Peter Christoph Düren



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Sei gegrüßt, die der Weisen Weisheit übertrifft; sei gegrüßt, die der Gläubigen Glauben vertieft.

Sei gegrüßt,* du jungfräuliche Mutter!

P: Da überschattete die Kraft des Allerhöchsten die Unvermählte, und ihren mütterlichen Schoß ließ sie einen würdigen Nährboden werden allen, die Erlösung ernten wollen, indem sie also singen: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

Besuch Mariens bei Elisabeth (Lk 1,39-56)

P: Da Maria Gott empfangen, eilte sie zu Elisabeth. Deren Ungeborenes erkannte sogleich ihren liebenden Gruß und freute sich ihrer Freude, als sänge es der Mutter Gottes:

Sei gegrüßt, Reis des nie verdorrenden Stammes; sei gegrüßt, reich bist du an lauterer Frucht.

Sei gegrüßt, du ernährst den, der uns Nahrung gewährt;

sei gegrüßt, du geleitest zum Leben den, der unser Leben leitet.

Sei gegrüßt, solchen Reichtum des Erbarmens ziehst du auf deiner Flur;

sei gegrüßt, wie von einem Altar hebst du den Segen der Versöhnung.

Sei gegrüßt, dass du dem Leibe Stärkung in Fülle gewährst;

sei gegrüßt, dass du den Seelen die bergende Hülle bereitest.

Sei gegrüßt, des Lobgesanges Weihe;

sei gegrüßt, du Aussöhnung für das unendliche All.

Sei gegrüßt, du bist Gottes Wohlgefallen bei den

Sterblichen;

sei gegrüßt, der Sterblichen Fürbitte bei Gott bist

du.

Sei gegrüßt,* du jungfräuliche Mutter!



Die Zweifel des heiligen Josef (Mt 1,18-21)

P: Ein innerer Ansturm zweideutiger Gedanken verwirrte den besonnenen Josef. Er, der dich als die Unvermählte kannte, tadelte dich im Argwohn hinterlistiger Verbindung, du ohne Fehl. Als er aber deiner Erwählung vom Heiligen Geiste gewahr wurde. sprach er: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

2. Teil

Die Anbetung der Hirten (Lk 2,8-20)



P Aus den Jubelchören der Engel vernahmen die Hirten die fleischgewordene Gegenwart Christi. Wie zu einem Hirten liefen sie zu ihm und sahen das Lamm Gottes unschuldig in Mariens Schoße weiden. Da jubelten auch sie:

Sei gegrüßt, des Lammes Mutter und des Hirten; sei gegrüßt, Hürde der geistigen Schafe.

Sei gegrüßt, du beschützest vor den unerkannten Gegnern;

sei gegrüßt, du erschließest das Heiligtum des Paradieses.

Sei gegrüßt, die Himmel jauchzen mit der Erde; sei gegrüßt, in Christus frohlocken alle Geschöpfe.

Sei gegrüßt, durch dich sind die Apostel mündig geworden;

sei gegrüßt, an dir haben die Märtyrer Gleichmut gewonnen.

Sei gegrüßt, du starker Halt des Glaubens; sei gegrüßt, du lichte Offenbarung der Gnade.

Sei gegrüßt, durch dich wird die Unterwelt entmachtet;

sei gegrüßt, von dir sind wir im Glauben ermächtigt. Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Die Anbetung der Sterndeuter (Mt 2,1-12)

P: Einen Stern beachteten die Weisen, der sie auf Gott hin deutete. Sie vermochten dessen Weisung zu folgen und hielten sich daran gleichwie an eine Fak- kel. So fanden sie den Herrschenden-Mächtigen. Nun ihm nahe, sagten sie dem Unnahbaren ihre Liebe zu: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

P: Die den Stern deuten, sahen in den Händen der Jungfrau den, der mit seiner Hand die Menschen gebildet. Eingedenk dessen, dass er in Knechtesgestalt jedoch ihr Gebieter sei, trachteten sie mit ihren ehrenden Gaben ihm zu dienen und der Benedeiten zu huldigen:

Sei gegrüßt, Mutter des allerheiligsten Sternes; sei gegrüßt, Morgenglanz des mystischen Lebens.

