Nazizeit und Kriegsende (1933-1945)



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Soziale Entwicklung


Das Ende der 1920er und die 1930er Jahre sind in Dohren geprägt vom ersten Versuch der Auflösung des Heuerlingswesens. Auf die miserablen Arbeits- und Wohnverhältnisse der Heuerleute soll hier nicht näher eingegangen werden. Ihnen standen in dieser Zeit nur sehr wenige Möglichkeiten offen, aus der Abhängigkeit von „ihrem“ Bauern loszukommen. Die drei Alternativen, die es gab, waren zum ersten der Wechsel zu einem anderen Bauern. Diese Möglichkeit wurde zwar nicht als eine echte Alternative gesehen, konnte aber dazu dienen, das eigene Los ein wenig zu erleichtern. Und sie wurde im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts anscheinend relativ häufig wahrgenommen. Die zweite Chance bestand in einem Wegzug aus der hiesigen Gegend. Zur Diskussion stand damals vornehmlich der schwach besiedelte Osten Deutschlands. Diese Möglichkeit erschien vielen Heuerleuten attraktiv. Zwei Heuerlingsfamilien, Burs und Mersch, nahmen die Chance 1928 wahr und zogen nach Brandenburg18, wo sie eine eigene Siedlerstelle erhielten. Die dritte Alternative war für die hiesigen Heuerleute besonders interessant und bestand darin, hier im Dorf oder in der näheren Umgebung eine eigene Siedlerstelle zu bekommen. Die Schwierigkeit für die Heuerleute bestand jedoch darin, daß die Bauern, denen nahezu der gesamte Grund und Boden gehörte, in der Regel nicht bereit waren, Land zu verkaufen. Sie befürchteten den Verlust von billigen Arbeitskräften, den sie auf diese Weise nicht fördern wollten. Vor dem Zweiten Weltkrieg konnten daher nur fünf Heuerlingsfamilien auf (dann) eigenem Grund und Boden in Dohren siedeln, einer in der Nähe außerhalb Dohrens. Die fünf waren Rüther/Dall (1931, Wettruper Straße), Rapien (1933, Elsterfehn), Decker (1935, Wettruper Straße), Lampe (1935, Grüner Weg) und Grote (1935, Grüner Weg)19 20. Der Heuermann Schmidt, der auf einer Starmann´schen Heuerstelle am Kreuzdamm gewirtschaftet hatte (später Straßen-Dieker), fand eine Siedlerstelle in der Nähe des Lagerfelds auf Gerstener Gebiet21. Alle Siedlerstellen befanden sich weit außerhalb des Dorfkerns und mußten aus eigener Kraft mit höchstens geringer finanzieller staatlicher Hilfe aus Ödland erst einmal in landwirtschaftlich nutzbare Flächen umgearbeitet werden.
Ebenfalls in die 1930er Jahre fallen die ersten sozialstaatlichen Maßnahmen in Dohren. Die Heuerleute Weber, die am Elsterfehn 10 in einem Heuerhaus des Bauern Ostermann wohnten, waren kinderlos und im Alter verarmt, so daß sie für ihren Lebensunterhalt und die notwendigen Leistungen für die Heuerstelle nicht mehr aufkommen konnten. Im Sommer 1932 wurde daher in Klein Dohren im Bereich der heutigen Waldstraße 23 (Fröhleke) ein „Armenhaus“ für 800 RM gebaut22, in das das Ehepaar Weber nach der Fertigstellung einzog. Der zweite „Fall“ dieser Art bestand darin, daß der Heuermann Josef Telkmann obdachlos wurde. Die Gemeinde sah sich gezwungen, ein zweites Gemeindehaus zu bauen. „Um“, wie es in der Schulchronik heißt23, „träge Leute nicht zu verwöhnen“, wurde ein kleines Häuschen abseits des Dorfes „vor dem Moore“ (hinter Heye, Moorstraße 38) errichtet.

