Nazizeit und Kriegsende (1933-1945)



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Der Wachwechsel


Bernhard Tappel wurde am 14.12.1909 in Groß Hesepe geboren und besuchte dort bis zum 14. Lebensjahr die Volksschule105. Nach der Schulentlassung war er im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb tätig, unterbrochen durch eine einjährige Ausbildung in einem Lehrbetrieb in Westfalen. Am 1.4.1936 übernahm Herr Tappel selbständig einen landwirtschaftlichen Betrieb in Dohren und war seit dieser Zeit hier wohnhaft. Den genannten Hof hatte sein Vater schon im Jahre 1907 erworben und seit der Zeit von einem Verwalter betreiben lassen. Im Jahre 1939 heiratete er Theresia Kuhlmann aus dem benachbarten Neuenlande. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. Eingesetzt von den alliierten Besatzungstruppen, wurde er am 1. Juni 1945 zum Bürgermeister von Klein und Groß Dohren ernannt. Nach der ersten Gemeinderatswahl nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Groß Dohren wieder eigenständig verwaltet, so daß sich Tappels Wirkungsbereich zunächst auf die Gemeinde Klein Dohren beschränkte. Nach dem Zusammenschluß der Gemeinden Klein und Groß Dohren im Jahre 1963 trat er zur Bürgermeisterwahl gegen den bisherigen Bürgermeister von Groß Dohren an und gewann die Wahl. Damit war er wieder – wie schon 1945/46 - Bürgermeister von ganz Dohren. In seine Amtszeit fällt auch der Zusammenschluß mit Herzlake und Lähden zur Samtgemeinde Herzlake, der für Dohren – gemessen an den politischen Möglichkeiten – die größt mögliche Eigenständigkeit garantierte.

Tappel übte eine stattliche Zahl von Ehrenämtern aus. Er war ehrenamtlicher Gemeindedirektor der Gemeinde Dohren, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Dohren I, Ausschußmitglied des Wasser- und Bodenverbandes Dohrener Bruch, Ausschußmitglied des Wasserbeschaffungsverbandes Bourtanger Moor, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Dohren, Vorstandsmitglied der Volksbank Herzlake und Aufsichtsrat der Raiffeisenwarengenossenschaft Lengerich / Felsen.

Seit 1984 häuften sich die Ehrungen für Bernhard Tappel. Am 14.12.1984 gab die Gemeinde einen Empfang in der Gaststätte Frericks aus Anlaß seines 75. Geburtstags. Am 1. Juni 1985 feierte er sein 40jähriges Amtsjubiläum. Dafür wurde ihm als drittem Träger die Ehrenmedaille des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes verliehen. 1985 bekam er das Bundesverdienstkreuz, und 1986 wurde er zurm Ehrenbürger von Dohren ernannt.

Am 19. September 1978 verstarb seine Frau Theresia, er selbst am 16. Februar 1995.


Nach der Kommunalwahl vom 5.10.1986 fand die erste Sitzung dieser Legislaturperiode am 3.11.1986 statt. Für die Wahl zum Bürgermeister schlug Ratsherr Berens den bisherigen stellvertretenden Bürgermeister Gerhard Dulle vor. Ratsherr Ostermann benannte Frau Bernhardine Feldmeier als Kandidatin. Denkbar knapp mit 5 zu 4 Stimmen entschied sich der Rat für Gerhard Dulle als neuen Bürgermeister.

Gerhard Dulle wurde am 8.9.1930 geboren. Erstmalig wurde er 1968 in den Rat der Gemeinde Dohren gewählt und nahm am 18.10.1968 an seiner ersten Sitzung als Ratsherr teil. Nach ununterbrochender 18jähriger Mitgliedschaft in diesem Gremium wurde er am 3.11.1986 zum Bürgermeister von Dohren gewählt. Im Dezember 1999 erhielt er vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund aus den Händen von Bernd-Carsten Hiebing, dem Bürgermeister von Haren, die silberne Ehrennadel für seine über 30jährige Tätigkeit im Gemeinderat von Dohren und für seine Mitarbeit im Samtgemeinderat der Samtgemeinde Herzlake.



Abwasserbeseitigung in Dohren


Im Jahre 1975 wurde der Entwurf zum Anschluß der Gemeinde Dohren an die Schmutzwasserkanalisation der Samtgemeinde Herzlake erstellt. Nach diesem Entwurf sollten 550 der damals 982 Einwohner an die Kanalisation angeschlossen werden106. Folgende Ausbaumaßnahmen wurden dann seit 1978 durchgeführt:
1978/79 Etwa 2000 m Freigefälleleitung in der Rosenstraße, Diekfehn, Dorfstraße, Moorstraße und teilweise Am Esch werden verlegt. In den Gebieten Lehmkuhle und Auf der Ahe werden zwei Pumpwerke errichtet. Zur Abführung des Schmutzwassers wird eine etwa 3600 m lange Druckleitung zum Anschluß der Pumpwerke an das bestehende Kanalnetz gebaut.

