Geschichtlicher Überblick unseres Gebietes


Die Eisenzeit schafft neue Möglichkeiten für Geräte und Waffen



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Die Eisenzeit schafft neue Möglichkeiten für Geräte und Waffen


Frühestens um 800 v. d. Z. begann im germanischen Norden die Eisenzeit. Das neue Metall trat nicht als stürmischer Eroberer auf. Ganz allmählich setzt es sich als Material für Geräte und Waffen neben der schimmernden Bronze durch. Bronze fand aber als Stoff für Zierrat und Schmuck weiterhin Verwendung. Im ersten Jahrhundert der Eisenzeit wurde das Eisen wie die Bronze von den Illyrern und Kelten gehandelt und eingeführt, weil nicht anzunehmen ist, dass es in dieser Gegend Schmelzstätten gab.

Ein eisenzeitliches Urnengräberfeld ohne Steinpackungen wurde im Buchenkavel gefunden. Der Inhalt der Urnen waren Gefäße mit senkrechtem Strich- und Streifenmuster.

Weiterhin fand man in Ganschendorf mehrere Spinnwirtel. Der Spinnwirtel ist ein rundes, durchbohrtes Steinstück und diente den Frauen beim Spinnen des Garns. Von den Spinnwirteln gibt es mehrere Funde im Kreisgebiet, sie stammen aus der Eisenzeit, zirka 600 - 100 Jahre v. u. Z. In dieser Epoche festigen sich die bäuerlichen Wirtschaften.

Germanische Stämme siedeln in Norddeutschland


Von 100 Jahren v. u. Z. bis 600 u. Z. besiedelten germanische Stämme dieses Gebiet. Da zu dieser Zeit das Klima wieder ungünstiger wurde – feuchter und kühler – ist anzunehmen, dass hier wieder Notzeiten durchgemacht wurden. Schlimmer noch war es in Skandinavien. Der Bevölkerungsüberschuss musste abwandern. Die Ostgermanen zogen westwärts und drängten die altgermanischen Einwohner Hinterpommerns ganz allmählich bis zur Oder zurück, in den Jahrhunderten nach der Zeitrechnung sogar darüber hinaus bis in dieses Gebiet.

Über die Germanenstämme dieses Raumes gibt es nur wenige Kenntnisse, die fast ausschließlich durch Bodenfunde gewonnen wurden. Es ist anzunehmen, dass dieses Gebiet von den Rugiern bewohnt wurde, einem ostgermanischen Stamm, der ursprünglich auf Rügen und in Pommern seinen Sitz hatte und im 5. Jh. den Ostgoten angegliedert wurde. Den Ostgoten wird nachgesagt, dass sie weniger sesshaft wie die Westgermanen (Sachsen, Friesen und Angeln) waren. Die Rugier zwischen Kieler Bucht und Weichsel hatten östlich die Goten, südlich die Semnonen und westlich die Langobarden zum Nachbarn.

Zu Beginn unserer Zeitrechnung waren die Germanen ein bedeutender Machtfaktor in Mitteleuropa. Ihre Entwicklung verlief wie in der Urgesellschaft, am Anfang waren Grund und Boden Eigentum aller. Mit der Zeit setzten sich die Verhältnisse der „militärischen Demokratie“ durch. Diese Entwicklung förderte das Gewohnheitsrecht, Ackerparzellen aus dem Stammesland zu nehmen und eine Sonderstellung „freier Bauern“ zu erreichen, deren Land nach und nach Erbgut wurde.

Die Germanen bauten verschiedene Weizen- und Gerstenarten an, dann Roggen, Hafer und als Gemüsearten Erbsen, Linsen, Bohnen, Rapunzeln und Mohren. Durch Auslese der besten Pflanzen und Samen steigerten sich die Erträge.

Der Pflug war ein hölzernes Gerät in Form eines Hakens (Astgabel) und mit Eisen beschlagen. Zur Bespannung wurden in der Regel Rinder verwendet. Pferde dienten zum Jagen. Angebaut wurde in der Dreifelderwirtschaft.

Der Anbau gestaltete sich durch Winter- und Sommergetreide und der dritte Schlag diente zur Brache. Wendepflug und Dünger waren noch nicht bekannt. Zur Viehhaltung gehörten Pferd, Rind, Schaf, Schwein, Ziege und Hund. Gebiete mit gutem Eichen- und Buchenbestand eigneten sich sehr gut zur Schweinemast. Im Winter war das Vieh meistens in Ställen untergebracht, Menschen und Tiere befanden sich unter einem Dach.