Der Bau der Häuser geschah wohl nicht ganz freiwillig. Zunächst hatte die Gemeinde Klein Dohren versucht, Telkmann in ein leerstehendes Heuerhaus des Bauern Wilken (heute Blankmann) bzw. in die Weber´sche Wohnung mit einzuquartieren. Nachdem dieses Ansinnen auf Widerstand gestoßen war, wurden Räume der Wwe. Wilken (heute Blankmann) beschlagnahmt und Josef Telkmann 1931 und 1932 in die Wohnung einquartiert. Die Gemeinde handelte in diesem Fall nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil sie vom Landkreis Meppen dazu mehrfach angewiesen worden war. Da der Bauer Ostermann sein Heuerhaus am Elsterfehn 1931 an die Familie Vox verkauft hatte, und diese das Haus selbst nutzen wollte, stellte sich das Problem der Unterbringung des Ehepaares Weber erneut. Der Kreis wies die Gemeinde an, für Wohnraum zu sorgen, gegebenenfalls müsse ein Neubau ausgeführt werden. Der Rat der Gemeinde Klein Dohren stellte auf seiner Sitzung am 10. April 1932 fest, daß keine leerstehenden Wohnungen vorhanden seien. Die Gemeinde sei auch nicht in der Lage, einen Neubau durchzuführen, da die Steuerkraft der Gemeinde zu gering sei. Damit ließ sich der Landkreis jedoch nicht abspeisen. Es erfolgen Anfang Mai 1932 weitere Anordnungen des Kreises, den nötigen Wohnraum zu beschaffen. Noch einmal versucht die Gemeinde ein Ausweichmanöver, indem sie den Kreis darauf hinwies, daß beim Bauern Ostermann in der Scheune eine Wohnung zur Verfügung stünde, die der Bauer aber nicht hergeben wolle. Es wurde dem Landkreis anheim gestellt, diese Wohnung zu beschlagnahmen. Da der Kreis aber wohl weiterhin auf einer Regelung durch die Gemeinde Klein Dohren bestand, versuchte diese nun, wie es im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 6. Juni 1932 heißt, „ein anderwärtiges Unterkommen für Weber“ zu finden. Das Ehepaar Weber sollte nämlich nach der Übernahme des ehemals Ostermann´schen Heuerhauses durch die Familie Vox dort nicht weiter verbleiben, weil der neue Eigentümer die Miete, die ja zu Lasten der Gemeinde ging, kräftig auf 15 RM pro Monat erhöht hatte. Vermutlich wollte Vox das Haus selbst nutzen, allerdings wohl nicht als Wohnraum, da noch im gleichen Jahr (1932) ein neues Wohnhaus errichtet wurde. Der Gemeinderat sah sich in einer Zwickmühle: Auf der einen Seite standen die Verfügungen des Landkreises und auf der anderen die hohen Mietforderungen des neuen Eigentümers. Nachdem die Versuche des Gemeinderats, das Problem in den Griff zu bekommen, offensichtlich fehlgeschlagen waren oder sie keine mutige Entscheidung treffen wollten, waren die Gemeinderatsmitglieder offenbar ratlos und beriefen für den 9. Juni 1932 eine Gemeindeversammlung in der Gastwirtschaft Dreyer (heute Frericks) ein, an der von 50 Familien 33 Vertreter teilnahmen. Auf dieser Versammlung wurde beschlossen, ein Haus zu errichten, das ausdrücklich als Notwohnung bezeichnet wurde. Damit war der Beschluß zur Errichtung des oben genannten Armenhauses in der Waldstraße gefallen.



Zwei bedeutende Wechsel in den Eigentumsverhältnissen

Im Jahre 1908 hatte der Heuermann und Schneider Johann Dreyer den Hof Ahillen gekauft. Woher das Geld für den Hof stammte, blieb vielen Dohrenern unklar. Vermutlich florierte Dreyers Geschäft, bei dem er serienweise gefertigte Herrenmützen nach Holland exportierte, so gut, daß er schon 1902 das spätere Haus Frericks baute. Der Sohn Heinrich Dreyer hatte um 1908 geheiratet und vermutlich kurz darauf die geschäftlichen Aktivitäten in die eigenen Hände genommen. Er war in den 1920er Jahren einer der bedeutenden Männer in (Klein) Dohren. So betätigte er sich als großzügiger Förderer der Dohrener Schule. Er geriet jedoch 1934 in derartige finanzielle Schwierigkeiten, daß er das von ihm erbaute Geschäftshaus in diesem Jahr an Frericks verpachtete und es 1939 an diesen verkaufte. Am 1. Juli 1939 zog die Familie Dreyer von Dohren fort und übersiedelte auf einen geerbten Hof in Haselünne-Eltern24.
Die Nazis hatten u.a. für unsere Gegend den Plan entwickelt, die Moore urbar zu machen. Aus dem kultivierten Land sollten Siedlerstellen geschaftten werden. Unter den Heuerleuten fanden sie mit diesem Programm viele Anhänger. Das hiesige Hahnenmoor war Bestandteil dieses Programms. So versuchten die staatlichen Stellen im Jahre 1938, Moorflächen von den Dohrener Bauern zu erwerben. Die hiesigen Bauern weigerten sich jedoch anfänglich, die ins Auge gefaßten Flächen zu verkaufen. Daraufhin drohte man ihnen mit Enteignung. Man stellte ihnen jedoch für den Fall, daß sie verkaufen sollten, in Aussicht, nach der Urbarmachung einen Teil der Flächen für nachgeborene Söhne als Siedlerstellen zurückzubekommen25. Da die Bauern keinen anderen Ausweg sahen, schlossen sie am 23.9.1938 mit dem Land Preußen einen Kaufvertrag ab, in dem ein Kaufpreis von 145 Reichsmark pro Hektar vereinbart wurde (anderen Angaben zufolge 138 RM/ha)26. Dabei hatten die Bauern zum Teil erhebliche Flächeneinbußen hinzunehmen. Zum Beispiel verlor der Hof Brokjans 13 ha oder 16% seiner damaligen Fläche. Nach dem Krieg versuchten die Bauern Brokjans und Barlage auf der Grundlage des genannten Vertrage, Parzellen zurückzuerhalten, was ihnen jedoch verwehrt wurde. Sie klagten bis zum Bundesgerichtshof, verloren aber auch da und damit endgültig.
Über die Bedeutung des Arbeitsdienstlagers u.a. im Zusammenhang mit der Moorkolonisierung berichtet in dieser Chronik an anderer Stelle Josef Hamacher.

