardsoft-
ware (3.1), Informatiksysteme (3.2) und Leben in und mit vernetzten Systemen (3.3) abge-
deckt. Dabei hat das Themenfeld Standardsoftware Priorität.
Im Land Brandenburg werden die Kompetenzen der Niveaustufen D und E durch schulinter-
ne Schwerpunktsetzung erreicht. Dazu treffen die Schulen konkrete Festlegungen.
Wahlthemenfelder
Entsprechend der zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit soll aus den fünf Wahlthemen-
feldern mindestens ein Themenfeld ausgewählt werden. Im Land Berlin ist das Wahlthemen-
feld Datenbanken obligatorisch.
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3.1 Standardsoftware
Intention des Themenfeldes
Grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit sogenannter Standardsoftware (Büroanwendun-
gen) bilden die Ausgangsbasis für viele Arbeitsprozesse in Schule und Beruf. Dazu gehört
insbesondere der Umgang mit einem Textverarbeitungssystem und Software für die interak-
tive Präsentation mit dem Ziel, ein anschlussfähiges Grundniveau sicherzustellen.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Umgang mit Textverarbeitungssoftware
Umgang mit mindestens einer weiteren
Software (Präsentation, Tabellenkalkulati-
on oder Grafikbearbeitung)
Umgang mit einem Browser
Nutzung von Hilfesystemen
Berufe und Arbeitswelt
Präsentationen
Bewerbungen
normgerechte Briefe
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Erstellen eines eigenen Dokumentes unter Einsatz verschiedener Formatierungen
Erstellen und Vorstellen einer eigenen Präsentation
Arbeiten mit Format- und Dokumentvorlagen
3.2 Informatiksysteme
Intention des Themenfeldes
Für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein grundlegendes Verständnis über den
Aufbau und die technische Wirkungsweise von Informatiksystemen notwendig.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Aufbau und Eigenschaften eines Informa-
tiksystems
grundlegende Fertigkeiten im Bedienen
von Hard- und Software
strukturierte Speicherung von Dateien
Grundprinzipien der Datensicherheit
EVA-Prinzip
(Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe)
Netzwerkkommunikation
Smartphones, Tablets, PC
Betriebssysteme
grafische Benutzeroberflächen
Anschluss externer Hardware
Physical Computing
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Beschreibung unterschiedlicher Beispielsysteme nach dem Grad der Komplexität
Realisierung eines eigenen Physical-Computing-Projekts (z. B. Arduino)
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3.3 Leben in und mit vernetzten Systemen
Intention des Themenfeldes
Viele Handlungen des Alltags verlagern sich immer weiter in vernetzte Systeme. Auch das
Internet der Dinge, die Vernetzung mobiler Endgeräte und von Gebäuden, der Einsatz von
Intranets und des Internets in der Arbeitswelt verändern den Alltag. Hierdurch entstehen
neue Möglichkeiten, aber auch zusätzliche Risiken.
Die gezielte und systematische Beschaffung und Bewertung von Informationen aus Inter-
netquellen und klassischen Medien ermöglicht es, sich begründet einen eigenen Standpunkt
auf der Grundlage verschiedener Sichtweisen zu bilden.
