Klimaks-2012-neu



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69 


 

Sektor/Bereich: 

 

Planung 



Maßnahme Nummer: 

 

P 4.1 



Bezeichnung der Maßnahme: 

Baumkonzeption für den öffentlichen Raum für alle Stadtbezirke 

 

Beschreibung der Maßnahme: 

 

Durch den Klimawandel wird der Anteil der Hitzeperioden größer. Im öffentlichen Raum 



kann der Hitzeeffekt am ehesten durch weitere Baumpflanzungen gemildert werden. Auch 

die übrigen Wohlfahrtswirkungen der Bäume (CO

2

-Bindung, Sauerstoffproduktion, Fein-



staubbindung, Verdunstungskühle etc.) tragen zu einer Verbesserung des Bioklimas bei. 

 

Aufbauend auf der Konzeption für die Innenstadtbereiche sollen die Fortschreibung der 



Baumkonzeption für alle Stadtbezirke in Angriff genommen und damit zusätzliche Bäume im 

öffentlichen Raum (Straßen/Plätze) gepflanzt werden. 

 

Einflussmöglichkeit der Kommune:  

Groß 


Verantwortliche Stelle:  

Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Garten-, Friedhofs- und Forstamt 



Kostenschätzung für die Umsetzung: 

250.000 € im Bearbeitungszeitraum 



Risikopotential:  

Zusammenhang mit Baumschutzsatzung: ohne Fortschreibung der Baumpflanzkonzeption 

fehlen Ersatzstandortvorschläge für zur Fällung freigegebene Bäume, bioklimatische Nach-

teile mit entsprechenden Folgen für menschliche Gesundheit und Wohlbefinden 



Zeithorizont für die Umsetzung:  

2014 - 2017 



Stand der Umsetzung:  

Für den Bereich der Baumschutzsatzung (Innenstadt und Bad Cannstatt) stehen für den 

Zeitraum 2012 – 2014 jährlich 250.000 € (insgesamt 750.000 €) für neue Baumpflanzungen 

und Schaffung von Baumstandorten zur Verfügung. Eine Fortschreibung des Programms in 

den Folgejahren für weitere Stadtbereiche ist anzustreben. 

Hemmnisse:  

Keine 


Lösung: 

Weitere Mittelbereitstellung ab 2015 erforderlich 

 



 

70 


 

Sektor/Bereich: 

 

Planung 



Maßnahme Nummer: 

 

P 4.2 



Bezeichnung der Maßnahme: 

Baumschutzsatzung – Ausweitung auf gesamtes Stadtgebiet 

 

Beschreibung der Maßnahme: 

 

Die seit 1985 bestehende Baumschutzsatzung für die inneren Stadtbezirke und Teile von 



Bad Cannstatt soll auf die bebauten Bereiche der Gesamtstadt ausgeweitet werden. 

 

Bäume tragen in vielfacher Hinsicht zur Verbesserung des Bioklimas bei und bedürfen nicht 



nur in der Innenstadt eines besonderen Schutzes - über die generellen Schutzregelungen 

des Naturschutzgesetzes hinaus. 

 

Die Wohlfahrtswirkungen von Bäumen in klimatischer Hinsicht sind vor allem: 



 

•  Aufnahme von Kohlendioxid (CO

2



•  Abgabe von Sauerstoff 



•  Absorbtion von Staub 

•  Verdunstung von Wasser 

•  Kühlung  

•  Spenden von Schatten 

 

Einflussmöglichkeit der Kommune:  

Groß 


Verantwortliche Stelle:  

Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung 



Kostenschätzung für die Umsetzung:  

Personalkosten: 1 Stelle EG13 und 2 Stellen EG 12 sowie 50.000 € Gutachterkosten p.a. 



Risikopotential: 

Bioklimatische Nachteile mit entsprechenden Folgen für menschliche Gesundheit und 

Wohlbefinden  

Zeithorizont für die Umsetzung:  

Sofort nach Stellenschaffung und Novellierung der Baumschutzsatzung 



Stand der Umsetzung:  

Die Novellierung der Baumschutzsatzung liegt im Entwurf vor und wird nach Beschluss des 

GR über Stellenschaffungen eingebracht. Die Stellenschaffung ist zwingende Vorausset-

zung für die Ausweitung des Geltungsbereiches auf das gesamte Stadtgebiet. 