Grenzänderungen

In den letzten 150 Jahren sind der Grenzen die Gemeinde Dohren bzw. der Gemeinden Klein und Groß Dohren viermal neu festgelegt worden. Das erste Mal um die Jahre 1861 bis 1869 bei der Teilung der Dohren-Felsener Mark. Während bis dahin der größte Teil des Landes Eigentum der Markengemeinde war, wurde das Gemeinschaftsland nun geteilt und anteilsmäßig an die sogenannten Erben vergeben. Von alters her gab es in Groß und Klein Dohren je 9 ganz Erbenanteile. Im Jahre 1829 waren davon in Klein Dohren noch alle 9 als Vollerben, d.h. als ganze, ungeteilte Anteile, vorhanden27. In Groß Dohren gab es im genannten Jahr 7 Vollerben, 2 Halberben (Kroner und Rammler) und 3 Drittelerben (Loddeke, Hegger/Holtgers und Schaper). Diesen Anteilen entsprechend wurden die Gemeinschaftsflächen aufgeteilt. Die Heuerleute gingen leer aus. Vor der Markenteilung dürften die Grenzen der beiden Dohren nicht klar gewesen sein, da man keinen Grund hatte, das gemeinschaftlich, hauptsächlich als Viehweide, zum Plaggenstich und zum Torfabbau genutzte Land weiter zu unterteilen.

Der Zustand, der mit der Markenteilung geschaffen wurde, hielt bis 1905 an. In einem Vertrag vom 24. Juni dieses Jahres28 wurden Gebiete zwischen den Gemeinden der ehemaligen Dohren-Felsener Mark ausgetauscht. Dabei waren auch Flächen, die zwischen Groß und Klein Dohren wechselten.

Die nächste Änderung der Gemeindegrenzen erfolgte 1935. Bis dahin war beispielsweise ein Gebiet westlich der Dohrener Straße „Kreuzdamm“ um das Haus der Familie Kenning / Pollmann herum Teil der Gemeinde Neuenlande. Ein Gebiet östlich vom Kreuzdamm, westlich der späteren Straße Lieninghagen und nach Norden hin ungefähr begrenzt durch eine gedachte Verlängerung der Straße Neuer Grund nach Westen, gehörte zu Bookhof. Weiter wurden das „Lichte Goor“ und der „Strumpel“ 1935 von Felsen an Dohren abgetreten. Der Strumpel befindet sich östlich von der Wettruper Straße gegenüber vom Hof Alois Decker. Das Lichte Goor liegt direkt nördlich daran angrenzend, also ebenfalls östlich der Wettuper Straße beim Hof Rüther / Dall und weiter Richtung Dohren-Ortskern. Diese Flächen wurden 1935 von der Gemeinde Groß Dohren übernommen. Welches Gebiet dafür abgegeben wurde, ist mir nicht bekannt.

Die vierte Grenzänderung vollzog sich 1963 durch die Vereinigung von Groß und Klein Dohren zu einer Gemeinde29. Damit verschwand die Grenze zwischen den bis dahin existierenden Dörfern. Sie verlief, ausgehend vom Grenzdreieck Lage, Klein und Groß Dohren am Übergang der Lager Straße über den Lager Bach, zunächst über die Lager Straße in Richtung Osten. Am Kreuzdamm knickte die Grenze nach Norden ab und verlief über diese Straße bis zur Abzweigung der Poststraße. Von da aus ging es durch den Graben, der den Többen Kamp begrenzt auf die Kreuzung Brookstraße / Mittelstraße zu und dann weiter über die Brookstraße zur Poststraße. Die Grenze folgte darauf ein kurzes Stück der Poststraße bis kurz hinter die dorfseits gelegene Einfahrt zum Hof Holtgers. Von da verlief sie mitten über den Esch, bis sie, von der Dorfmitte aus gesehen, hinter dem Hof Tappel auf die Mittelstraße traf. Die Grenze auf der Mittelstraße verteilte die Höfe Többen und Tappel auf zwei verschiedene Dörfer. Sie überlief dann ein kurzes Stück der Dorfstraße und knickte darauf in die Moorstraße ab. Weiter ging es rechts ab in den Birkenweg. Kurz vor der Einmündung in den Weidenweg kickte die Grenze im Winkel von etwa 90° nach links ab, so daß sie hinter der S-Kurve des Weidenwegs wieder auf diesen einmündete und über ihn weiterlief bis auf den Pappelweg. Von dort ging es ortsauswärts über den genannten Weg bis kurz hinter den Hof Drees. Da ergab sich ein Knick in der Grenze von mehr als 90°, so daß sie quasi zurücklief auf einen Punkt etwa 100 m hinter Schnelker zu. Dort war wieder ein scharfer Knick und zwar nach rechts, so daß die Grenze nun etwa 50 m parallel von dem Weg, der bei Schnelker von der Moorstraße abzweigt, auf die heutige Gemeindegrenze zulief. Dieser Schnittpunkt war das Grenzdreieck zwischen den Gemeinden Groß und Klein Dohren sowie Grafeld.