Sei gegrüßt, den glühenden Irrtum löschest du aus;

sei gegrüßt, allen der Dreifaltigkeit Geweihten zeigst du ihre Majestät.

Sei gegrüßt, Gewalt verwirfst du und Unmenschlichkeit;

sei gegrüßt, in Christus schauen wir den Menschenfreund als Herrn.

Sei gegrüßt, du befreist uns von heidnischem Götzendienst;

sei gegrüßt, du bewahrst uns vor der Ausgeburt der Zwietracht.

Sei gegrüßt, du setzest der Anbetung des Feuers ein Ende;

sei gegrüßt, du befreist die von Begierden Besessenen.

Sei gegrüßt, den Gläubigen weisest du den Weg zur Weisheit;

sei gegrüßt, alle Wesen erfüllst du mit Seligkeit.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

P: Zu gotterfüllten Kindern geworden, kehrten die Seher zurück nach Babylon und erfüllten dort die Prophezeiung, indem sie allen dich als den Messias verkündeten. Herodes, den Heuchler, verließen sie, der Lob zu singen nicht verstand: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

Die Flucht nach Ägypten (Mt 2,13-15)

P: Nach Ägypten hast du das Feuer der Wahrheit getragen, das Dunkel des Irrwahns hat sich verflüchtigt. Dir, Erretter, unterlagen seine Götzen, da sie an deiner Macht nichts vermochten. Die aber so befreit waren, dankten der Gottesgebärerin:

Sei gegrüßt, du erneuerst die Würde des Menschen; sei gegrüßt, zu Grunde gehen lässt du die Verführer.

Sei gegrüßt, zertreten hast du den betrogenen Betrüger;

sei gegrüßt, die vergötterten Abgötter hast du entthront.

Sei gegrüßt, du Meer, das verschlungen die Welt der Pharaonen;

sei gegrüßt, du Fels, daran getrunken, die nach Leben dürsten.

Sei gegrüßt, Flammenzeichen, welches die Umnach- teten geführt;

sei gegrüßt, du Schutzmantel um aller Welt Drangsal.

Sei gegrüßt, du Nahrung, die das Manna abgelöst; sei gegrüßt, denn du dienst mit heiliger Speise.

Sei gegrüßt, du Land der Verheißungen; sei gegrüßt, daraus Milch und Honig fließt.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter.

Die Darstellung Jesu im Tempel (Lk 2,25-35)

P: Als Simeon bestimmt war, vor der Schwelle zwischen Zeit und Ewigkeit zu stehen, da wurdest du, o Herr, als Kind ihm dargereicht. Er aber schaute zudem den vollkommenen Gott in dir. Außer sich vor Staunen über dein unvorstellbares Dasein rief er aus: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

3. Teil

Das Mysterium der Menschwerdung des Schöpfers P: Eine neue Schöpfung brachte der Schöpfer hervor, die so noch nie war, da er uns erschien, die wir von ihm geschaffen. Aus dem jungfräulichen Schoß stammt er und behütet ihn, wie er war: - rein, auf



dass wir das Wunder wahrhaben und mit Lobgesang die Gottesmutter preisen:

>ei gegrüßt, Blüte der Unvergänglichkeit; sei gegrüßt, Sieg der Gewaltlosigkeit.

Sei gegrüßt, der Auferstehung leuchtende Spur; sei gegrüßt, den Engeln gleich lebst du im Lichtschein.

Sei gegrüßt, herrlich fruchtender Baum, der die Gläubigen labt;

sei gegrüßt, schützendes Laubdach, darunter viele sich bergen.

Sei gegrüßt, den Ziellosen hast du den Weg gewiesen;

sei gegrüßt, anheimgestellt hast du den Unfreien die Freiheit.

Sei gegrüßt, ehrfürchtig stehst du vor dem All- Richter;

sei gegrüßt, in dir findet unser Fehlen Beistand bei ihm.

