Kann eine Gerechtigkeitstheorie Hilfestellung bieten, um Lösungen und Antworten auf aktuelle politische und wirtschaftliche Herausforderungen zu finden?
Theorien sind gut und schön. Man darf sich aber nicht hinter ihnen verstecken. Deshalb würde ich sagen: Sie können Hilfestellung geben. Gleichwohl müssen sie immer an die jeweilige reale Situation angepasst werden.
Man darf nämlich nie vergessen, dass jede Theorie auch ihre eigene Ideengeschichte hat, die nicht auf alle Situationen in Gegenwart und Zukunft übertragbar ist.
Ein „Vorwurf“ an ökonomische Theorien bezieht sich auf das ihnen zugrundeliegende Menschenbild des „Homo oeconomicus“. Inwiefern hat sich dieses gewandelt und brauchen wir ein neues Menschenbild?
Das Menschenbild des Homo Oeconomicus wird nicht von vornherein postuliert. In der rückschauenden Analyse erscheint es nur so, als ob die Menschen strikt nach ökonomischen Maßstäben – und manchmal auch ausschließlich nach ökonomischen Maßstäben – handeln. Mir wäre der Homo Culturalis ein Stück weit lieber. Auch dieser handelt nach wirtschaftlicher Vernunft. Er hat aber gleichzeitig auch den Blick für Kunst, Kultur, Natur, Landschaft etc. Der Nationalökonom und einstige Berater Ludwig Erhards - Wilhelm Röpke – hat diesen Menschentypus in seinen Schriften vornehmlich skizziert. Ein anderer Nationalökonom – Friedrich August von Hayek – sagte einst: „Wer nur etwas von der Ökonomie versteht, versteht selbst diese nicht.“ Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.
Sie wirken als Referent und Publizist, haben Schriften und Diskussionsbeiträge bzw. Vorträge zu unterschiedlichen Themen verfasst und gehalten. Was macht den Kern Ihrer Arbeiten aus? Welche Themen beschäftigen Sie momentan besonders und welche gesellschaftlichen Problemfelder erachten Sie derzeit als relevant?
Sie haben die Themenfelder, mit denen ich mich befasse, ja schon ganz gut in Ihre Fragen integriert. Man kann wohl sagen, dass ich versuche, meine Schriften aus einer aufklärerischen und motivierenden Perspektive zu verfassen.
Derzeit stehen aber natürlich Koalitionsverhandlungen im Bund an und da gibt es reichlich Themen. Gerade der gesetzliche und flächendeckende Mindestlohn ist ein Thema, mit dem ich mich zur Zeit leidenschaftlich beschäftige. Ich halte einen solchen Mindestlohn nämlich für problematisch. Die Kaufkraft von 8,50 Euro ist über das Bundesgebiet verteilt höchst unterschiedlich. Darüber hinaus sollten die Tarifparteien auf Branchenebene auch weiter die Löhne frei aushandeln können, sofern sie sich auf Augenhöhe begegnen. So könnte man sich vielleicht in jeder Branche und in jeder Region auf Mindestlöhne verständigen. Wichtiger als Mindestlöhne sind Strukturen, die jedem einen individuellen gesellschaftlichen bzw. beruflichen Aufstieg ermöglichen. Sie sehen also: Der Kern meiner Arbeit besteht im Aufgreifen und Diskutieren aktueller Themen. Diese Themenfelder betrachte ich aber auch häufig aus einer historischen Perspektive. Man glaubt nämlich gar nicht, wie alt so manche Diskussion, die heute durch die Medien geistert, eigentlich schon ist.
In nächster Zukunft wird man darauf achten müssen, dass man den Menschen nicht mehr nur als Teil von Statistiken sieht, mit denen sich die unterschiedlichen politischen Kräfte behaken. Die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen ist nämlich sehr viel komplexer als man einer Statistik entnehmen kann.