Kriegsgefangene in Dohren

Am 1. September 1939 begann mit dem Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Bald wurden die wehrfähigen Männer aus Dohren eingezogen. Schon am 9. November trafen 50 polnische Kriegsgefangene hier ein30. Sie wurden bei Frericks untergebracht und als Zwangsarbeiter der Entwässerungsgenossenschaft, einem Vorläufer des Wasser- und Bodenverbandes, zunächst mit Entwässerungsarbeiten im Moor beschäftigt. Nach Beginn des Frankreichfeldzuges, der mit dem Überfall auf die Niederlande am 10. Mai 1940 begann, kamen französische und nach dem Angriff auf die Sowietunion am 22. Juni 1941 auch russische Kriegsgefangene nach Dohren31. Die französischen und russischen Gefangenen wurden auf dem Hof Ostermann (heute Renze) untergebracht. Dort wurden etwa 60 bis 70 Personen gefangengehalten.

Die Anzahl der polnischen Kriegsgefangenen vergrößerte sich im Laufe der Zeit auf 80 bis 100. Sie wurden spätestens seit dem Frühjahr 1941 auch im Straßenbau eingesetzt32. Nachdem die Erdarbeiten bereits 1939 vom Reichsarbeitsdienst ausgeführt worden waren, stellten sie die Straßen von der Ahe 1,2 km ortsauswärts, die Wellenstraße vom Hof Rammler bis zur Einmündung in den Kreuzdamm sowie einen Teil der Frengenstraße fertig. Die Polen mußten dabei die Steine aufschütten und einschlämmen.

Im Verlaufe des Krieges wurde der Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft so drückend, daß die Kriegsgefangenen auch auf den Bauernhöfen und Heuerstellen als Ersatz für die eingezogenen Soldaten eingesetzt wurden. Zunächst mußten sie tagsüber auf den Höfen arbeiten, nachts aber in die Gemeinschaftsunterkünfte zurückkehren. Bald lockerte sich aber das Regime, so daß viele Gefangene auch über Nacht auf den Höfen blieben. Dabei kam es gelegentlich vor, daß ein Gefangener floh, so z.B. geschehen auf der Siedlerstelle Decker an der Wettruper Straße33. Für Decker brachte das natürlich eine Menge Ärger mit sich. Später kam aber ein neuer Kriegsgefangener auf den Hof. Das Verhältnis zwischen den Kriegsgefangenen und den Einheimischen wird nahezu durchgehend als gut beschrieben. Es war in der Regel sehr ähnlich wie das zu "normalen" Arbeitern in der Landwirtschaft. Daß es zwischen den auf den Höfen verbliebenen Frauen und den dort bald relativ normal lebenden kriegsgefangenen jungen Männern gelegentlich auch zu mehr als nur freundschaftlichen Beziehungen kam, muß wohl als menschlich angesehen werden34.
Normalität während der Kriegszeit

Trotz des Krieges wurde der Friedhof nach den Plänen des Friedhofsarchitekten Hempelmann aus Schellohne bei Lohne (Oldenburg) neu angelegt. Die Ausführung lag in den Händen des Gärtners Mensing aus Herzlake und wurde mit der Hilfe von Gemeindemitgliedern bewerkstelligt. Bisher war der Friedhof von einer Dornen- und Brombeerranken-Hecke umgeben. Nach dem neuen Plan wurde dieselbe ausgerodet. Rings um den Friedhof kam nun eine Umfassung aus Tuja-Pflanzen. Vorn an der Straße am Eingang wurde ein Torbogen aus Klinkersteinen angelegt. Das geplante Tor dazu aus Eiche wurde infolge der Kriegsverhältnisse nicht fertiggestellt. Bei Ausführung der Erdarbeiten hat es leider auch Schwierigkeiten gegeben, da verschiedene Gemeindemitglieder, auch solche des Kirchenvorstandes, wenig Lust hatten, sich persönlich zu beteiligen. Im großen und ganzen war der Friedhof am 1. April 1941 fertiggestellt. Die Kosten für den Umbau wurden zum größten Teil aus dem Verkauf von Erbbegräbnisplätzen gedeckt35.