Sei gegrüßt, denen, die ohne Zuversicht wandern, bist du ein Gewand;

sei gegrüßt, dein Lieben ist über alles Verlangen groß.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

P: Solch ungewöhnlicher Geburt nachsinnend werden wir dem Gewöhnlichen mehr und mehr entwöhnt und wenden unser Sinnen zum Himmel. Denn der Gewaltige hat die Schwäche des Menschseins auf sich genommen, damit er aus der Tiefe führe, die als Herrn ihn glauben: Halleluja, Halleluja,* Halleluja! P: Ganz war er eins mit uns bis in den Tod und war seiner Gottheit doch gar nie entkleidet. Nicht dass er etwa von einem Ort hin zu einem andern ging; son-

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dem hernieder kam das unumschränkte Wort in der Niederkunft der Jungfrau. Uns neigt sie sich zu:



Sei gegrüßt, Raum Gottes, den der Raum nicht zu fassen vermag;

sei gegrüßt, Zugang zum unverfügbaren Geheimnis. Sei gegrüßt, den Ungläubigen ein widersprüchliches Gerücht;

sei gegrüßt, den Gläubigen ein unwidersprochenes Rühmen.

Sei gegrüßt, du auserwähltes Gefährt dessen über den Cherubim;

sei gegrüßt, du erlesenes Gefäß dessen über den Seraphim.

Sei gegrüßt, Unversöhnliches hast du versöhnt; sei gegrüßt, jungfräulich hast du geboren.

Sei gegrüßt, vergänglich geworden ist durch dich unser Vergehen;

sei gegrüßt, das Paradies hast du wieder zugänglich gemacht.

Sei gegrüßt, du bist der Schlüssel zu Christi Königreich;

sei gegrüßt, du nährst die Hoffnung auf die ewige Güte.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Engel erschauern vor dem Geheimnis der Inkarnation P: Durch und durch erschauerten die Engel vor dem gewaltigen Geschehen deiner Menschwerdung. Sie nämlich schauten den Unzugänglichen vordem als Gott, nun aber als Menschen zugänglich allen, wie er mitten unter uns wohnt und von uns allen hört: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

Maria thront über den Rhetoren

P: Sprachlos werden die wortwendigen Redner vor dir, o Gottesmutter. Solcher Ohnmacht versagt sich das Wort: wie du jungfräulich gebären konntest. Staunend schauen wir das Geheimnis des Glaubens: Sei gegrüßt, du Gefäß der Weisheit Gottes; sei gegrüßt, du Gemach seiner Vorsehung.

Sei gegrüßt, Philosophen hast du an die Grenzen geführt;

sei gegrüßt, Wissensforschern hast du das Uner- forschliche gezeigt.

Sei gegrüßt, denn die gelehrten Streiter schwindelte; sei gegrüßt, denn die Mythendichter schwanden dahin.

Sei gegrüßt, spitzfindige Denkgeflechte hast du zerrissen;

sei gegrüßt, gefüllt hast du die Netze der Fischer.

Sei gegrüßt, aus unbekanntem Abgrund hast du uns herausgeführt;

sei gegrüßt, bereichert hast du viele an Erkenntnis. Sei gegrüßt, du rettendes Schiff derer, die erstreben das Heil;

sei gegrüßt, du Hafen derer, die das Leben erfahren. Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Gott will seine Schöpfung erlösen P: Der All-Herrscher hat sich erboten, das Universum seiner Schöpfung zu erlösen. Unser Gott, unser Hirte, erschien uns als Lamm. Ihn, der sich für uns und uns zu seinesgleichen bestimmt hat, beten wir an: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

4. Teil


Maria thront über den Jungfrauen P: Bei dir, jungfräuliche Gottesgebärerin, sind die Jungfrauen geborgen und alle, die zu dir Zuflucht nehmen. Denn des Himmels und der Erde Schöpfer schmückte dich, Reine, da er in dir als seiner Mutter wohnte und alle lehrte, dir zuzurufen.

Sei gegrüßt, du Pfeiler der Reinheit; sei gegrüßt, du Pforte zum Erlösungswerk.