Inhalte
Mögliche Kontexte
gezielte und geplante Beschaffung von
Informationen aus verschiedenen Medien
sachgerechte Nutzung von Suchmaschinen
Prüfung der Glaubwürdigkeit der gefunde-
nen Information
Datenaustausch im Netzwerk
Datenschutz
Beachtung der Netiquette bei der digitalen
Kommunikation
rechtliche Grundlagen
Online-Lexika (z. B. Wikipedia)
Vergleich verschiedener Suchmaschinen
Plagiate
Schutz der Persönlichkeit
Cybermobbing
illegale Kopien
Überwachung
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
erweiterte Möglichkeiten der Suche nutzen, z. B. Verwendung von logischen Operatoren
Arbeitsweise von Suchmaschinen nachvollziehen
Gestalten von Internetseiten; Verwendung von Stylesheets
rechtliche Fallbeispiele diskutieren
aktuelle Probleme des Datenschutzes diskutieren
Gefahren bei der Nutzung von E-Mails (z. B. gefälschte Absenderadressen, Phishing,
Schadprogramme, Spam)
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3.4 Information und Daten
Intention des Themenfeldes
Zur Übertragung oder Verarbeitung von Nachrichten bildet der Mensch Information in Daten
ab. Für ein umfassendes informatisches Verständnis ist es wichtig, diese informatischen
Begriffe korrekt und differenziert verwenden zu können.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Daten, Information, Nachricht
Modell der Informationsübermittlung
(Sender-Empfänger-Modell)
Codierung
Datensicherheit
Zahlensysteme
ASCII, ANSI, Unicode
Konvertieren in andere Zahlensysteme
Rechnen mit Dualzahlen
Strichcode
QR-Code
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Addition und Subtraktion in unterschiedlichen Zahlensystemen
Erstellung eines eigenen Codierungsformates
3.5 Algorithmisches Problemlösen
Intention des Themenfeldes
Methoden zum systematischen Problemlösen fördern die Handlungsfähigkeit der Schülerin-
nen und Schüler in der Informationsgesellschaft. Deshalb ist es eine entscheidende Aufga-
be des Informatikunterrichts, das informatische Grundwissen zu Algorithmen sowie zugehö-
rige Arbeitsmethoden bereitzustellen. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Gesamtpro-
zess des Problemlösens von der Problemstellung über ein formalisiertes Modell, das Auf-
stellen eines Algorithmus bis hin zur Implementierung an Beispielen kennenlernen und an-
wenden können.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Eigenschaften und Darstellung von
Algorithmen
Modellierung einfacher Abläufe durch
Algorithmen
algorithmische Grundstrukturen
Analysieren, Modifizieren und Implemen-
tieren von Algorithmen
Variablenkonzept und Prozeduren
Grundlagen der Objektorientierung:
Beschreiben von Objekten anhand ihrer
Eigenschaften und Methoden
Roboter, z. B. LEGO Mindstorms
Miniwelten z. B. Karol, KARA
(visuelle) Programmiersprachen
Codierung
Zeichenkettenbearbeitung, z. B. als
Voraussetzung für die Implementierung
von Verschlüsselungsverfahren
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Nachvollziehen von Algorithmen
Erstellung eigener Algorithmen mit grafischen Hilfsmitteln
Programmierung eigener Algorithmen
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Wahlthemenfelder
3.6 Geschichte der Informatik (Wahlthemenfeld)
Intention des Themenfeldes
Die Anfänge der Informatik beruhen auf dem Bedürfnis des Menschen, sich von der monoto-
nen Rechenarbeit zu entlasten. Verschiedene Hilfsmittel sollten diese Aufgaben übernehmen
und die Fehlerquote minimieren. Die Entwicklung der Informationstechnik wird von der Leis-
tung einzelner Personen und dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt getragen.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Lebensläufe und Leistungen bedeutender
Persönlichkeiten
technische Entwicklung der Informations-
übertragung nachvollziehen
Veränderung von Berufsfeldern
aktuelle und mögliche Entwicklungen der In-
formationstechnik
S
CHICKARD
,
P
ASCAL
,
L
EIBNIZ
,
B
ABBAGE
,
Z
USE
,
T
URING
,
VON
N
EUMANN
u. a.
Signalverarbeitung, z. B. Telegrafie
Rechenhilfsmittel untersuchen
Verschlüsselung
Rechnergeneration und mooresches Ge-
setz
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
detaillierte Darlegung und Wertung verschiedener Leistungen
Einsatz von Rechentechnik im Berufsalltag
Beurteilungen von historischen und neueren Entwicklungen
3.7 Datenbanken
3
(Wahlthemenfeld)
Intention des Themenfeldes
Der Zugriff auf große Mengen strukturierter Daten zu jeder Zeit und von fast jedem Ort aus ist
eine Selbstverständlichkeit geworden. Das Verständnis der zugrunde liegenden Technologien
ermöglicht eine effiziente Nutzung und eine Beurteilung der Ergebnisse.
Inhalte
Mögliche Kontexte
lebensweltliche Datensammlungen nennen
und beschreiben
Attribute mit Name, Typ und Wert sowie
Datensätze unterscheiden
Datensätze suchen, einfügen, löschen oder
verändern
Datenbanken mit Standardsoftware als
Tabellen planen und realisieren
verknüpfte Tabellen entwerfen und einsetzen
Mediendatenbanken
Datenschutz
rechtlicher Rahmen von personenbezo-
genen Daten
wissenschaftliche Literaturrecherche
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Benutzung, Ergänzung, Modifikation und Modellierung auf verschiedenen Abstraktionsni-
veaus
3
in Berlin obligatorisch
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3.8 Projektmanagement (Wahlthemenfeld)
Intention des Themenfeldes
Projekte, insbesondere Softwareprojekte, sind integraler Bestandteil der Informatik. Dazu exis-
tieren fachtypische Verfahren und Abläufe, um ein Projekt von der Planung bis zur Realisie-
rung zu steuern.