Interview: Kristina Weitkunat; Foto: Dr. Carsten Dethlefs
Debatte
G8 – Der Untergang des Abendlandes
G 8 – dieses unheilvolle Kürzel erregt in einem Bundesland nach dem anderen zunehmend die Gemüter. Gemeint ist die Verkürzung der Schulzeit an Gymnasien bis zum Abitur. Was in fast allen anderen Ländern der Welt Gang und Gäbe ist – nämlich eine Normal-Schulzeit von zwölf Jahren für die Hochschulzugangsberechtigung –, wird hierzulande als Teufelswerk und intellektuelle Vergewaltigung unbedarfter junger Menschen gebrandmarkt. Schuld daran sei die böse Wirtschaft, die aus Gründen der Ökonomie immer jüngere Arbeitnehmer auf den Markt schaufeln wolle – ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder, die man um ein Jahr Lernzeit betrüge. Es mag sein, dass der demografische Wandel und ein zunehmender Wettbewerb der jungen Menschen diese Schulzeitverkürzung befördert haben. Fällig war sie schon lange.
Nirgends auf der Welt benötigten junge Menschen bis zur Schul- und Studienreform so lange für einen Schul- und Studienabschluss wie in Deutschland. Wer endlich fertig war, wurde zum Geldverdienen genötigt. Zeit, sich beruflich zu orientieren, guten Gewissens mal das Studienfach zu wechseln oder ein Jahr in der großen weiten Welt zu verbringen – undenkbar.
Dabei scheint die Welt nicht am 9. Gymnasialjahr des deutschen Schulwesens genesen zu sein. Um uns herum war man nicht nur schneller, sondern vielfach auch deutlich besser mit der Schule fertig. Schon im beschaulichen Österreich konnte ich in den 1980er Jahren meinen ein Jahr jüngeren Kommilitonen nur mit Mühe das Wasser reichen; und meine Kollegen aus der ehemaligen DDR sind in Deutsch, Mathe, Physik oder Chemie auch keinen Deut weniger schlau als wir westlichen G9er.
Interessanterweise hält sich die Schülerschaft zum Thema G8 merklich zurück. Im Gegenteil: Die Verkürzung scheint unseren Schülern gut zu bekommen. Betrug in Berlin der Abiturdurchschnitt 2006 noch 2,6, so lag er 2012 (Doppeljahrgang) und 2013 (G8) bei 2,4, in Bayern gar bei 2,3. Und während auf Elternabenden vehement Fortbildungen für Gymnasiallehrer gefordert werden – schließlich sei die Abiturprüfung nach acht Jahren eine ganz andere als die nach neun – kenne ich kein Kind, das wegen G8 den ganzen Tag über seinen Schularbeiten hockt und schweren Herzens auf Klavier- oder Ballettunterricht verzichten muss (und wenn, dann träfe es dasselbe Los vermutlich als G9er auch). Andererseits spricht nichts dagegen, einem 14jährigen, der bei schönstem Sonnenschein auf dem Laptop/ ipad/ Netbook stundenlang „WoW (world of warcraft)“ daddelt, auch im Urlaub mal 30 Minuten Lateinvokabeln zuzumuten. Und keiner soll jetzt behaupten, G8er hätten für „ WoW“ (oder FIFA oder facebook) keine Zeit mehr!
Zudem gibt es für die Liebhaber von G9 jede Menge Möglichkeiten, die Schulzeit auf Wunsch individuell zu verlängern. Nicht nur, dass fast alle Bundesländer alternativ zum achtjährigen auch ein Abitur nach neun Jahren anbieten. Vom mehrmaligen Wiederholen einer Klasse über das immer beliebtere Auslandsjahr nach dem Mittelstufen-Abschluss bis hin zum Rücktritt in der Kursphase zwecks möglicher Verbesserung des Abi-Schnitts hat jedes Gymnasium viele Angebote für ein sogar deutlich mehr als neunjähriges Lernen in der Schule.
Und wem das nicht reicht, der kann ja immer noch den Samstagunterricht zurückfordern. Als Mutter bin ich sofort dafür – möglichst bis 18 Uhr!