Sei gegrüßt, durch dich wird der menschliche Geist neu geprägt;

sei gegrüßt, du stattest ihn aus mit göttlicher Gnade. Sei gegrüßt, denn du überzeugst jene, die das Vergangene betrog;

sei gegrüßt, denn du begeisterst die Entgeisterten.

Sei gegrüßt, weil du vernichtest, was die Seelen verdirbt;

sei gegrüßt, weil du den gebierst, der Lauterkeit sät. Sei gegrüßt, du Brautgemach des unversehrten Verlöbnisses;

sei gegrüßt, die sich ihm vertrauen, die vertraust du dem Herrn.

Sei gegrüßt, du keusches Leitbild der Heranwachsenden;

sei gegrüßt, bräutlich geleitest du heilige Seelen.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Maria thront über den Sängern

P. Jeglicher Lobgesang vermisst sich vergebens, das Ausmaß deines unendlichen Erbarmens zu ermessen. Könnten wir dir selbst ebensoviele Loblieder opfern, wie Sandkörner sind, Heiliger König, nichts vermochten wir zu vollenden, dem angemessen, was du uns geschenkt hast, die wir zu dir rufen: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

P Im leuchtenden Strahlenkleide den Verblendeten erschienen, schauen wir die Heilige Jungfrau. Seit sie das ewige Feuer ergriffen, führt sie auf immer zur Gotteserkenntnis, strahlenden Blickes den Geist erleuchtend. Wir huldigen ihr mit Rufen:

Sei gegrüßt, du Morgenstern der geistigen Sonne; sei gegrüßt, du Lichtträger des Allerheiligsten.

Sei gegrüßt, du Wetterstrahl, der unsere Seelen trifft;

sei gegrüßt, wie vor dem Donnergroll entsetzen sich die Feinde.

Sei gegrüßt, du bringst die himmlische Erleuchtung ans Licht;

sei gegrüßt, denn dir entquillt, was überquellend uns tränkt.

Sei gegrüßt, das heilende Bad stellst du vor; sei gegrüßt, den Makel der Sünde nimmst du fort.

Sei gegrüßt, du Schale, darin das Gewissen geläutert; sei gegrüßt, du Kelch, daraus Jubel geschenkt.

Sei gegrüßt, du mystische Rose, daraus uns Christus entströmt;

sei gegrüßt, du der Inbrunst kostbarer Odem.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Christus zerreißt den Schuldbrief P Weil er aus Liebe alle begnadigen wollte, welche der Strafe schuldig sind, kam ureigens er, der alle Menschen freispricht, heim als ein Fremder zu denen, welche fern seiner Gnade lebten. Und als er so den Schuldbrief zerriß, hörte er aus aller Munde: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

Maria thront über den Heiligen und Priestern P: Deinem Sohn Lob singend wollen wir alle auch dich als lebendiges Heiligtum preisen, o Gottesgebärerin. Der in deinem Leibe gewohnt hat, der mit seiner Hand alles zusammenhält, der Herr hat dich geheiligt, dich verherrlicht und uns gelehrt, dir zu singen:

Sei gegrüßt, du Tempel Gottes und des Wortes; sei gegrüßt, heilig bist du über allen Heiligen.

Sei gegrüßt, du vom Heiligen Geiste vergoldeter Schrein;

sei gegrüßt, du unschätzbarer Quell des Lebens.

Sei gegrüßt, du Ehrenkrone aller, die Gott fürchten; sei gegrüßt, rühmend erhöhst du priesterliche Diener.

Sei gegrüßt, bei dir ist die Kirche geborgen; sei gegrüßt, des Reiches uneinnehmbare Mauer.

Sei gegrüßt, du setzest Zeichen der Überwindung; sei gegrüßt, durch dich fallen die feind Gesinnten ab. Sei gegrüßt, meine Seele geleitest du; sei gegrüßt, meinen Leib machst du heil.

Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Schlußgebet

P: Du über alles gepriesene Mutter hast geboren das allen Heiligen heiligste Wort. Nimm auf, was wir hier und jetzt vor dich bringen, von allem Missgeschick uns zu befreien, und bewahre uns vor zukünftiger Strafe, die wir einig beten: Halleluja, Halleluja,* Halleluja!