Hemmnisse:  

Fehlendes Personal 



Lösung: 

Stellenschaffung 

 



 

71 


 

Sektor/Bereich: 

 

Planung 



Maßnahme Nummer: 

 

P 4.3 



Bezeichnung der Maßnahme: 

Dachbegrünungen  

 

Beschreibung der Maßnahme: 

 

Ergänzend zum SIM (Stuttgarter Innenentwicklungsmodell) (hier: grünordnerische Stadtqua-



litätsziele) sollten durch einen Grundsatzbeschluss Dachbegrünungen für alle Flachdächer 

und flach geneigten Dächer als Standard festgesetzt werden. 

 

Bei öffentlichen Sammelgaragen ist eine Begrünung der Dachflächen als Standardbauweise 



vorgesehen und sollte beibehalten werden. 

 

Darüber hinaus sollte das Ende 2009 eingestellte Förderprogramm zur Dachbegrünung des 



Garten-, Friedhofs- und Forstamts wieder aufgenommen und mit finanziellen Mitteln ausge-

stattet werden. 

 

Einflussmöglichkeit der Kommune: 

Groß 


Verantwortliche Stelle:  

Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, bei Tiefgaragen Tiefbauamt, Garten-, Fried-

hofs- und Forstamt 

Kostenschätzung für die Umsetzung: 

Müssen bei öffentlichen Gebäuden im  Einzelfall erhoben werden 

Kosten für das Förderprogramm des Garten-, Friedhofs- und Forstamt: 50.000 Euro pro 

Jahr 


Risikopotential: 

Verstärkung des Wärmeinseleffektes durch mangelnde Grünausstattung, dadurch bioklima-

tische Nachteile mit entsprechenden Folgen für menschliche Gesundheit und Wohlbefinden 

Zeithorizont für die Umsetzung:  

2012, dann laufend 



Stand der Umsetzung: 

Dachbegrünungen werden standardmäßig in Bebauungsplänen festgesetzt. Die Umsetzung 

erfolgt einzelfallbezogen, z. T. nach schwierigen Verhandlungen mit dem Investor. 

 

Hemmnisse: 

Das Förderprogramm wurde eingestellt. Personal beim Baurechtsamt zur Kontrolle der Um-

setzung fehlt. 



Lösung: 

•  Bereitstellung Fördermittel 

•  Stellenschaffung 

 



 

72 


 

Sektor/Bereich: 

 

Planung 



Maßnahme Nummer: 

 

P 5 



Bezeichnung der Maßnahme: 

Klimagerechte Standortsuche für kritische Infrastruktur 

 

Beschreibung der Maßnahme: 

 

Werden für kritische Infrastrukturen Standorte gewählt, die von den thermischen Auswir-



kungen des Klimawandels besonders betroffen sind (z. B. Krankenhaus bzw. Pflegeeinrich-

tung), besteht die Gefahr, dass Pflegebedürftige besonderen Belastungen ausgesetzt sind. 

 

Daher sollten bei der Standortsuche für strategisch wichtige Einrichtungen die Kriterien 



„Auswirkungen des Klimawandels“ und „Vulnerabilität“ verstärkt berücksichtigt werden. 

 

Einflussmöglichkeit der Kommune:  

Groß 

Verantwortliche Stelle:  

Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Amt für Umweltschutz 



Kostenschätzung für die Umsetzung: 

Ist im Einzelfall zu erheben; vielfach kostenneutral 



Risikopotential: 

Bei Pflege- und Krankenhäusern Patientenbeeinträchtigungen 



Zeithorizont für die Umsetzung:  

Im Bedarfsfall jederzeit möglich 



Stand der Umsetzung:  

Standortgutachten werden durch das Amt für Umweltschutz teilweise schon erstellt. 



Hemmnisse:  

Keine 


Lösung: 

— 

 



 


 

73 


3. 