1979/80 Weitere etwa 1100 m Freigefälleleitung werden in der Hauptstraße, Waldstraße, Am Felde, Schützenstraße, teilweise Am Esch und Auf der Ahe verlegt. Ein weiteres Pumpwerk an der Hauptstraße und 470 m Druckleitung werden errichtet.

1982 Bau von rund 90 m Freigefälleleitung auf der Staße Auf der Landwehr.

1990 Bau von rund 260 m Freigefälleleitung am Ziegeleiweg.

1991 Bau von rund 190 m Freigefälleleitung am Ziegeleiweg.

1992 Bau von rund 110 m Freigefälleleitung an der Kolpingstraße.

1993 Bau von rund 110 m Freigefälleleitung an der Poststraße und 230 m desgleichen am Kiefernweg.

1998 Bau von rund 140 m Freigefälleleitung am Steinfeld / Gewerbegebiet.

1999 Bau von rund 60 m Freigefälleleitung an der Straße Am Esch
Sämtliche Abwasserbeseitigungeinrichtungen der Samtgemeinde Herzlake wurden zum 1.1.1996 an den Trink- und Abwasserverband „Bourtanger Moor“ (TAV) mit Sitz in Meppen veräußert. Im Jahre 1994 hatte der Landkreis Emsland auf den Grundstücken, die nicht an die Kanalisation angeschlossen waren und auch nicht angeschlossen werden sollten, eine örtliche Überprüfung der Abwasserbeseitigung durchgeführt. Dabei hatte die Behörde festgestellt, daß für viele Häuser die Abwässer in einer abflußlosen Grube gesammelt werden. Diese Art der Beseitigung entsprach, wie es hieß, „nicht mehr den heute geltenden allgemein anerkannten Regeln der Technik und den Erfordernissen des Gewässer – und Grundwasserschutzes“. Daß auf angrenzenden Flächen mehrmals jährlich hunderte von Kubikmetern Gülle ausgebracht wird, schien dagegen völlig in Ordnung zu sein. Daß auch die Gülle vernünftig entsorgt werden muß, war für die betroffenen Einwohner Dohrens bis auf die gelegentliche Geruchsbelästigung kein Problem. Viele fragten sich jedoch, ob die Verhältnismäßigkeit der Mittel hier gewahrt blieb. Jedenfalls wurden die Eigentümer aufgefordert, eine „Kleinkläranlage“ zu installieren. Dies geschah speziell in Groß Dohren in den Jahren 1995 und 1996. Schon bald nach Übernahme der Zuständigkeit für die Abwasserentsorgung meldete sich im ersten Halbjahr 1996 der Trink- und Abwasserverband (TAV) bei den Haushalten, die eine „Kleinkläranlage“ betrieben, und forderte die Eigentümer in einem vergleichsweise rüden Ton auf mitzuteilen, wie sie den Fäkalschlamm entsorgen wollen107. Es wurden zwei Möglichkeiten eröffnet: die private Entsorgung auf geeigneten landwirtschaftlichen Flächen und die Entsorgung durch eine Fachfirma. Falls dem TAV nicht zügig Flächen für die Entsorgung auf landwirtschaftlichen Flächen genannt wurden, wurde angedroht, eine Fachfirma durch den TAV zu bestellen, die der Eigentümer zu bezahlen hätte. Irgenwie konnte wohl jeder Betroffene Flächen nennen. Von einer kostenpflichtigen Entsorgung durch eine Fachfirma ist mir jedenfalls im weiteren nichts bekannt geworden. Während sich die Behörden nach meinen Erfahrungen seit etwa 1980 und verstärkt seit den 1990er Jahren merklich um Bürgernähe und eine Art von Freundlichkeit bemühen, die den Bürger als Kunden begreift, wurden hier für die betroffenen Einwohner Dohrens erstmals die negativen Folgen einer Privatisierung spürbar. Zwar hätte eine Behörde inhaltlich nicht anders verfahren können. Aber der Ton, der ja bekanntlich die Musik macht, läßt hier für die Zukunft nichts Gutes erwarten.

1998 waren 542 von 1137 Einwohnern Dohrens (= 48%) an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Im Jahre 2000 wird das neue Baugebiert „Auf der Ahe“ an die privatisierte Abwasserbeseitigung angeschlossen. Für den Bereich Andruper Straße / Finkenweg ist ein Anschluß über einzelne Druckentwässerungssysteme geplant. Künftig werden voraussichtlich nur noch neue Baugebiete angeschlossen. Der Preis für die Abwasserbeseitigung beträgt z.Zt. 3,- DM/m3.




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