AS Susanne Wessels ist Redakteurin und Lehrerin und hat auch als Mutter dreier Kinder jede Menge Erfahrung mit G8 und G9. Sie arbeitet als Studienrätin an der Katholischen Theresienschule in Berlin und schreibt als freie Mitarbeiterin u.a. für die „Berliner Morgenpost“.
Regionalgruppen
Regionalsprechertagung 2013:
Das Tessin zwischen Tradition und Moderne
Das diesjährige Treffen der Regionalsprecher fand vom 19. bis 22. September in
Caddenabia statt. Ca. 25 Sprecher/innen haben mit dem Vorstand, der Vertreterin der
Vertrauensdozenten, Frau Prof. Lindig, und des Stipendiatenbeirats, Frau Lohaus, sowie
Herrn Dr. Böttcher und Herrn Dr. Knirsch von der KAS in der Villa La Collina von
Donnerstagabend bis Sonntagmorgen getagt. Alle Sprecher/innen haben aus ihren
Regionen von den unterschiedlichen Aktivitäten berichtet. In einigen Regionalgruppen ist
das Interesse der Altstipendiaten an regelmäßigen Treffen leider sehr gering. Hier ist es
sinnvoll, zusammen mit den Stipendiaten Treffen zu organisieren.
Schwerpunkt dieses Arbeitstreffens war das Thema: Neuorganisation im „Verein der
Altstipendiaten der KAS e.V.“ Wie überzeugen wir die Altstipendiaten von der
Notwendigkeit der Neuorganisation? Wie motivieren wir die Altstipendiaten zum Beitritt in
den Verein? Wie organisieren wir die bis Jahresende 2013 durchzuführenden Neuwahlen
der Regionalsprecher? Welche Hilfsmittel können für die Regionalarbeit entwickelt werden
und wie können wir diese zur Verfügung stellen? Zu all diesen Themen sind in den
Arbeitsgruppen gute Ergebnisse erzielt worden, die in den nächsten Monaten nach und
nach umgesetzt werden. Ganz wichtig ist es allen Teilnehmern und der KAS
herauszustellen, dass selbstverständlich zu allen zukünftigen Regionalgruppentreffen alle
Altstipendiaten eingeladen werden. Es gibt keine „separaten“ Veranstaltungen für die
Mitglieder des Vereins! Aber, wir alle wünschen uns natürlich, dass möglichst viele
Altstipendiaten in den Verein eintreten!
Das Rahmenprogramm der Tagung führte uns bei herrlichem Sonnenschein am Samstag
nach Lugano. Der Altstipendiat Prof. Dr. Markus Krienke empfing uns an der Universität
Lugano an seinem Lehrstuhl „Antonio Rosmini“ des Instituts für angewandte Philosophie
der Theologischen Fakultät. Ein ganz besonderer „Videolehrstuhl“: die Kurse zum Wirken
von Rosmini werden vor der Kamera abgehalten und gehen dann auf Sendung. Ein
besonders fortschrittliches Projekt!
Es folgte ein großer Rundgang durch Lugano und dann die Weiterfahrt nach Montagnola,
um auf den Spuren von Hermann Hesse zu wandeln. Nach einem köstlichen Imbiss im
Grotto del Cavicc besuchten wir Friedhof, Kirche und das Museo Hermann Hesse. Das
kleine Museum befindet sich in den Räumen des Torre Camuzzi, in direkter Nachbarschaft
zu der Wohnung, in der Hesse von 1919 bis 1931 gelebt hat – mit weitem Blick über den
Luganer See. Hier fand er Ruhe und Inspiration zu vielen Büchern und Aquarellen. In
einer Dauerausstellung sind viele persönliche Gegenstände, Bücher, Bilder und Fotos
ausgestellt, die einen sehr guten Eindruck über sein Leben im Tessin vermitteln.
