Peter Christoph Düren


Tägliche vollkommene Ablässe



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Tägliche vollkommene Ablässe

Die Kirche ist sehr großzügig bei der Gewährung von Ablässen; dies zeigt sich besonders bei den „Gewährungen, die mit Werken verbunden sind, durch die der Gläubige - und zwar jeder für sich allein und an allen Tagen des Jahres - einen vollkommenen Ablass erlangen kann ... Die besagten Werke sind:



  • die Anbetung des Allerheiligsten Altarssakramentes, wenigstens eine halbe Stunde lang;

  • die Kreuzwegandacht;

  • das Rosenkranzgebet oder der Hymnus „Akäthi- stos“ in einer Kirche, in einer öffentlichen Kapelle, in der Familie, in der Ordensgemeinschaft, einer religiösen Gemeinschaft, einer christlichen Vereinigung und überhaupt, wenn mehrere zu irgendeinem ehrenhaften Zweck Zusammenkommen;

  • die andächtige Lesung der Heiligen Schrift, wenigstens eine halbe Stunde lang.“

(EI 1999, S. 49; vgl. HA 1989, S. 38, EI 1986, S. 440

Wer alle sechs Wochen beichten geht, sich von jeder Anhänglichkeit an eine Sünde lossagt, täglich das Sakrament der Eucharistie empfängt und ein Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters spricht, kann jeden Tag einen vollkommenen Ablass gewinnen, den er entweder für sich selbst gewinnen oder den Verstorbenen zuwenden kann; dazu ist entweder eine halbstündige euchari- stische Anbetung erforderlich oder eine halbstündige geistliche Lesung der Heiligen Schrift oder eine Kreuzwegandacht an den 14 Stationen oder das Rosenkranzgebet bzw. der Hymnus „Akäthistos“ in einer Kirche, in der Familie oder in frommer Gemeinschaft.



Eucharistische Anbetung

Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der ... das Allerheiligste Altarssakrament für wenigstens eine halbe Stunde besucht und anbetet.

(EI 1999, Nr. 7 §1, n. 1, S. 54; vgl. HA 1989, Nr. 3, S. 39)

Da Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie unter den Gestalten von Brot und Wein wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig ist, gebührt der Eucharistie die Anbetung, die Gott zu erweisen ist (vgl. KKK 1374- 1381).

Um den vollkommenen Ablass zu gewinnen, müssen wir eine Kirche oder Kapelle besuchen, in der das Allerheiligste Altarssakrament aufbewahrt wird, also eine Kathedrale, eine Pfarrkirche oder eine Ordenskirche bzw. -kapelle. Wir nehmen uns eine halbe Stunde Zeit, um den im Sakrament der Eucharistie gegenwärtigen Herrn und Gott Jesus Christus anzubeten.

H

err Jesus Christus,



im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen.

Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, daß uns die Frucht der Erlösung zuteil wird.

Der du in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und herrschest in alle Ewigkeit.

Tagesgebet von Fronleichnam

Das Anbetungsgebet kann ein inneres Herzensgebet sein. Man kann aber auch vorformulierte Gebetstexte verwenden. Kurze Anbetungstexte befinden sich im Gotteslob« unter Nr. 3ff.

Hier sei besonders verwiesen auf die eucharistischen Lieder im »Gotteslob«:

GL 541: Tantum ergo [s. S. 128]

GL 542: Sakrament der Liebe Gottes GL 543: Fange, lingua

GL 544: Das Geheimnis lasst uns künden [s. S. 129]

GL 545: Lobe, Zion, deinen Hirten GL 546: Gottheit tief verborgen GL 547: Das Heil der Welt

Geeignet sind auch »Jesus Christus«- Lieder (GL 548ff) oder die Psalmen als vom Heiligen Geist inspirierte Gebete: GL 707-761.