Ebenfalls in der Kirchenchronik lesen wir von den Jubiläen des Küsters und des Lehrers36: "Am 14 März 1943 konnte der Küster der Dohrener Kirche, Herr Heinrich Nyenstein, auf eine 25jährige Tätigkeit am Altare und im Hause Gottes zurückblicken. Schon als Jüngling war es seine große Freude, dem Priester am Altare zur Seite zu stehen. Als Anerkennung wurde ihm bei der Jubiläumsfeier seitens des Kirchenchores ein Ständchen gebracht. Die Gemeinde schenkte dem Jubilar zum Andenken ein schönes Bild: „Christus König“ darstellend. Dasselbe ist sein größter Stolz und Freunde.

Im Januar 1944 konnte Herr Lehrer Josef Auf der Landwehr auf eine 25jährige Tätigkeit als Organist der Dohrener Kirche zurückblicken. Unermüdlich hat er in diesen Jahren, sogar an jedem Werktagsmorgen, zur Verschönerung des Gottesdienstes beigetragen. Die Gemeinde Dohren ist ihm zu großem Dank verpflichtet und kann sich glücklich schätzen, einen Jugendbildner und Erzieher von solchen Eigenschaften zu besitzen. Zur Freude des Tages wurde ein Dankhochamt gehalten und nach demselben seitens des Kirchenchores eine Ovation gebracht. Als äußeres Zeichen der Anerkennung wurde ihm ein von dem Kunstmaler Herrn Brunstein in Meppen gemaltes Bild des Kirchenpatrones der Dohrener Kirche, des Hl. Bernhard, geschenkt. Auf dem Bilde ist auch ein Abbild der Dohrener Kirche zu sehen, nach einer Idee des Herrn Pastor."



Kriegseinwirkungen

Zum Thema der Kriegseinwirkungen auf Dohren zitiere ich im folgenden die Schulchronik37:

Da Dohren in der Hauptüberflugslinie der englischen Flieger liegt, wurden im April 1941 verschiedenen Scheinwerferstellungen in der Umgebung von Dohren gebaut, um den Gegner in dieser schwach besiedelten Gegend abzufangen. Im August erhielt Dohren selbst 2 Scheinwerferstellungen, eine bei dem Siedler Lampe [Grüner Weg] und eine auf der Sandhöchte. Wenn alle Scheinwerfer in Tätigkeit sind, ist der ganze Himmel erleuchtet. Man kann mitunter 31 Lichtkegel zählen.

Am 19. August 1941 hatten die Scheinwerfer ein englisches Flugzeug in ihren Lichtkegeln. Um zu entkommen, warf der Feind seine Bombenlast fort. Die 7 Bomben fielen in Többen Weide (Brockenpfand). Die Häuser in Dohren bebten bei der gewaltigen Detonation. Die Bombentrichter hatten eine Tiefe von 4 m und einen Durchmesser von 7 m.

Am 25. Juni 1942 überflogen um 23 Uhr mehrere englische Bomber unseren Ort. Plötzlich überstrich ein Flugzeug das Arbeitsdienstlager im Tiefflug und warf etwa 200 Brandbomben ab. Das Lager wurde nicht getroffen. Die brennende Heide und die brennenden Kiefern wurden bald gelöscht.

In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1942 fiel eine Brandbombe auf das Haus des Bauern H. Tiehen. Sie durchschlug das Dach, den Bodenbelag und zündete auf der Diele in einem Stall. Die mutige Haustochter Maria schüttete einen Eimer Sand auf die brennende Bombe und verhütete dadurch weiteren Schaden. In der Nacht vom 6. auf den 7. September wurden die Wiesen vom Kapellendamm bis zum Kreuzdamm mit etwa 600 Brandbomben besät. Sie haben keinen Schaden angerichtet. Die Siedler Lampe und Grote waren verschont geblieben. Die nächsten Bomben waren etwa 50 m von ihren Wohnungen gefallen. Der Feind hatte wohl die Baracken der Flak treffen wollen, die in der Nähe der Siedlungen [vermutlich in der Nähe des Siedlers Decker an der Wettruper Straße] standen.

Da die Luftgefahr immer größer wurde, bauten die Leute im Winter 1943/44 in der Nähe ihrer Wohnungen kleine Bunker. Gewöhnlich taten sich 2 bis 3 Familien zusammen. In den Erdhöhlen war man gegen Splitter gesichert. Gegen die Kälte schützte man sich durch Aufstellung kleiner Öfen. Lästig wurde oft das Grundwasser.

Auf nahezu jedem Hof gab es einen kleinen Bunker. Er war meist weniger als 10 m2 groß und war mit einer Höhe von oft weniger als 1,50 m relativ niedrig.

Am 6. März 1944, 12 Uhr, warf ein angeschossener amerikanischer Bomber seine Bombenlast über dem Moore ab. Auf dem Moordamm 400 m östlich von H. Hellmann explodierten 10 Bomben, und 6 Blindgänger blieben im Moor begraben.