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Wie immer fand am Samstag in der Villa Collina der festliche Abschlussabend statt. Oben
am Berg, mit herrlichem Blick über den Comer See, war im großen Salon und auf der
Terrasse festlich eingedeckt. Ein wunderbarer Ort zum fröhlichen Beisammensein und
regen Gedankenaustausch. Und wie es bei „Adenauers“ oft passiert: Zu vorgerückter
Stunde setzt sich ein „Begabter“ ans Klavier und andere „Begabte“ stimmen
schwungvolle Lieder an. Spätsommerliches Wohlbefinden!
Text: Dr. Barbara Schmidt-Prestin, Sprecherin der Regionalgruppe Bremen
Treffpunkt Regionalgruppe: Erfahrungen mit den Altstipendiaten vor Ort
Termin, Thema und Ort müssen passen – dann sind viele gern dabei. Die spontanen
Absagen aus Termingründen bekunden generelles Interesse und trösten den
Regionalsprecher über zu geringe Teilnehmerzahlen hinweg. Natürlich gibt es Themen
und prominente Politiker oder Referenten, die besonders ansprechen. So fand vor kurzem
unsere Podiumsdiskussion in der Hermann-Ehlers-Akademie Kiel mit der schulpolitischen
Sprecherin der CDU und Lehrerverbandsvertretern besondere Aufmerksamkeit und schuf
für die eingeladenen Stipendiaten (z.T. Lehramtler) und Altstipendiaten (z.T. Lehrer,
Eltern, Großeltern) die Möglichkeiten direkter Kommunikation. Das breite berufliche
Spektrum, in dem die Regionalgruppenmitglieder tätig sind, bietet immer wieder
Anknüpfungspunkte für Veranstaltungen. Unser Altstipendiat Dr. Wolfgang Dreyer leitet
das Zoologische Museum in Kiel, das in die Kieler Aktion „Museen am Meer“ eingebunden
ist, und führt uns gern engagiert durch sein Haus. Ganztägige Ausflüge hat es früher
gegeben: gleich nach der Wende nach Schwerin oder gemeinsame Segeltouren mit den
Hamburgern. Zusammen mit den Stipendiaten wird gerade ein Eislauf- und Punschabend
beim Weihnachtsmarkt geplant.
Als ich 1978 Regionalsprecherin wurde, war der Einladungsversand mit der Post noch
sehr umständlich und zeitaufwendig. 1997 wurde ein junger Nachfolger gefunden. Als
frischgebackene Pensionärin bin ich im vorigen Jahr noch einmal aktiv geworden, um den
Verein in der Gründungsphase zu unterstützen und darf mich nun an den
Kommunikationsmöglichkeiten des Internets freuen. Als ich 1971 zu einem der ersten
Jahrestreffen von Kiel an den Rhein fuhr, traf sich dort nur eine kleine Gruppe nahezu
Gleichaltriger, die gerade das Studium beendet hatte. Nun bin ich gern in der
„Cadenabbia-Akademie“ bei den Senioren dabei. Die altstipendiatische Grundidee des
Miteinanders hat viele Selbstverständnisdiskussionen überlebt und wird nun mit neuen
Impulsen im Verein weitergetragen.
Gehören Sie auch zu den „treuen“ Altstipendiaten?
Wie bin ich?
- eine Typologie der Altstipendiaten ihre Präsenz in der Regionalgruppe
betreffend
Treu: Ich melde mich immer ganz schnell an (oder notfalls ab) und bin immer
ansprechbar, wenn es um Unterstützung geht. Ich bin der KAS über viele Jahre eng
verbunden und gehöre zum harten Kern.
Freiheitsliebend: Ich melde mich ungern sehr früh an, es könnte ja etwas
Wichtigeres dazwischen kommen. Aber wenn man mich kurz vorher noch einmal in
einer Rundmail erinnert, reagiere ich – vielleicht. Vielleicht tauche ich sogar spontan
auf und gehe auch früher, denn ich lebe sehr terminbestimmt. Im Prinzip bin ich mit
der KAS verlässlich verbunden.