Folgende im »Gotteslob« befindliche Andachten können ebenfalls verwendet werden:

GL 779: Eucharistische Andacht GL 780: Andacht zum heiligsten Herzen Jesu GL 781: Andacht zu Jesus Christus GL 782: Andacht über das Gebet des Herrn

Zu empfehlen sind auch diese Litaneien:

GL 763: Namen-Gottes-Litanei

GL 764: Litanei von der Gegenwart Gottes

GL 765: Jesus-Litanei

GL 766: Litanei vom Leiden Jesu

GL 767: Litanei vom heiligsten Sakrament

GL 768: Herz-Jesu-Litanei

Andächtige Lesung der Heiligen Schrift

Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der die Heilige Schrift in einer von der zuständigen Autorität approbierten Fassung mit der dem göttlichen Worte gebührenden Ehrfurcht und nach Art einer geistlichen Lesung liest, und dies für die Dauer

von mindestens einer halben Stunde.

(EI 1999, Nr. 30, § 1, S. 75; vgl. HA 1989, Nr. 50, S. 56)

Jesus Christus ist „gegenwärtig ... in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden " (Zweites Vatikanisches Konzil, »Sacrosanctum Concilium« 7). Das Konzil mahnt die Priester, Diakone und Katecheten, „in beständiger heiliger Lesung und gründlichem Studium sich mit der Schrift [zu] befassen, damit keiner von ihnen werde zu , einem hohlen und äußerlichen Prediger des Wortes Gottes, ohne dessen innerer Hörer zu sein' (Augustinus) ... Ebenso ermahnt die Heilige Synode alle an Christus Glaubenden, zumal die Glieder religiöser Gemeinschaften, besonders eindringlich, durch häufige Lesung der Heiligen Schrift sich die ,alles übertreffende Erkenntnis Christi‘ (Phil 3,8) anzueignen. ,Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen ‘ (Hieronymus). Sie sollen deshalb gern an den heiligen Text selbst herantreten, einmal in der mit göttlichen Worten gesättigten heiligen Liturgie, dann in frommer Lesung ... Sie sollen daran denken, dass Gebet die Lesung der Heiligen Schrift begleiten muss, damit sie zu einem Gespräch werde zwischen Gott und Mensch“ (»Dei Verbum« 25).

Um diesen Ablass zu gewinnen, brauchen wir nicht ?unbedingt eine Kirche aufzusuchen, weshalb diese Ablassgewährung besonders für diejenigen geeignet ist, die zuhause einen Ablass gewinnen wollen. Wir können die Heilige Schrift daheim zur Hand nehmen und uns einen Raum und eine Zeit der Stille suchen. Vielleicht zünden wir eine Kerze an - eingedenk dessen, dass wir nun das lebendige Wort Gottes hören.

Wir suchen uns ein oder mehrere Kapitel aus dem Alten oder Neuen Testament aus. Liest man die Heilige Schrift Tag für Tag Stück für Stück, so nennt man dies »lectio continua« - fortlaufende Schriftlesung. Man muss jedoch nicht während der ganzen Zeit lesen, sondern hält bei einzelnen Versen, von denen man sich besonders angesprochen fühlt, inne und erwägt im Herzen, was der Heilige Geist mit diesem Wort der Kirche und uns selbst sagen möchte.

Kreuzwegandacht

Gedächtnis des Leidens und Sterbens des Herrn

Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der ... entweder selbst die fromme Übung des Kreuzweges vollzieht oder, wenn sie vom Papst vollzogen und über Fernsehen oder Radio verbreitet wird, sich andächtig damit vereinigt.

(EI 1999, Nr. 13, 2°, S. 59; vgl. HA 1989, Nr. 63, S. 601)

In der Kreuzwegandacht wird der Schmerzen gedacht, die unser göttlicher Erlöser auf seinem Weg vom Haus des Pilatus, wo er zum Tode verurteilt wurde, bis zum Kalvarienberg, wo er zu unserem Heil am Kreuz gestorben ist, erlitten hat.