Ist ein Priester gegenwärtig, endet das Gebet wie folgt: P Weisheit.

Geehrter als die Cherubim* und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim,* unversehrt hast du das göttliche Wort geboren:* du wahrhaft Gottesgebärerin, sei hochgepriesen.

P Ehre sei + Dir, Christus, Gott, unsere Hoffnung, Ehre sei Dir.

A Ehre sei dem + Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Herr, erbarme Dich, Herr, erbarme Dich, Herr, erbarme Dich. Gib den Segen.

P: Christus, unser wahrer Gott, durch die Fürsprache Seiner allreinen Mutter, der heiligen, glorreichen und allverehrten Apostel, unserer gotttragenden Väter und aller Heiligen, erbarme sich und errette uns, denn Er ist gütig und liebt die Menschen.

.-1 Amen.

Ist kein Priester gegenwärtig, endet man wie folgt: Durch die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen, (dreimal)

OFFIZIUM „PARÄKLESIS“

Der Begriff „Paräklesis“ hat zwei verschiedene Bedeutungen: erstens meint er ,, Tröstung“, weswegen der Heilige Geist auch „Paraklet“ (von griechisch „para- kaleo ", „ herbei rufen “) oder „ Tröster “ genannt wird. Die zweite Bedeutung ist,,Flehen“ oder ,,Bitten“. Das Offizium „Paräklesis“ setzt sich aus Bitt-Hymnen zusammen, um Trost und Mut zu erlangen. Es sollte in Zeiten der Versuchung, Entmutigung oder Krankheit gebetet werden. Vor allem wird es in den zwei Wochen vor „Entschlafung“ oder „Aufnahme“ der allerseligsten Muttergottes (15. August) verwendet.

Das Offizium „Paräklesis“ ist ein Bittgottesdienst, der sich an die Gottesmutter richtet. Er kann sowohl in Kirchen als auch in Privathäusern gehalten werden, um göttliche Hilfe bei geistigen oder körperlichen Leiden oder sonstigen persönlichen Schwierigkeiten auf die Fürsprache Mariens zu erflehen. Während des Gottesdienstes nennt der Priester die Namen jener, in deren Anliegen gebetet wird.

Es gibt zwei Formen des „Paräklesis“. Der Kleine parakletische Kanon ist in der Regel das, was „Paräklesis“ genannt wird; der Große parakletische Kanon wird meist in Kirchen gelesen.

Für den Verfasser des Kleinen Kanons hält man den Hymnographen Theophanes bzw. Theosteriktos Mona- chos (wahrscheinlich 9. Jh.), über den sonst nichts bekannt ist. Der Verfasser des Großen Kanons ist Kaiser Theodoros II. Laskaris in Nikaia (etwa Mitte des 13. Jh.s). Es scheint, dass der Kern, aus dem beide Kanones erwachsen sind, bis ins 5. Jh. zurückgeht. Beide Kanones werden abwechselnd an den Abenden des Muttergottesfastens (1.-15. August) gesungen, nicht jedoch an Jen Festen Christi Verklärung und Entschlafung der Gottesmutter (Aufnahme Mariens in den Himmel).

\fadey, Paräklesis, in: Marienlexikon 5, St. Ottilien 1993, S. 89f.

Der kleine Kanon auf die Gottesmutter von Theosteriktos Monachos

Erste Ode:

D

a es die Flut wie trockenen Grund durchschritten und der Fron Ägyptens entflohen, schrie auf Israel: Lasst uns singen unserm Gott und Erretter.



Bedrängt von vielen Prüfungen, fliehe ich zu dir und suche das Heil: o Mutter des Wortes und Jungfrau. Sei mir Retterin vor Beschwernis und Schrecken. Stürme der Leidenschaft umtosen mich. Mit großer Verzagtheit erfüllen sie mir meine Seele. Gib Frieden, o Braut, durch die Ruhe deines Sohns, deines Gottes, über allen Tadel Erhabene.

Ich flehe dich an, o Jungfrau, die Gott, den Heiland, geboren, von den Feinden mich zu befreien. Denn da ich jetzt zu dir meine Zuflucht nehme, halte hin ich dir die Seele, den Geist.