Am 28. Mai [1944] fielen 3 Bomben zwischen H. Deters [heute Wilbers, Herzlaker Straße] und H. Tiehen, ohne Schaden anzurichten. Eine schwere Bombe fiel am 30. Mai [1944] auf den Kl. Dohrener Esch, 50 m von dem großen Wassertümpel [entfernt].

Am Sonntag, d. 26.11.1944, fand um 11 Uhr über Dohren eine Luftschlacht statt. Dabei wurden mehrere deutsche Jäger abgeschossen. Einer stürzte aus 1000 m Höhe ab. Die Leute gerieten durch das Pfeifen in große Angst, besonders die Kirchenbesucher. Das Flugzeug vergrub sich in einer Wiese zwischen Bauer Book und Landwirt Kramer.


Kapitel 2: Kriegsende und Nachkriegszeit (1945-1950)

Erste Flüchtlinge

Das Kriegsende kündigte sich für die Dohrener durch die Ankunft von Flüchtlingen an. Zunächst waren es Menschen auf der Flucht vor den Bombenangriffen auf deutsche Großstädte. Die ersten Flüchtlinge kamen im Herbst 1944 aus der Gegend um Aachen nach Dohren38. Ihnen folgten einige Wochen später Evakuierte aus Köln. Unter ihnen war vermutlich auch Peter Blum, von dem später noch die Rede sein wird.

Ab Januar 1945 wurde der Strom der Flüchtlinge größer. Sie kamen jetzt aus dem deutschen Osten, zuerst aus Ostpreußen, später auch aus Schlesien und Pommern. Sie hatten ihre Heimat vor den anrückenden russischen Truppen verlassen müssen. Im Gegensatz zu den Flüchtlingen aus den westdeutschen Großstädten, die daran glaubten, daß sie nach einer nicht zu langen Zeit in ihre angestammten Orte zurückkehren konnten, ahnten viele Ostvertriebene, daß sie ihre Heimat auf unabsehbare Zeit verloren hatten. Dementsprechend verzweifelt waren sie, als sie in Dohren ankamen.

Wie stark die psychische Belastung der Flüchtlinge auch nach ihrer Ankunft in Dohren noch war, erkannten viele Dohrener, als während eines Hochamts das Geräusch eines abstürzenden Flugzeugs bei den einquartierten Fremden beinahe eine Panik hervorrief. Aus diesem Grund sah sich Pastor Lichtenbäumer veranlaßt, das sonntägliche Hochamt auf den Nachmittag zu verlegen, da zu dieser Zeit seltener Fliegerangriffe stattfanden39.

Kurz vor Ende des Krieges, am 21. März 1945, lebten in Dohren schon 194 sogenannte Fliegergeschädigte (aus Westdeutschland) und Flüchtlinge (aus dem Osten)40. Bei schätzungsweise etwa 600 alteingesessenen Einwohnern (1946: 617)41 war die Bevölkerung Dohrens bis zum Kriegsende damit um etwa ein Drittel angewachsen.