Der Kreuzweg hat seinen Ursprung darin, dass man in Jerusalem schon recht früh einige Stellen des Kreuzweges des Herrn mit Steinen oder Kapellen bezeichnete. Diese wurden dann von Pilgern besucht, die im 14.-16. Jahrhundert von den Franziskanern auf diesen Weg geführt wurden. Zunächst ging man verschiedene Wegstrecken, und auch die Anzahl der Stationen wechselte. Im Abendland errichtete man im 15. Jahrhundert Nachbildungen des Kreuzweges; die endgültige Festlegung auf 14 Stationen erfolgte im Jahre 1515. Weltweit verbreitet wurde dieser Kreuzweg im 18. Jahrhundert; 1731 und 1742 wurde das Beten des Kreuzweges mit Ablassgewährungen verbunden.

Für die Gewinnung des vollkommenen Ablasses gilt:

a) Die Andacht muss an den dafür vorgesehenen Kreuzwegstationen verrichtet werden.

b) Zur Errichtung eines Kreuzweges sind 14 Kreuze erforderlich, denen meist Tafeln oder Bilder beigefügt werden, welche die Leidensstationen von Jerusalem darstellen.

c) Üblicherweise gehört zum Kreuzweg die Lesung von 14 Schriftstellen, auf welche jeweils Gebete folgen.

Zum rechten Vollzug dieser geistlichen Übung genügt aber auch die Betrachtung des Leidens und Sterbens des Herrn, ohne dass jeweils ausdrücklich die einzelnen Stationsgeheimnisse berücksichtigt werden.

d) Zur Verrichtung der Kreuzwegandacht gehört das Gehen von der einen zur nächsten Station. Wenn beim gemeinsamen (öffentlichen) Vollzug nicht alle Teilnehmer ohne Unbequemlichkeit mitgehen können, genügt es, wenn der Vorbeter sich zu den einzelnen Stationen begibt und die übrigen an ihren Plätzen bleiben.

? Gläubigen, denen der Mitvollzug der Kreuzwegandacht aus einsichtigem Grund nicht möglich ist, können denselben Ablass gewinnen, wenn sie in geistlicher Lesung und Betrachtung des Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus wenigstens eine gewisse Zeit (Viertelstunde) verharren. Der Kreuzwegandacht können - im Hinblick auf die Ablassgewährung - auch andere von der kirchlichen Autorität approbierte fromme Übungen entsprechen, die dem Gedächtnis des Leidens und Sterbens unseres Herrn dienen und gleichfalls in 14 Stationen aufgebaut sind.

g) Für die Orientalen, bei denen diese fromme Übung kein Brauch ist, können die Patriarchen für ihre Gläubigen zur Gewinnung dieses Ablasses eine andere Frömmigkeitsform zum Gedächtnis an das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus bestimmen.

Neu ist, dass der vollkommene Ablass nun auch gewonnen werden kann, wenn man sich am Radio oder Fernsehen mit dem vom Papst vorgebeteten Kreuzweg in frommer Weise vereinigt.

(EI 1999, Nr. 13, S. 59f; vgl. HA 1989, Nr. 63, S. 60f)

Rosenkranzgebet

Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der

lc den Rosenkranz in frommer Weise betet in einer Kirche oder einer öffentlichen Kapelle oder auch in der Familie, einer religiösen Gemeinschaft, einer christlichen Vereinigung und überhaupt, wenn mehrere zu irgendeinem ehrenhaften Zweck Zusammenkommen;

2° wenn er sich mit dem vom Papst vorgesprochenen Gebet, das über Fernsehen oder Radio übertragen wird, m frommer Weise verbindet.