Interessenbetont: Ich komme, wenn die Thematik stimmt. Ich bin vielseitig
interessiert und erwarte eine anregende Diskussion. Ich bin gern bereit, mich selbst
und mein „Thema“ bei der Organisation von Veranstaltungen einzubringen.
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Prominenzorientiert: Ich komme, wenn illustre Namen in der Einladung vermerkt
sind.
Beruflich überlastet: Ich würde ja gern dabei sein, habe aber keine Zeitreserven.
Ich halte durch meine Sekretärin die Verbindung, schiebe aber meine Teilnahme auf
in der Hoffnung, irgendwann wird mal alles anders.
Familiär gefordert: Ich komme am liebsten dann, wenn die Veranstaltung in das
familiäre Konzept passt, also sollten auch Familienevents dabei sein.
Pensioniert: Auf einmal habe ich eigentlich Zeit, aber ich bin ja fast ständig auf
Reisen oder betreue die Enkelkinder.
Pausierend: Irgendwie habe ich zurzeit keine Lust, aber irgendwann tauche ich
vielleicht mal wieder irgendwo auf.
Und wo ordnen Sie sich ein?
Wenn Sie diesen Text gelesen haben, auf jeden Fall als KASsiberleser!
Text: Brigitte Gall, Sprecherin der Regionalgruppe Schleswig-Holstein
Wahlen in Bund und Land – eine Nachlese aus Bayern
Unter dem Motto „Quo vadis, Bavaria?“ trafen sich die Altstipendiaten der Gruppe
Erlangen-Nürnberg zum Gespräch mit Dr. Günther Beckstein. Unser Ministerpräsident
a.D. berichtete anschaulich über die letzten Monate und über mögliche zukünftige
Entwicklungen. Besonders die persönlichen Geschichten und die Hintergründe zu
Entscheidungen waren natürlich extrem spannend.
Eine weitere Veranstaltung fand noch in diesem Jahr statt: Zur Wahl der Sprecher im
Rahmen unserer neuen Vereinsstruktur trafen wir uns am 29. November.
Damit geht wieder ein spannendes Veranstaltungsjahr zu Ende. Der Wahlnachlese gingen
zwei Treffen unserer Gruppe mit völlig anderen Schwerpunkten voraus: „Streit um
Palästina. Der (ewige) Konflikt zwischen Juden und Palästinensern um das gelobte Land“,
ein Gespräch mit unserem Kon-AS Pfarrer Dr. Johannes Friedrich, Landesbischof a.D.,
und die Stadtführung „Fürth ist sexy … kann, nein: darf das sein?“ mit Kon-AS Dr.
Johannes Wilkes.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, in dem wir an dieses Programm anknüpfen
wollen.
Text: Bernhard Ullrich, Sprecherteam der Regionalgruppe Erlangen-Nürnberg
Nach einer gemeinsamen Veranstaltung im Oktober 2012 mit dem CSULandtagsabgeordneten
Markus Blume haben die AS der Regionalgruppe München und der
Club der AS der Hanns-Seidel-Stiftung erneut einen spannenden gemeinsamen Abend
organisiert. Beide Stiftungen konnten mit Frau Dr. Viola Neu von der KAS und Dr.
Gerhard Hirscher von der HSS Referenten beisteuern, die aus dem Vollen schöpfen
konnten und sich wunderbar ergänzt haben. Während die Zuhörer noch voll unter dem
Eindruck der aktuellen Wahlergebnisse standen, leuchteten ihnen die Referenten die
langfristigen Trends und Zusammenhänge aus. Weit über den vorgesehenen zeitlichen
Rahmen hinaus konnten wir uns noch über die Erkenntnisse aus den Vorträgen
austauschen und uns dabei auch gegenseitig kennenlernen. Danke an die HSS, die den
Raum und die Verpflegung bereitgestellt hat! Die positiven Reaktionen der über 60
Teilnehmer haben die Mühen der Organisation mehr als wettgemacht und ermutigen zu
einer Neuauflage.