Genauso wie die Projektarbeit gehört die Teamarbeit zur Umsetzung informatischer Projekte.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Planung und Durchführung eines Projekts
(Hard- und/oder Software)
Arbeiten und Kooperieren im Team
Analyse bestehender Projektabläufe
Softwareentwicklung im Team
Entwicklung eines autonomen Roboters
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Arbeiten in einem Team an einem Projekt
Erfassung der Arbeitsschritte eines Projekts und ihrer Abhängigkeiten
Erstellung eines Projektplanes
Reflektieren über das verwendete Vorgehensmodell
3.9 Physical Computing (Wahlthemenfeld)
Intention des Themenfeldes
Im Alltag werden wir ständig von Computern begleitet, deren Algorithmen unsere physische
Welt beeinflussen. Durch Sensoren und Aktoren erscheinen Geräte mit eingebetteten Mikro-
controllern intelligent und erobern beständig neue Einsatzgebiete.
Möglichkeiten und Grenzen dieser elektronischen Systeme sowie die Veränderungen der
Lebenswelt durch deren Einsatz sollen hier untersucht und nach Möglichkeit praktisch erprobt
werden.
Inhalte
Mögliche Kontexte
eingebettete Systeme charakterisieren
Verarbeitung elektrischer Größen
Verwendung von Mikrocontrollern als Infor-
matiksystem
Aufbau einfacher elektronischer Schaltungen
Gestaltung von Lichteffekten
Ampelsteuerung
ABS und ESP im Auto
Robotik
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Nachbau, Analyse oder Modifikation einer Schaltung als Ansichtsexemplar oder als abstrak-
ter Schaltplan
Aufbau geeigneter Roboter mit fertigen Bausätzen
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3.10 Digitale Bilder und Visualisierung (Wahlthemenfeld)
Intention des Themenfeldes
Schülerinnen und Schülern begegnen täglich digitalen Bildern und Grafiken, also Darstellun-
gen, die digital gespeichert, mit Software bearbeitet oder auch von Software erzeugt worden
sind.
In diesem Themenfeld erwerben sie grundlegende Kompetenzen im Umgang mit digitalen
Grafiken und Bildern.
Gleichzeitig erfahren sie, welche Eindrücke Bilder hinterlassen können und wie manipulierte
Bilder die Wahrnehmungen verändern.
Das Themenfeld soll zu einer kritischen Betrachtung und einer reflektierten Verwendung von
digitalen Bildern beitragen.
Inhalte
Mögliche Kontexte
Bedeutung und Anwendung von digitalen
Bildern
Digitalisierung von Bildern
Raster- und Vektorgrafik
Farbmodelle
Bildbearbeitung
Manipulation von Bildern und Filmen
die Macht der Bilder in der Werbung
Bildmanipulationen und Fälschungen
digitale Visualisierung geografischer
Daten
Turtle-Grafik
Erzeugung von Figuren und Animationen
mit Scratch
Beispiele für Differenzierungsmöglichkeiten
Softwaregenerierte Grafiken und Bilder
Rekursive Algorithmen zur Erstellung von Grafiken
Document Outline - 1 Kompetenzentwicklung im Fach Informatik
- 2 Kompetenzen und Standards
- 2.1 Wechselwirkungen zwischen Informatiksystemen, Mensch und Gesellschaft beurteilen – Anwendungen erfassen und Auswirkungen abschätzen
- 2.2 Mit Informationen umgehen – Information in Form von Daten darstellen und verarbeiten
- 2.3 Informatiksysteme verstehen – Wirkprinzipien kennen und anwenden
- 2.4 Informatisches Modellieren – Modelle erstellen und bewerten
- 2.5 Problemlösen – Probleme erfassen und mit Informatiksystemen lösen
- 2.6 Kommunizieren und Kooperieren – Teamarbeit organisieren und koordinieren
- 3 Themen und Inhalte
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