(EI 1999, Nr. 17, § 1, S. 62; vgl. HA 1989, Nr. 48, S. 55f)

Im 11. Jahrhundert beteten die des Lesens unkundigen Laienbrüder anstelle von 50 Psalmen 50 Paternoster (Vaterunser); zur Zählung diente die Paternosterschnur. Das spätestens im 9. Jahrhundert rezipierte Ave Maria wurde im 12./13. Jahrhundert regelmäßig dem Vaterunser angefügt. Dann entstand der Marienpsalter: eine ununterbrochene Reihe von 150 Ave-Maria. Die Zisterzienser rieten dazu, die Anzahl auf 50 zu begrenzen, damit das Gebet nicht zu einem „Geplapper der Heiden “ (Mt 6,7) werde. Für die 50 Ave Maria kam der Begriff »Rosarium« auf. Der Legende nach habe Maria einem Zisterziensermönch geraten, anstelle von 50 Rosen, die dieser häufig zu einem Kranz fügte und damit eine Madonnenstatue schmückte, lieber einen geistlichen Kranz von 50 Ave Maria zu beten. Mit der Zeit wurde die Ave-Maria-Reihe mit Betrachtungspunkten angereichert. Der Rosenkranz leitet dazu an, die Geheimnisse der Menschwerdung, des Menschenlebens

Jesu, seines Leidens sowie seiner Auferstehung und Himmelfahrt betend zu betrachten.

Die Gebetsform des Rosenkranzes umfasst 15 Gesätze [Dekaden] des »Gegrüßet seist du, Maria«, in denen die Beter die entsprechend zugeordneten Geheimnisse unserer Erlösung betrachten. Zwischen den einzelnen Gesätzen wird das »Vater unser« gebetet.

Für die Gewinnung des vollkommenen Ablasses für das Rosenkranzgebet gilt:

a) Es genügt, ein Drittel des Rosenkranzes zu verrichten, jedoch müssen die fünf Dekaden (Geheimnisse) ohne Unterbrechung gebetet werden.

b) Das mündliche Beten muss von der geistlichen Betrachtung der Geheimnisse begleitet sein.

c) Beim öffentlichen (gemeinsamen) Gebet sollen die Geheimnisse - nach örtlicher Gewohnheit - erwähnt werden. Beim privaten Beten genügt es, dass beim mündlichen Gebet der Gläubigen die Betrachtung der Geheimnisse damit verbunden wird.

Neu ist, dass der vollkommene Ablass nun auch gewonnen werden kann, wenn man sich am Radio oder Fernsehen mit dem vom Papst vorgebeteten Rosenkranz in frommer Weise vereinigt. Dies ist jeden ersten Samstag im Monat um 20.30 Uhr möglich, wenn der Rosenkranz des Papstes bei Radio Vatikan auf Mittelwelle (1530 kHz), Kurzwelle (5880, 7250, 9645 kHz) übertragen wird.

(EI 1999, Nr. 17 § 1, S. 62; vgl. HA 1989, Nr. 48, S. 55f)

ROSENKRANZ

Im Namen des Vaters + und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ich glaube an Gott... (S. 151f)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen

Geist,*


wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit* und in Ewigkeit. Amen.

V

ater unser im Himmel,* geheiligt werde dein Name.* Dein Reich komme.* Dein Wille geschehe,* wie im Himmel, so auf Erden.* Unser tägliches Brot gib uns heute.* Und vergib uns unsere Schuld,* wie auch wir vergeben unsern Schuldigem.* Und führe uns nicht in Versuchung,* sondern erlöse uns von dem Bösen.



G

egrüßet seist du, Maria,* voll der Gnade,* der Herr ist mit dir.* Du bist gebenedeit unter den Frauen,* und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus,* der in uns den Glauben vermehre*.

Heilige Maria, Mutter Gottes,* bitte für uns Sünder* jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.*

Gegrüßet seist du, Maria ... (Jesus, der in uns die Hoffnung stärke)

Gegrüßet seist du, Maria ... (Jesus, der in uns die Liebe entzünde)

Ehre sei dem Vater ...

Vater unser ...