Ihn, der an Leib und Seele erkrankt ist, würdige deiner heiligen Sorge und Fügung, einzige Gottesmutter, die du als Gute den Guten geboren.

Dritte Ode: Du der Himmelskuppel Bedacher, Herr, der Kirche Erbauer, mach mich stark in deiner Liebe, du der Gebieter oberster Herr, der Gläubigen Halt, Menschenfreund du allein.

Zu meines Lebens Schutz und Schirm bestelle ich dich, Gottesgebärerin, Jungfrau. Zu meinem Hafen

lenke du mich, du Ursache alles Guten, der Gläubigen Stab, einzig allgefeiert in Hymnen.

Jungfrau, ich flehe zu dir: Zerstreu mir der Seele Verwirrung, der Mutlosigkeit Stürme. Denn du, Gottesbraut, hast Christus, den Fürsten des Friedens, empfangen, du allein Makellose.

Du hast geboren den gnädigen Herrn, der Tugend Begründer. Lasse allen sprudeln den Reichtum der Huld. Denn du kannst ja alles, da du Christus geboren, Gottseligste, als den, der mächtig an Kraft.

Von schlimmer Kraftlosigkeit, von krankhafter Leidenschaft werde ich versucht, o Jungfrau. Sei du mir Helferin. Denn als der Heilungen Schatz erkenne ich dich, der nicht vergeht, o Allreine, den man niemals erschöpft.

Errette aus Gefahren deine Knechte, Gebärerin Gottes, weil wir alle nächst Gott zu dir unsre Zuflucht nehmen als einer unzerbrechlichen Mauer und Hilfe.

Schaue in Huld, Gebärerin Gottes, allbesungen in Hymnen, auf meines Leibes schlimme Bedrängnis und heile den Schmerz meiner Seele.

Warmherzige Mittlerin, unbezwingliche Mauer, der Erbarmung Born, Zuflucht der Welt, mit ausgebreiteten Armen rufen wir zu dir: Gottesgebärerin, Herrin, zuvorkommend befreie uns aus Gefahren, du allein hilfst uns schnell.

Vierte Ode: Vernommen hab ich, Herr, deiner Heilsordnung Mysterium, bedacht deine Werke, deine Gottheit gerühmt.

Beruhige meiner Leidenschaften Verwirrung und meiner Fehler Brandung, die du, Braut Gottes, Christus, den Steurer, geboren.

Die Tiefe deiner Erbarmung schenke mir, der darum lieht. Denn du hast den Erbarmer geboren, den Retter aller, die dich besingen in Hymnen.

Da wir, Allheilige, genießen deine Geschenke, senden wir empor eine Hymne des Dankes, die wir als Gottes Mutter dich kennen.

Da wir in dir die Hoffnung besitzen, den Halt, des Heiles unerschütterte Mauer, in Hymnen Allgepriesene, werden wir von allem Ungemache befreit.

-iinfte Ode: Erleuchte uns, Herr, durch deine Gebote, mit deinem erhabenen Arme reiche, Menschenfreund, deinen Frieden uns dar.

Mit Heiterkeit, Reine, erfülle mein Herz: Gib uns deine ungemischte Freude, die du der Heiterkeit Bringer geboren.

Befreie uns aus Gefahren, Gottesgebärerin, Reine, die du ewige Erlösung geboren und jenen Frieden, der allen Verstand übersteigt.

Die Nacht meiner Fehler verscheuche, Gottes Braut, durch das Licht deines Glanzes, die du geboren das göttliche und ewige Licht.

Meiner Seele Krankheit heile, o Reine, deiner Sorge würdige mich, durch deine Fürbitte schenk mir die Heilung.

sechste Ode: Das Flehen gieße aus ich beim Herrn, ihm künde ich meine Bedrängnisse. Denn von Sünden ist meine Seele erfüllt, und dem Hades hat sich

mein Leben genaht. Und ich flehe wie Jonas: Aus dem Verderben, o Gott, führ mich empor.