Weiteres Vorgehen 

 

Das umfangreiche Maßnahmenpaket zur Anpassung an den Klimawandel in Stuttgart 



kann nicht gleichzeitig umgesetzt werden. Die Maßnahmen sind zu priorisieren. Dies 

erfolgt für jede Maßnahme nach Höhe des zugrunde liegenden Risikos und ihrer je-

weiligen Effektivität hinsichtlich der Risikominderung. Die Priorisierung und Bewer-

tung wird nach einem standardisierten Verfahren (Umweltbundesamt, Dessau, 2010, 

www.klimalotse.de) vorgenommen. 

 

Ausgenommen sind dabei Maßnahmen, die nicht konkrete Risiken adressieren, son-



dern die Anpassungskapazität der Stadt insgesamt erhöhen. Dies sind Maßnahmen 

im konzeptionellen/planerischen Bereich, deren Umsetzung dringend empfohlen 

wird. Sie ermöglichen rechtzeitige Weichenstellungen und verhelfen damit zu konkre-

ten Maßnahmen in den einzelnen Bereichen. Beispielsweise können in einem Rah-

menplan Vorgaben für eine stadtklimagerechte Entwicklung gemacht werden, die 

dann anlassbezogen oder im öffentlichen Raum sukzessive durch andere rechtliche 

Instrumente umgesetzt werden. Veränderungsprozesse im Bereich der Stadtentwick-

lung können auch klimaschutzrelevante Aspekte berücksichtigen, beispielsweise 

können sie ein verändertes Mobilitäts- oder Konsumverhalten begünstigen. Auch die 

Optimierung der Gebäudestellungen hinsichtlich passiver solarer Nutzung kann 

Thema sein. Bürgerbeteiligungen in entsprechenden Planverfahren bringen dabei 

einen gesellschaftlichen Prozess in Gang, der große Chancen bietet.  

 

Diese dringend empfohlenen – z. T. bereits begonnenen - Maßnahmen sind in Tabel-



le 2 aufgelistet: 

 

 



Tabelle 2 

 

Monitoring „Städtische Wärmeinsel“ 



G 1 

Klimatische Optimierung von Planungen 

P 1.1 

Rahmenplan Halbhöhenlagen räumlich erweitern 



P 1.2 

Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) 

P 2.1 

Dichtekonzeption zur Sicherung städtebaulicher und stadtökologi-



scher Qualitäten 

P 2.2 


Priorisierung von Schwerpunkträumen zum klimagerechten Stadt-

umbau 


P 3.1 

Baumkonzeption für alle Stadtbezirke 

P 4.1 

Aufbau eines Monitoringsystems von durch das Klima beeinfluss-



ten Krankheiten 

G 5 


Umsetzung Verkehrsentwicklungskonzept (VEK 2030) 

V 5 


Ermittlung von Überflutungsgebieten im Stadtgebiet 

W 4 


Niederschlagswassergebühr 

W 8 


Schutzkonzept Quellschüttung 

W 9.3 



 

74 


Zur Priorisierung und Bewertung der übrigen Maßnahmen werden auf Basis der für 

Stuttgart prognostizierten Klimaveränderungen (Klimavariablen) resultierende Risiken 

ermittelt, anschließend wird deren Höhe abgeschätzt. Entsprechend der Höhe des 

Risikos wird nach A (Maßnahme direkt adressieren), B (beobachten/Maßnahmen 

ergreifen) oder C (beobachten/no-regret-Maßnahmen ergreifen) priorisiert. Es erfolgt 

eine Zuordnung von Maßnahmen zu den Risiken. Für alle Maßnahmen wird dann ein 

Reduktionseffekt bezüglich der verschiedenen Risiken ermittelt. Die errechnete Ef-

fektivität ist also die Summe der Einzeleffekte auf die Risiken. Desweiteren werden 

die Maßnahmen beispielsweise hinsichtlich Durchführbarkeit, Nebeneffekte etc. 

kommentiert. Das Ergebnis der Priorisierung stellt Tabelle 3 dar: 

 

 

 



Tabelle 3 

 

 Priorität 



Maßnahme 

Nummer 

Effektivität 

Vorbeugender Waldumbau 



Fo 1 

 



Klimagerechte Standortsuche für kritische 

Infrastruktur 

P5 



 



Sommerlicher Wärmeschutz in Gebäuden 

B 1 


 

