Der Zahnarzt muss seine Patienten aus ethischen Überle gungen heraus nach bestem Gewissen und dem aktuellen



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Mundspülung verwendet werden

74

. Bezüglich der Wirksam-



keit bei der Desinfektion von Wurzelkanälen sind Natrium-

hypochlorit und Chlorhexidin gleichwertig

136

. NaOCl wird



hier wahrscheinlich bevorzugt, weil es auch einen gewebe-

abbauenden Effekt aufweist

22,95

. Mit einer 0,1%igen Chlor-



dioxid-Lösung werden nach neueren Studien der Mund-

geruch und die Plaque deutlich beeinflusst

37

(Abb. 3).



Fluoride

Zinnfluorid

Zinnfluorid (SnF

2

) müsste eigentlich unter den Metallsalzen



eingegliedert werden, da der Wirkstoff gegen Bakterien und

Plaque das Zinn (Sn) und nicht das Fluorid ist

15,70,92,130,131,143

.

SnF



2

ist in der Schweiz als Brausetablette (ParoCare, Fa. Esro/

Profimed, Kilchberg) erhältlich und kann so in Wasserstrahl-

geräten, als frisch hergestellte Mundspülung (0,02 %) oder

in der Praxis im Spülglas rasch als praktisches Mittel zur

Desinfektion, Plaquehemmung und gleichzeitigen Fluoridie-

rung angewandt werden

80,93,145

(Abb. 4). Nach Applikation

als Gel wurde bei Pfeilerzähnen deutlich weniger Plaque

gefunden

132


.

Zinnfluoride in Gels und Pasten (Crest u. a.) waren in

den alten Formulierungen langfristig nicht stabil. Mit den

heutigen Techniken lässt sich die Stabilität weitgehend rea-

lisieren

16,142


. Die regelmäßige Anwendung ohne gründliche

Zahnreinigung mit abrasiver Zahnpasta hinterlässt nach

einigen Wochen eine leichte gelbliche Färbung

27

.



Amin-/Zinnfluorid

Aminfluoride wirken schwach plaquehemmend, haben aber

auf die gingivale Entzündung einen deutlichen Einfluss. SnF

2

wirkt umgekehrt. Dies brachte Mühlemann



86

auf die Idee,

die beiden Stoffe zu kombinieren

108


. Dabei entsteht auch ein

stabilisierender Effekt auf SnF

2

109,117


. Mit dieser Kombination

(Meridol-Mundwasser, Fa. Gaba, Lörrach) ließen sich deut-

liche Plaque- und Entzündungsreduktionen erzielen

146


(Abb.

5). Wiederholte Applikationen (6x in 18 Wochen) unter-

drückten teilweise schwarz pigmentierende Bacteroides-

Bakterien

119

.

Ein In-vitro-Vergleich der Amin-/SnF



2

-Lösungen mit Lis-

terine durch Netuschil et al.

90,91


ergab ähnliche Resultate

141


.

Die erwähnte Lösung liegt jetzt auch ohne Alkohol vor

8

.

Horwitz et al.



52

haben AmF/SnF

2

nach parodontalchirurgi-



schen Eingriffen mit Chlorhexidinspülungen verglichen und

außer weniger Verfärbungen keinen signifikanten Unter-

schied gefunden.

Neben dieser Aminverbindung sind auch Aminoalko-

hole auf Plaque- und Entzündungshemmung untersucht

worden


11,16,51,63

. Offensichtlich fallen die Nebenwirkungen

aber etwas stärker aus, so dass sich diese Mittel bisher noch

nicht durchsetzen konnten. Mit Konzentrationen von 0,05

% Delmopinol wiesen aber Burgemeister et al.

23

in vitro eine



deutliche Hemmung von adhärenten Keimen nach.

Metallsalze: Zink

Zinksalze sind gute Plaquehemmstoffe

50,58,121

. Durch Zink wird

auch die Azidogenität der Plaque reduziert

94

. Kombinationen



der Zinksalze mit Hexetidin oder anderen Wirkstoffen

41,49,55,111

führten zu additiven und synergistischen Wirkungen. Bei

drei täglichen Spülungen mit Hexetidin und Zink konnte

eine deutliche, dem Chlorhexidin ähnliche Plaquehemmung

nachgewiesen werden

110

. Eine aus 0,4 % Zinksulfat und



0,15 % Triclosan zusammengesetzte Spüllösung führte zu

einer Plaque-, Zahnstein- und Entzündungsreduktion

115

. Als


alleiniger Wirkstoff in Zahnpasten inkorporiert, hat Zink

eine ca. 20%ige Reduktion der Plaque bewirkt

85,144

. Bei der



5

Quintessenz 55, 4, 00–00 (2004)

PARODONTOLOGIE

Einsatz von Antiseptika bei der Parodontitisprävention und -therapie (I)

Abb. 4 ParoCare

(Fa. Esro/Profimed,

Kilchberg, Schweiz)

ist eine Zinnfluorid-

tablette, welche

aufgelöst in einem

Spülbecher mit ca.