Der Retter aus Tod und Verwesung überlieferte sich selber dem Tod. Ihn, deinen Herrn, deinen Sohn, o Jungfrau, fleh an, dass er meine Natur, die dem Verderben, dem Tode verfallen, von der Feinde Bosheit befreie.

Als des Lebens Schirmerin erkenne ich dich, als seine zuverlässige Wächterin, Jungfrau, die auflöst der Versuchungen Schwarm und den Übermut der Dämonen verjagt. Und ich bitte, mich stets zu befreien aus der Leidenschaften Verderben.

Eine Mauer der Zuflucht besitzen wir in dir, der Seelen vollendete Rettung, eine Weite in den Drangsalen, Braut. Und wir freuen uns stets deines Lichtes, o Herrin. Aus Leidenschaften und Gefahren sei uns Retterin auch jetzt.

Auf dem Lager der Kranken liege jetzt ich danieder. Nicht gibt für mein Fleisch es noch Heilung. Wohlan, die du Gott hast empfangen, den Heiland der Welt, den Befreier von Krankheit, dich, Gute, flehe ich an: Erhebe mich von der Krankheit Verderben.

Errette aus Gefahren deine Knechte, Gebärerin Gottes, weil wir alle nächst Gott zu dir unsre Zuflucht nehmen als einer unzerbrechlichen Mauer und Hilfe.

Schaue in Huld, Gebärerin Gottes, allbesungen in Hymnen, auf meines Leibes schlimme Bedrängnis und heile den Schmerz meiner Seele.

Der Christen Helferin, die nicht wird zuschanden, unwandelbare Mittlerin beim Bildner, verachte nicht die Rufe der Gebete der Sünder. Nein, komm uns zu Hilfe, o Gute, die wir gläubig rufen zu dir: Eilig

bitte, schnell flehe, die stets du jene beschirmst, Gottesmutter, die dich verehren.

Siebente Ode: Die Jünglinge, die aus Judäa einst nach Babylon kamen, im Glauben an die Dreiheit traten die Glut des Ofens sie nieder und sangen: Gott unserer Väter, gepriesen bist du.

Weil du unsere Rettung, Heiland, betreiben wolltest, hast du im Schoße der Jungfrau gewohnt, die du der Welt als Beschirmerin zeigtest: Gott unserer Väter, gepriesen bist du.

Ihn, der da liebt das Erbarmen, den du geboren, Mutter, du Reine, fleh an, zu befreien von Fehlern, von den Makeln der Seele, die gläubig rufen: Gott unserer Väter, gepriesen bist du.

Als Schatz des Heiles, als der Unverweslichkeit Quell hast du die gezeigt, welche dich empfangen, als der Sicherheit Burg, als Pforte der Reue denen, die rufen: Gott unserer Väter, gepriesen bist du.

Des Körpers Weichlichkeit und der Seele Kraftlosigkeit, Gottesgebärerin, lass dich herab, denen zu heilen, die in Liebe unter deinen heiligen Schutz eilen, die du uns Christus, den Heiland, geboren.

Achte Ode: Den König der Himmel, den die Heere der Engel in Hymnen besingen, preiset in Hymnen und erhebet ihn in alle Äonen.

Verachte, Jungfrau, nicht, die Hilfe von dir erflehen, die dich in Hymnen besingen und, Braut, dich erheben in die Äonen.

Der Heilungen Reichtum gieße aus über die, welche gläubig dich, Jungfrau, in Hymnen besingen und erheben dein unsagbares Gebären.

Meiner Seele Schwachheiten heile, die Leiden des Fleisches, o Jungfrau, dass ich dich, die Begnadete, preise.

Der Versuchungen Stürmen und der Leidenschaft Andrang verjagst du, o Jungfrau. Drum erheben in Hymnen wir dich in alle Äonen.

Neunte Ode: Mit Recht bekennen wir dich als Gottesgebärerin, wir, die durch dich errettet sind, Jungfrau, du Reine, mit den Reigen der Körperlosen erheben wir dich.

Den Strom der Tränen entferne mir nicht, die du, Jungfrau, Christus geboren, der aus jedem Antlitz jede Träne entfernte.


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