Gegrüßet seist du, Maria ... (zehnmal mit Einfügung des ersten Geheimnisses des freudenreichen, des schmerzhaften oder des glorreichen Rosenkranzes)

Ehre sei dem Vater ...

Vater unser ...

Gegrüßet seist du, Maria ... (zehnmal mit Einfügung des zweiten Geheimnisses)

Ehre sei dem Vater ...

Vater unser ...

Gegrüßet seist du, Maria ... (zehnmal mit Einfügung des dritten Geheimnisses)

Ehre sei dem Vater ...

Vater unser ...

Gegrüßet seist du, Maria ... (zehnmal mit Einfügung des vierten Geheimnisses)

Ehre sei dem Vater ...

Vater unser ...

Gegrüßet seist du, Maria ... (zehnmal mit Einfügung des fünften Geheimnisses)

Ehre sei dem Vater ...

Beim ,,freudenreichen Rosenkranz“ werden folgende Geheimnisse eingefügt:

Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast

Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast Jesus, den du, o Jungfrau, (in Betlehem) geboren hast

Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast

Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast

Beim ,,schmerzhaften Rosenkranz“ werden folgende Geheimnisse eingefügt:

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat Jesus, der für uns gegeißelt worden ist Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

Beim „glorreichen Rosenkranz“ werden folgende Geheimnisse eingefügt:

Jesus, der von den Toten auferstanden ist Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat Jesus, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat

Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat

Gebete der Orientalischen Kirchen

Ein vollkommener Ablass wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der den Hymnus „Akäthistos“ oder das Offizium „Paräklesis“ andächtig betet in einer Kirche oder einer öffentlichen Kapelle oder auch in der Familie, einer religiösen Gemeinschaft, einer christlichen Vereinigung und überhaupt, wenn mehrere zu einem ehrenvollen Zweck Zusammenkommen; in anderen Fällen ist es ein Teilablass.

(EI 1999, Nr. 23, § 1,S. 68f)

Bislang galten diese Ablassgewährungen nur für Angehörige von Orientalischen Rituskirchen (vgl. HA 1989, Nr. 48, § 4, S. 56). Nun können auch die Christen der Westkirche den damit verbundenen Ablass gewinnen. Dies begründet das Ablassbuch wie folgt: »Kraft ihrer Katholizität „bringen die einzelnen Teile der Kirche ihre eigenen Gaben den übrigen Teilen und der ganzen Kirche hinzu“, so dass das Ganze und die einzelnen Teile gefördert werden (»Lumen gentium« 13) hinsichtlich der universellen geistlichen Gaben der göttlichen Freigebigkeit. So ist es gekommen, dass die Gebete aus verschiedenen orientalischen Traditionen auch bei den Gläubigen des lateinischen Ritus, besonders in den letzten Jahren, Verbreitung fanden und mit keinem geringen Vorteil für die religiöse Frömmigkeit, sei es die private, sei es die öffentliche, in Gebrauch kamen.« (EI 1999, Nr. 23, S. 68)