Die vorpommerschen Siedler bezeichnete man seit dem Erscheinen des nordischen Zuzuges im Osten unserer Provinz als „Westgermanen“. Die Einwanderung wiederholte sich mehrfach. Es war damals eine unruhige Zeit in diesem Gebiet. Viele Waffenfunde in den Gräbern deuten auf eine kampfreiche Zeit mit den keltischen Galliern und dann mit den Römern, und schließlich, im 4. - 5. Jh. unserer Zeitrechnung begann der große Strom der Völkerwanderung.

Seit dem 6. Jahrhundert gerieten die Völker in Bewegung, wahrscheinlich durch Bevölkerungszuwachs und durch den Einfall der Hunnen in Europa. Das Gotenreich am Schwarzen Meer brach zusammen. Die Phase der allgemeinen Wanderung der germanischen Stämme wurde ausgelöst.

Die abwandernden Germanen bildeten eine neue gesellschaftliche Kraft, die in der Auseinandersetzung mit der spätantiken, römischen Gesellschaft zur Grundlage des späteren deutschen Volkes führte.

Slawische Stämme siedeln zwischen Weichsel und Elbe


Seit dem 6. Jh. gerieten auch die slawischen Völker in Bewegung. Sie wurden durch die „Awaren“ bedrängt. Die Schlagkraft des oströmischen Reiches ließ nach, im Westen waren durch den Abzug der Ostgermanen große Landflächen frei geworden. Reste germanischer Bevölkerungsgruppen vermischten sich mit den einwandernden Slawen.

Zur slawisch-wendischen Landnahme, die wohl um 600 n. Chr. begann, bedurfte es keiner kriegerischen Eroberung. Wer hätte widerstehen sollen? Fruchtbarkeit und Verkehrslage ließen diese Landschaft wiederum zu einem wichtigen Siedlungsgebiet werden. Trotzdem ist hier die Denkmäler-Forschung für diese Periode noch weit im Rückstand. Nicht einmal die Burgwälle sind bisher genau verzeichnet und beschrieben. Insgesamt lassen sich neun verschiedene Einzeltypen feststellen: befestigte Siedlung, frühe Großanlage, Burghügel, Burgstelle, Niederungsburg, Höhenburg, Turmhügel, Turmhügelburg, Feste.

Die Slawen, eine europäische Bevölkerungsgruppe, die sich zwischen Oder und Dnjepr entwickelt hatte, wanderten während der Völkerwanderung aus ihren Stammesgebieten westwärts bis an die Elbe, Saale, Donau und die Balkanhalbinsel. Slawische Stämme aus dem Osten besetzten vorwiegend die von den Germanen verlassenen Länder zwischen Weichsel und Elbe. Nach den Sprachgruppen ließen sie sich in Ost-, West- und Südslawen einteilen.

Demmin wird Stammessitz der Wilzen


Zu den Westslawen zählten Slowaken, Mähren, Tschechen, Polen und die Stämme zwischen Oder und Elbe. Die Polen saßen südlich von der Warthe. An der oberen Oder, südlich von Polen hatten die slawischen Schlesier ihre Wohnsitze. Zu diesen Stämmen der Westslawen gehörten auch die „Sorben“ (im Siedlungsgebiet des heutigen Sachsen), die „Wilzen“ mit ihrem Stammesmittelpunkt auf der Burg in Vorwerk bei Demmin (Sitz von König Dragowit), die „Obodriten“ an der mecklenburgischen Ostseeküste mit Stammessitz auf der Burg Mecklenburg auch Michelenburg und Reric genannt, und weiteren Stämmen, wie die „Linonen“ (Burg Lenzen), „Heveller“ (Brandenburg) u .a..

Slavische Burgorte soll es im 8./9. Jh. gegeben haben in Loitz, Dimin, Lubecinca, Rostock, Kizun, Worle, Garz, Arkona, Wolgast, Lasan, Usodim, Pazdewalk, Malchov, Zwerin, Lubek. Als herausragendes Beispiel einer slawischen Anlage wurde schon um 1000 eine umfangreiche Siedlung im heutigen Demmin durch Adam von Bremen als civitas magne bezeichnet, die 1149 als castrum Dimin erobert und auch später als castellanus Rochillis erwähnt wurde. Diese Burg war das Zentrum des Wilzen-Königs Dragovit.

Wichtige Handelswege waren die Nordroute von Wolin über Usodom zum heutigen Anklam nördlich der Peene über Demin zur Burg Mecklenburg. Der Handelsweg südlich der Peene führte von Stettin über Pazdewalk, Malchov, Zwerin nach Lubek.


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