Dachbegrünungen 



P 4.3 

 



Standsicherheit der Neckardämme 

W 5 


 

Sicherung der Belieferung Stuttgarts mit 



Trinkwasser 

W 9.1 


 

Sicherung der Belieferung Stuttgarts mit 



Trinkwasser 

W 9.2 


 

Ausweitung des Winterdienstes im Radwe-



genetz 

V 1.1 


 

Versorgung mit Streumittel optimieren 



V 1.2 

 



Erhöhte Ressourcenbereitstellung im Win-

terdienst 

V 1.3 



  



Entwässerungsanlagen bei der Stadtbahn 

anpassen 

V 2 



 



Baumschutzsatzung – räumliche Auswei-

tung 


P 4.2 

 



Informationen der Bevölkerung/Fortbildung 

im Gesundheitswesen 

G 6 



 



Ausrichtung des Gesundheitswesens auf 

Klimawandel 

G 2 



 



Vermehrte Kühlung von Speisetransporten 

G 4 


 

Schotterbahnkörper in Rasenbahnkörper 



wandeln 

V 2.1 


Klimaanlagen ÖPNV 



V 3 

 



Bachrenaturierung 

W 3 


 

Anbauberatung für angepasste Kulturen 



L 1 

 



Anpassung landwirtschaftl. Betriebseinrich-

tungen bzw. der Bewirtschaftung 

L 2 




 

75 


 Priorität 

Maßnahme 

Nummer 

Effektivität 

 

Erhöhter Schutz der im Freien beschäftig-



ter Arbeitnehmer 

G 3.1 


 

Erhöhter Schutz in Arbeitsräumen 



G 3.2 

 



Klimagerechte Ausrüstung von Haltestellen 

V 2.2 


 

Begrünung an ÖPNV-Haltestellen 



V 2.3 

 



Anpassung/Ertüchtigung von Hochwasser-

rückhaltebecken 

W 7 



 



Regenwasserbehandlung 

W 6 


 

Temperatursimulationen 



B 2 

 



Bauliche Vorkehrungen gegen Starkregen 

B 3 


Leistungsfähigkeit/Verdichtung der Stra-



ßenentwässerung 

W 1 


 

Straßenbelag an Bushaltestellen 



V 4.1 

  



Temperaturbeständigere Asphaltmischun-

gen 


V 4.2 

 



Umsetzung der Bodenschutzstrategie ge-

mäß Bodenschutzkonzept BOKS 

Bo2 



 



Gefahrenabwehr bei Bodenerosion durch 

Starkniederschlag 

Bo1 



 



Biotopvernetzung 

Bio 1 


 

Anpassung an Starkwindereignisse 



B 4.1 

 



Berücksichtigung vermehrter Hagelereig-

nisse 


B 4.2 

 



Berücksichtigung der Zunahme feuchter 

Winter 


B 4.3 

 



Erhöhte Schneelast 

B 4.4 


 

Grundwassermanagement 



W 2 

 



Anpassung an längere Saisonzeiten für die 

Freibäder 

T 1 



 



 

Eine vertiefte Betrachtung der Priorisierungs- und Evaluierungsprozesse ist in  

Anlage 1 möglich. Dabei wird unter der Rubrik „Eintrittswahrscheinlichkeit“ die Wahr-

scheinlichkeit des Eintretens des konkreten Risikos (nicht der Klimaveränderung/des 

Wetterereignisses) ohne Anpassungsmaßnahmen abgeschätzt nach den Kategorien 

1 = gering, 2 = niedrig, 3 = mittel, 4 = hoch, 5 = praktisch sicher. Unter „Scha-

den/Gefährdungen“ ist das Ausmaß des Schadens zu verstehen, wenn das Risiko 

eintritt (1 = geringer Schaden, 2 = kleiner Schaden, 3 = mittlerer Schaden, 4 = großer 

Schaden, 5 = sehr großer Schaden). Die Qualität der Abschätzung wird durch die 

5 Kategorien „sicher, relativ sicher, gute Schätzung, unsicher, Vermutung“ angege-

ben, das Risiko ist dann rechnerisch das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und 

Schaden/Gefährdungen.  



 

 

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