HYMNOS „AKÄTHISTOS“

Der Hymnos „Akäthistos “ gilt als die älteste und schönte Mariendichtung und wird seit über 1200 Jahren in der Ostkirche gebetet und gesungen. In verschiedenen Entstehungsgeschichten mischen sich byzantinische und heidnische Historie und Legende und berichten von seiner gewaltigen Kraft bei der Abwehr von Angriffen auf das christliche Byzanz-Konstantinopel. G.G. Meers- seman O.P. (Der Hymnos Akäthistos im Abendland, 1. Akäthistos-Akoluthie und Grußhymnen, Freiburg/ Schweiz 1958; Hymnos Akäthistos, Die älteste Andacht zur Gottesmutter, Freiburg/Schweiz 1958) hat die wissenschaftlichen Aspekte der Entstehungsgeschichte und damit zusammenhängend vermutbarer Autorschaft dargestellt. Das traditionelle Attribut a-käthistos bedeutet, „nicht im Sitzen“ zu singen und betont das Hervorragende gerade dieses Hymnos ‘ im Gegensatz zu anderen, gewöhnlich sitzend wiedergegebenen. Im ersten (Strophen 1-6) und zweiten (7-12) Viertel orientiert sich der Text weitgehend am Lukas-Evangelium, verwendet daneben geringfügig verschiedene Apokryphen und setzt mit einer Fülle von „Begrüßungen“ der Mutter Gottes den Englischen Gruß Gabriels fort. Das dritte (Strophen 13-18) und vierte (19-24) Viertel meditieren über das neue Schöpfungswunder der Menschwerdung Christi aus Maria und über die Wirkungen dieses seines Erlösungswerkes durch die Zeiten bis zu den beispiellosen Gedankengängen einer umgreifenden kosmischen Frömmigkeit. Hier können sich urchristlich chaldäische Weisheit und Erkenntnisse des Raumfahrtzeitalters dialogisch ergänzen.

Erbarmen, Wegweisung und Fürbitte - Grundtypen der Marienikonen - bestimmen auch die Dimensionen der

tiefsten Marienandacht. Ihre 24 Strophen beginnen im Griechischen nacheinander mit sämtlichen Buchstaben des Alphabets. Strophe für Strophe erweist eine geradezu schöpferische Synthese von Paradoxien als dichterisches Prinzip. Diese Tatsache lässt den uralten Text aber zugleich in lebendigem Bezug zur Gegenwart vernehmen. Erfahren wir doch selbst ein Leben voller Widersprüche in Fragen nach dem Diesseits wie nach dem Jenseits. In einer vergleichsweise ähnlich angespannten Existenz muss sich also schon der griechische Dichter - wer immer es nun sei — erlebt haben, als er die Mittel seiner Sprache und des seinerzeitigen Bildungsbewusstseins beschwor, Unwahrscheinliches und Widersprüchliches provokativ zu formulieren, um es alsdann im Lichte christlichen Glaubens zu meditieren: „Sei gegrüßt, Unversöhnliches hast du versöhnt. “

„Um den vollkommenen Ablass zu gewinnen, ist es nicht erforderlich, den gesamten Hymnos ,Akäthistos‘ zu beten; es genügt das ununterbrochene Gebet irgendeines Teiles gemäß rechtmäßiger Gewohnheit“ (EI 1999, Nr. 23, S. 69).

Der erste und zweite Teil erzählt die Heilsgeschichte; der dritte und vierte Teil ist theologisch-dogmatischer Natur und preist die neue Schöpfung, die durch Inkarnation und Erlösung geschieht. Es kann jeder Teil separat gebetet werden. Am Ende jeden Teils endet man dann mit dem Schlussgebet.

Text und Kommentar: Eberhard Maria Zumbroich, Das Geheimnis der Gottesmutter - Hymnos Akäthistos, Gaildorf 1970.

Vgl. V. Trenner, Art. Akäthistos Hymnos, in: Marienlexikon 1, St. Ottilien 1988, S. 66-68.

Ist ein Priester gegenwärtig, beginnt man folgendermaßen:

P: Gepriesen sei unser + Gott allezeit, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

A: Amen.


Ist kein Priester gegenwärtig, beginnt man wie folgt:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen, (dreimal)

Durch die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser.

Ehre sei + Dir, unser Gott, Ehre sei Dir.

Himmlischer König, Tröster, Geist der Wahrheit,* der Du überall bist und alles erfüllst,* Schatzkammer aller guten Gaben und Spender des Lebens.* Komm und nimm Wohnung in uns,* reinige uns von jeglichem Makel* und rette, o Guter, unsere Seelen. Heiliger + Gott, heiliger Starker, heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser, (dreimal)

Ehre sei dem + Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,* jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme Dich unser,* Herr, mach uns rein von unseren Sünden.* Gebieter, vergib unsere Verfehlungen,* Heiliger, blick auf uns hernieder und heile unsere Schwächen* um Deines Namens Willen.