15 ml Wasser eine

Konzentration von

250 ppm Sn ergibt.

Die Lösung eignet

sich zur Plaque- und

Entzündungshem-

mung sowie zur

Fluoridierung und

Desensibilisierung

von empfindlichen

Zahnwurzelober-

flächen

Abb. 5 Meridol



(Fa. Gaba, Lörrach)

ist eine Zinn-Amin-

fluorid-Lösung mit

der Konzentration

250 ppm in Bezug

auf Fluorid. Das

Mundwasser eignet

sich zur Karies- und

Gingivitisprophylaxe



Anwendung in Kombination mit Triclosan sind ausgepräg-

tere Plaque-, Zahnstein- und Entzündungsreduktionen fest-

gestellt worden

44,112,129

.

Phenole


Listerine

Listerine enthält Menthol und ätherische Öle. Es wirkt auf

viele Mikroorganismen bakterizid und wird gut an die

Zelloberflächen gebunden. Deshalb kann vor allem bei

langfristiger Anwendung eine deutliche Plaquehemmung

erzielt werden. Es scheint auch, dass Lipopolysaccharide

von gramnegativen Bakterien gebunden werden, was

erklären könnte, weshalb Listerine auch zur Reduktion von

Mundgeruch eingesetzt wird

21,34,36,55,62,77

(Abb. 6).

Hexetidin

Im Vergleich zum Chlorhexidin in Spüllösungen hat Hexe-

tidin einen sehr geringen plaquehemmenden Effekt und ist

chemisch mit Chlorhexidin nicht verwandt (Abb. 7). Die

orale Retention dauert nur ca. 1 bis 3 Stunden, weshalb ihm

lediglich eine schwache plaquehemmende Wirkung zuge-

sprochen wird

104

. In Konzentrationen höher als 0,1 % kann



Hexetidin Ulzerationen verursachen

17

. Die Verbesserung



der Wirkung in Kombination mit Zink wurde bereits er-

wähnt


32,41,108

.

Als Lösung zum Gurgeln wirkt Hexetidin intensiv auf



die Streptokokken im Pharynx und in den Tonsillen

64,111


. Als

Plaquehemmstoff spielt es nur eine geringe Rolle

12

. Aller-


dings stellte Bokor

20

beim Einsatz eines 0,2%igen Hexetidin-



Sprays infolge des direkten Kontaktes eine signifikante

Plaquehemmung fest. Es scheint auch, dass Hexetidin zu-

sammen mit Fluoriden einen günstigen Einfluss auf die ent-

kalkten Zahnstrukturen ausübt

25

.

Triclosan



Triclosan lagert sich an die zytoplasmatische Membran von

Bakterien an und ist bakterizid. Es hat ein breites Wirk-

spektrum und ist in verschiedenen Zahnpasten und Mund-

wässern zu finden. Allein hemmt Triclosan die Plaque nur

gering

2

, wohingegen es in Kombination mit einem Copo-



lymer

72,107


oder mit Zn

129


deutlich synergistisch wirkt. Da

Triclosan nicht stark geladen ist, wurde es mit Polymeren

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Quintessenz 55, 4, 00–00 (2004)



PARODONTOLOGIE

Einsatz von Antiseptika bei der Parodontitisprävention und -therapie (I)

Abb. 6

Listerine (Fa. Pfizer,



Karlsruhe), eine

antibakterielle

Mundspülung auf

der Wirkbasis 

ätherischer Öle

(Eukalyptol,

Thymol, Menthol,

Methylsalicylat), ist

in vier verschiede-

nen Geschmacks-

abstimmungen

erhältlich und

reduziert bei lang-

fristiger Einnahme

Plaque sowie gingi-

vale Entzündungen

nachhaltig

Abb. 8 Colgate Total (Fa. Colgate, Hamburg) enthält Triclosan als

Hauptwirkstoff. Die Zusammensetzung der Zahnpasta hat in ver-

schiedenen klinischen Langzeituntersuchungen eine nachhaltig

positive Wirkung auf das Parodont gezeigt

Abb. 7 Hextril (Fa. Pfizer Consumer Healthcare, Zürich, Schweiz)

ist eine 0,1%ige Hexetidin-Lösung und wird auch als 0,2%iges

Spray angeboten. Das Mundwasser eignet sich speziell für die

Desinfektion des Rachens (Streptokokken). Das Spray kann auch bei

der Wundheilung nach parodontalen Eingriffen angewendet wer-

den



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