Text: Elisabeth Köster, Sprecherteam der Regionalgruppe München
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Neues Trio leitet Schweizer Gruppe
Bei der Wahlversammlung der Regionalgruppe Schweiz des „Altstipendiaten der Konrad-
Adenauer-Stiftung e.V.“ im Prime Tower in Zürich, dem höchsten Gebäude der Schweiz,
wurde im August ein neues Sprecherteam gewählt:
Dr. Jörn Eschment MA LLM (Zürich), Dr. Anna Burkhardt (Basel) und Dr. Thomas
Gronauer (St. Gallen) werden zukünftig die Geschicke der helvetischen Gruppe leiten.
Das bisherige Sprecherteam der Regionalgruppe Schweiz (Fritz Lackhoff, Thomas Strack
und Tobias Clemens) bedankte sich nach bis zu 8 Jahren Amtstätigkeit bei allen für die
aktive Unterstützung und gute Zusammenarbeit bei vielen spannenden Anlässen. Die
ersten Veranstaltungen unter der Führung des neuen Sprechertrios werden das
Weihnachtsessen im Dezember und die Fortsetzung des erfolgreichen Regionalseminars
in Davos im Januar 2014 sein.
Text und Foto: Tobias Clemens
Besuch der Sonderausstellung CREDO – Christianisierung Europas im
Mittelalter
Am Nikolausabend wurde Dr. Wiltrud Viehoff aus Paderborn als neue Regionalsprecherin
der Altstipendiatengruppe Paderborn/Bielefeld einstimmig gewählt. Ihre Vorgängerin,
Frau Dr. Anne Struthoff, lud zu einem gemütlichen Kaminabend ein, den auch Carsten
Linnemann, Altstipendiat und MdB aus Paderborn, wahrnehmen konnte. Leider konnte er
bei dem Treffen am 18. September nicht anwesend sein, da er sich – sehr erfolgreich -
im Endspurt für die Bundestagswahl befand.
13 Personen haben sich für die zweistündige Führung durch die große Sonderausstellung
angemeldet, die in Paderborn in drei Museen gezeigt wird.
Mit rund 800, teils noch nie gezeigten Exponaten und archäologischen Neufunden aus
über 200 Museen aus Europa, Russland und den USA dokumentiert die Ausstellung, wie
das Christentum nach Europa kam und sich in den verschiedenen Ländern, insbesondere
in Nord- und Osteuropa, ausbreitete. Auf den Spuren von Missionaren und Kaufleuten
sowie mächtiger Herrscher werden wichtige Etappen dieses etwa 1000 Jahre
umfassenden Prozesses thematisiert: von der Verbreitung des Christentums im
Römischen Reich über die Christianisierung Galliens, Irlands und der Angelsachsen bis
hin zur Bekehrung Skandinaviens, Polens und der Mission im Baltikum.
Im Anschluss ging es in gemütlicher Runde zu einer kulinarischen Stärkung in das
Restaurant Sergio in der Paderborner Innenstadt. Dort konnte man das Gesehene Revue
passieren lassen, sich austauschen und den Abend wunderbar ausklingen lassen.
Text und Foto: Dr. Wiltrud Viehoff, Sprecherin der Regionalgruppe Paderborn-Bielefeld
AS-Gruppe Fulda und Asiens Wirtschaftskraft
Wie ticken die Chinesen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens der
Altstipendiaten in Osthessen. Der Altstipendiat Dr. Gunter Denk (im Bild vorne, mit
Fliege), der einige Jahre selbst in China lebte, heute von Bangkok aus deutsche
Unternehmen bei der Expansion in Ostasien begleitet und die Bücher „Asien für den
Mittelstand – Strategien statt Illusionen“ sowie „Asien für Profis“ geschrieben hat, sprach
über Fallstricke für deutsche Mittelständler. Die Hindernisse – von dem Wunsch vieler
Chinesen, ihren ausländischen Handelspartner zu dominieren bis zur sehr weit
verbreiteten Korruption – würden oft unterschätzt. Gunter Denk hat 2004 in Ostasien das
„Strategic Alliance Network“ gegründet, mit dem er westliche Unternehmen in Asien
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berät. Er warnte Unternehmer davor, ohne professionelle Beratung in China zu
investieren.