Herr, erbarme Dich, (dreimal)

Ehre sei dem + Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,* jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser im Himmel,* geheiligt werde dein Name.* Dein Reich komme.* Dein Wille geschehe,* wie im Himmel, so auf Erden.* Unser tägliches Brot gib uns heute.* Und vergib uns unsere Schuld,* wie auch wir vergeben unsern Schuldigem.* Und führe uns nicht in Versuchung,* sondern erlöse uns von dem Bösen.

Nur wenn ein Priester gegenwärtig ist:

P: Denn Dein ist das Reich, die Macht und die Herrlichkeit, des Vaters + und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

A: Amen.

Hier beginnt der eigentliche Hymnos „Akäthistos “

U

nbesiegbare Heerführerin, dir gelten die Lieder des Sieges! Aus der Gefahr befreit, bringt deine Stadt, Gottesgebärerin, dir Hymnen des Dankes entgegen. Du, von unwiderstehlicher Macht, befreie mich von jeder Gefahr, damit ich dir zurufen kann:



A: Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

1. Teil


Die Verkündigung des Herrn (Lk 1,26-38)

P: Aus dem Himmel her trat ein Erzengel in die Welt des Sichtbaren, der Gottesmutter den Freudengruß zu sagen. Und als er dich mit seinem leiblosen Wort zugleich leibhaft werden sah, o Herr, da stand er außerstande und jubelte ihr zu:

Sei gegrüßt, durch dich leuchtet das Heil hervor; sei gegrüßt, dunkel wird das Unheil vor dir.

>ei gegrüßt, den gefallenen Adam richtest du wieder

auf;

'ei gegrüßt, von ihren Tränen erlösest du Eva.



'ei gegrüßt, allem menschlichen Überlegen hoch -berlegen bist du;

sei gegrüßt, so abgrundtief erschauen dich die Engel nicht einmal.

'ei gegrüßt, von Uranfang des Friedefürsten Thron; sei gegrüßt, denn du trägst den, der alles erträgt.

'ei gegrüßt, du Stern, der offenbart die Sonne; sei gegrüßt, aus deinem Leib wird Gott der Menschensohn.

Sei gegrüßt, aus dir wird die Schöpfung neu geboren;

sei gegrüßt, durch dich wirkt der Schöpfer ungeboren als Kind.

Sei gegrüßt,* du jungfräuliche Mutter!

- So ganz ihres lauteren Wesens inne bekannte sie vor Gabriel: Das Wunder deiner Rede vermag ich nicht wahrzuhaben; denn mit Jauchzen kündest du mir die göttliche Erwählung an: Halleluja, Halleluja.* Halleluja!

“ Die unerkannte Kunde zu erkunden suchend flehte die Jungfrau zum Gottesdiener: Wie es mir möglich sei, aus meinem unversehrten Leibe Gottes Sohn zu gebären, das sollst du mir sagen! Jener aber sprach voll Schauer, umso mehr ihr verkündend:

Sei gegrüßt, der geheimnisvolle Ratschluß ist dir anvertraut;

sei gegrüßt, Vertrauende, da es des Schweigens bedarf.

Sei gegrüßt, der Wunder Christi bist du der Anbeginn;

sei gegrüßt, der Inbegriff von allen seinen Lehren bist du.

Sei gegrüßt, Himmelsleiter, darauf Gott herniederstieg;

sei gegrüßt, unsere Brücke von der Erde zum Himmelreich.

Sei gegrüßt, von den Engeln wieder und wieder erwogenes Wunder;

sei gegrüßt, du für die Widersacher heillose Wunde. Sei gegrüßt, empfangen hast du unsagbar das Licht; sei gegrüßt, niemanden hast du gelehrt, wie solches geschieht.


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