Das Kriegsende

Am Sonntag, dem 25. März 1945, war in Dohren Kanonendonner aus Richtung Lingen zu hören42. Während in der gesamten bisherigen Kriegszeit unser Dorf von unmittelbaren Kriegseinwirkungen ziemlich verschont geblieben war, rückte jetzt die Front für alle Bewohner erkennbar näher. Zuerst kamen nun in der Nacht zum Samstag, dem 7. April 1945, ein deutscher Offizier und einige weitere Soldaten ins Dorf, um anzukündigen, daß sie für die folgenden Tage hier Quartier nehmen würden43. Am Samstag gegen 9 Uhr morgens, anderen Angaben zufolge erst Sonntagnacht gegen 4 Uhr, kam dann eine Abteilung schwere Artillerie nach Dohren. Nahezu in jedem Haus und in jeder Scheune lagen nun Soldaten. Der Kommandeur hatte sich in das Pastorat einquartiert. Die Geschütze wurden an verschieden Standorten aufgestellt. Genannt werden Plätze bei Barlage, zwischen Brokjans und Brokgerken, auf dem Brokkamp in der Nähe des Hofes Decker und im Dorf bei Schene. Schon bald nach der Aufstellung der Geschütze wurde in Richtung Lingen / Handrup gefeuert, daß die Häuser zitterten.
Viele Dohrener verbrachten diesen Tag, den Weißen Sonntag 1945, zu Hause, in kleinen, selbstgefertigten Erdbunkern oder im Moor. Aufgrund der häufigen Angriffe von Tieffliegern schon seit Freitag (6.4.1945) und des zu erwartenden Gegenangriff der alliierten Truppen, die schon in Handrup aufmarschierten, war dieser Sonntag der gefährlichste Tag des Krieges für Dohren. Denn der Angriff der alliierten Truppen auf die deutsche Artillerie in Dohren stand anscheinend unmittelbar bevor.
Aber unser Dorf sollte noch einmal Glück im Unglück haben. Die deutschen Truppen gerieten durch zwei Faktoren in eine mißliche Lage. Zum einen waren die Engländer auf Haselünne und Aselage vorgerückt und drohten die in Dohren stationierten Truppen einzukesseln. Zum anderen ging den deutschen Soldaten die Munition aus. Diese Faktoren veranlaßten die hiesigen Truppen, sich noch am Abend des Weißen Sonntags in Richtung Herzlake zurückzuziehen. Die Dohrener waren während der kurzen Zeit der Einquartierung von den deutschen Soldaten in größerem Umfang bestohlen worden. Besonders Lebensmittel, aber auch Uhren und Pferde waren von ihnen entwendet worden. Daher waren die Einheimischen natürlich froh, als die deutschen Truppen wieder abgezogen.
Am nächsten Tag, Montag, dem 9. April, kamen als Nachhut noch Infanteriesoldaten und Fallschirmjäger, die sich kurzzeitig am Rande des Dorfes aufhielten. Aber auch sie zogen vermutlich aus den oben genannten Gründen bald wieder weiter.
Einen Volkssturm, das war ein letztes Aufgebot, das hauptsächlich aus Jugendlichen und alten Männern bestand, hat es im Gegensatz zu anderen Orten zur Verteidigung von Dohren nicht gegeben. Wohl aber wurden Dohrener zum Volkssturm in nahegelegene Gebiete eingezogen. Johann Brokjans und Otto Decker waren z.B. für kurze Zeit zum Volkssturm rekrutiert und nach Dalum geschickt worden44.
Es fanden in Dohren keine Kampfhandlungen statt. Am Dienstag, dem 10. April 1945, hat Dohren kapituliert. Zur Übergabe gingen neben den Bürgermeistern von Klein und Groß Dohren, Robben und Rüther, vermutlich auch Pastor Lichtenbäumer mit einer weißen Fahne in der Hand den feindlichen Panzern entgegen. Der Pastor war einer der wenigen, wenn nicht der einzige im Dorf, der ein wenig Englisch sprach und sich damit überhaupt den feindlichen Truppen verständlich machen konnte. Sie teilten den Engländern mit, daß Dohren vom Militär geräumt sei und sich nicht verteidige. Damit war der Zweite Weltkrieg für Dohren zu Ende, und Pastor Lichtenbäumer wurde für die nächste Zeit die Verbindungsperson der Dorfbevölkerung zu den Besatzungstruppen. Die unmittelbare Zeit danach sollte aber noch für einige Dohrener böse Überraschungen mit sich bringen45.
Am 21.April 1945 mußten die Dohrener sämtliche Waffen, Ferngläser und Fotoapparate abgeben. Die Schule war vom 1. April bis zum 1. September 1945 geschlossen.
Folgende Personen kehrten aus dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder zurück46 47:

Groß Dohren Klein Dohren

Barlage, August † 20.05.1941 Berens, Heinrich vermißt seit 1945

Brokgerken, August † 03.08.1941 Book, Engelbert vermißt seit 1945

Dieker, Bernhard † Nov. 1942 Book, Hermann † 23.08.1943

Dieker, Heinrich † 25.03.1945 Hempen, Bernhard † 06.08.1943

Dieker, Ignatz † 14.09.1942 Hilling, Gerhard † 20.07.1943

Fischer, Bernhard † 15.09.1944 Hilling, Heinrich † 20.07.1947 *

Fröhleke, Wilhelm † Aug. 1944 Holterhaus, Franz † 23.01.1945

Grote, Heinrich † 03.02.1943 Holterhaus, Otto † Nov. 1947

Kalkmann, Bernhard † 24.09.1944 Kerkhoff, Bernhard vermißt seit Febr.1945

Kalkmann, Heinrich † 12.02.1943 Kramer, Bernhard † 11.01.1940

Kalkmann, Wilhelm † 25.09.1944 Kramer, Heinrich † 04.07.1944

Linger, Josef † 14.08.1944 Kramer, Wilhelm † 14.08.1944

Loddeke, Bernhard † 07.08.1944 Mai, Carl † 15.07.1942

Mähs, Clemens † 30.10.1944 Mai, Paul † 18.01.1942

Nyenstein, H. † 13.04.1945 Ostermann, Otto † 27.07.1943

Rapien, Jos. Verm. 1943 Ostermann, Paul † 1944

Rapien, Vinz. † 28.07.1941 Rapien, Anton † 14.08.1943

Rüther, Hermann † 16.03.1945 Rapien, Ewald † 02.09.1943

Schröder, Bernhard † 10.07.1942 Rapien, Josef † 14.05.1942

Schröder, Heinrich † 16.01.1943 Rapien, Wilhelm † 02.09.1943

Schüring, Heinrich † 17.11.1941 Robben, Bernhard † 03.10.1946

Schüring, Hermann Verm. 1943 Robben, Hermann † 24.08.1944

Schüring, Clemens † 17.07.1944 Rüther, Josef † 25.09.1944

Thünemann, Heinrich †22.03.1943 Schene, Bernhard † 25.10.1944

Völker, Bernhard † 05.08.1944 Schröder, Josef † 23.03.1945

Tebbe, Bernhard † 19.12.1942

Toben, Bernhard † 26.01.1944

Vorwerk, Heinrich vermißt seit 1943

Wienöbst, Bernhard † 11.01.1944

Wilken, August † 10.10.1944


* gestorben in russischer Kriegsgefangenschaft
Die Bevölkerungszahl der Gemeinden Groß und Klein Dohren wird bei der Volkszählung vom 17.5.1939 mit zusammen 812 Personen angegeben48. Hierin enthalten sind etwa 192 Personen, die im Arbeitsdienstlager wohnten, also nicht zur originären Dohrener Bevölkerung zählten. Wenn man diesen Personenkreis abzieht, ergibt sich für die Zeit unmittelbar vor dem Krieg eine Bevölkerungszahl von 620 Personen49. Nach dem Krieg ermittelt die Volkszählung 1946 für ganz Dohren eine Personenzahl von 617 Bürgern plus 212 Flüchtlingen50. Während des Zweiten Weltkrieges ist die Bevölkerungszahl Dohrens also im wesentlichen stabil geblieben, obwohl 55 Einwohner (= 9%) durch den Krieg ihr Leben verloren oder seitdem vermißt sind. Etwa ein Drittel der Dohrener Kriegsteilnehmer kehrte nicht wieder zurück.
Bernhard Tappel wurde von den Besatzungstruppen zum 1. Juni 1945 zum Bürgermeister von Groß und Klein Dohren ernannt51 52. Nach Aussagen von Zeitzeugen wurde Tappel von Pastor Lichtenbäumer für dieses Amt vorgeschlagen.

Unruhen durch marodierende ehemalige Kriegsgefangene

Über dieses düstere Kapitel Dohrener Geschichte informiert uns die Kirchenchronik wie folgt53:

"Eine große Gefahr für unser Dorf waren auch die zurückgebliebenen Polen, welche seit 6 Jahren bei Frericks ihr Lager hatten. Sie fühlten sich jetzt, da die Deutschen Soldaten zurückgedrängt wurden, als die Herren der Lage. Am Sonntag, dem 15. April [1945] hatten sie sich Brantwein verschafft und waren fast alle betrunken. In diesem Zustande drangen sie in verschiedene Häuser [ein], verlangten vor allem noch weiter Schnaps und bedrohten die Bewohner mit Hausababrennen und Töten.

Einen Polen, dem die Bande nicht gewogen war, hat man bei Brokgerken vom Hofe geholt und blutig geschlagen, wie ein Schwein mit gebundenen Füßen nach Herzlake getrieben und unterwegs mit Schlagen und Treten gequält.

In der darauffolgenden Nacht haben dieselben Polen einen bei Bauer Ostermann beschäftigten Russen, einen allgemein beliebten Menschen, buchstäblich tot geschlagen mit Knüppeln und auf der Landstraße liegen lassen. Am folgenden Tage ist er auf dem Dohrener Friedhof begraben. Am gleichen Tage wurde auch eine Ukrainerin, welche bei einer Brückensprengung verletzt war und darum gestorben ist, durch den Herrn Pastor beerdigt, da dieselbe röm. kath. war.

Inzwischen war auch Herzlake von den Engländern besetzt worden, und mußte die Mordtat der englischen Kommandantur gemeldet werden. Am Abend kam ein engl. Offizier mit 5 Mann und führte sämmtliche im Lager befindlichen Polen ab. Darauf hatte der Offizier eine längere Unterredung mit dem Herrn Pastor. Er forderte bis zum folgenden Mittag Abgabe sämmtlicher im Dorf befindlicher Waffen und Munition, ebenso aller Ferngläser und Fotoapparate."


Weiter berichtet die Kirchenchronik54: "Am Abend des 22. April [1945] ist eine Bande Polen, teilweise in englischer Uniform, mit einem Lastauto im Dorfe erschienen. Es waren darunter auch einige, die vorher oft auf den Bauernhöfen gearbeitet und in der ganzen Gegend gut bekannt waren. Sie forderten unter vorgehaltenem Revolver Fleisch, Schinken, Würste u.s.w. Sie kamen nach Brokjans, Brokgerken, Barlage und haben Säcke voll Fleich, Kleidung, Fahrräder und dergleichen mitgenommen. Dann hat man auf einigen Höfen den Mädchen und Frauen die Kleider vom Leibe gerissen und sie zu vergewaltigen versucht, was auch teilweise gelungen ist. Schließlich hat man bei Frericks noch einige Sack Mehl und Zucker mitgenommen. Ähnliche räuberische Überfälle werden auch aus Lage, Andrup, Westrum gemeldet."


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