Text und Foto: Volker Nies, Sprecher der Regionalgruppe Fulda
Deutschlands starke Mitte – Aktivitäten der Thüringer Altstipendiaten
Mit einem Austausch über die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des
Jahresprogrammes starteten die Thüringer Altstipendiaten und ihr frisch gewähltes
Regionalsprecher-Tandem, Dr. Guntram Herda und Mariana Rieck Moncayo, in das Jahr
2013. Schnell wurde deutlich, dass sich die Regionalgruppe regelmäßiger und nicht nur in
den großen Städten Thüringens treffen möchte. Auch sollten bei der Programmplanung
Partner und Familien der Altstipendiaten stärker einbezogen werden. Zudem gab es den
Wunsch, den Kontakt zu den aktuellen KAS-Stipendiaten in Thüringen auszubauen.
Das Ergebnis dieses Austausches war ein vielseitiges Programm, welches im März mit
einem Besuch bei der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH, einem Werk der
Bosch-Gruppe, begann. Die Vorstellung des Unternehmens und die anschließende
Führung durch die Fertigung gaben uns Altstipendiaten einen guten Einblick in die
Fertigung von Sensoren, die fast in jedem Auto verbaut sind.
Die (Kunst-)Geschichte Thüringens hingegen wurde uns in der Glaswerkstatt des Erfurter
Doms und im Dom selbst sowie in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar von
fachkundigen Referenten erläutert. Darüber hinaus hatten wir im Stadtmuseum Weimar
die Gelegenheit, uns von dem Museumsleiter AS Dr. Alf Rößner die Entstehung der
geplanten Nationalversammlung-Ausstellung näher bringen zu lassen. Er führte uns
hinter die Kulissen der zukünftigen Ausstellung und gab uns die einmalige Möglichkeit,
auch kostbare Exponate aus nächster Nähe zu betrachten.
Was wäre ein Thüringer Programm ohne einen Grillabend? Dieser fand in
Zusammenarbeit mit den Stipendiaten aus Erfurt, Weimar und Jena im Juli im Innenhof
des Phyletischen Museums in Jena statt. Dank der ausgezeichneten Organisation der
Jenaer Stipendiaten gab es einen sehr schönen geselligen Abend mit Live-Musik,
kulinarischen Spezialitäten sowie intensiven Gesprächen zwischen Stipendiaten und
Altstipendiaten. Ein toller Abend, der im nächsten Jahr wieder stattfinden soll und
vielleicht zur Tradition wird.
Doch nicht nur zu den Thüringer Stipendiaten, sondern auch zu den Altstipendiaten aus
Sachsen und Sachsen-Anhalt konnten wir dieses Jahr den Austausch fördern. Viele
Thüringer Altstipendiaten folgten beispielsweise der Einladung in das Leipziger
Neuseenland von AS Gunther Rieger und erlebten einen interessanten und spannenden
Tag.
Das Hochwasser im Sommer hatte etliche Gebiete in den neuen Bundesländern
verwüstet. Dies nahmen wir in Thüringen zum Anlass, uns von dem Kommandeur des
Landeskommandos Thüringen, Oberst Norbert Reinelt, zum Thema „Zivil-Militärische
Zusammenarbeit − Hilfeleistung der Bundeswehr bei Katastrophen und schweren
Unglücksfällen“ informieren zu lassen. Oberst Reinelt erläuterte äußerst kompetent, wann
und wie die Bundeswehr bei Katastrophen eingesetzt wird, und ging auf die vielen Fragen
sowie Diskussionsansätze der Altstipendiaten ein.
Ein schöner Ausklang des Jahres fand mit den Thüringer Altstipendiaten Ende November
bei einem Becher Glühwein auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt statt.
Text und Fotos: Guntram Herda und Mariana Rieck Moncayo, Sprecherteam der
Regionalgruppe Thüringen
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