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Kurt Schwitters
Biografie
20. Juni 1887
Curt Hermann Eduard Carl Julius Schwitters wird als Sohn der Geschäftsleute Eduard und Henriette
Schwitters (geb. Beckemeyer) in Hannover, Rumannstraße 2 (heute Nr. 8), geboren. Seine Familie
stammt väterlicherseits aus Wittmund, Ostfriesland, und mütterlicherseits aus Nienburg an der
Weser.
1889–1893
Umzüge der Familie Schwitters innerhalb Hannovers: am 1. April 1889 in die Veilchenstraße 5, am 1.
Oktober 1889 in die Eichstraße 30 A (heute Nr. 47), im März 1893 in die Freytagstraße 10, im
September 1893 nach Döhren (heute Stadtteil Hannovers) in die Waldstraße 84 (später Nr. 9 und
dann 5, 1907 in Waldhausenstraße umbenannt).
1894
Schulbeginn am Modernen Realgymnasium I, Hannover.
1900
Reise mit dem Vater zur Weltausstellung nach Paris.
1901
Nervenerkrankung, erster Epilepsieanfall.
1905
Entstehung erster Bilder.
1908
Abitur.
1908–1909
Studium an der Kunstgewerbeschule Hannover. Unterricht bei Richard Schlösser.
10. Juni 1908
Inoffizielle Verlobung mit Wilhelmine Eilerdine Gerhardine Friederike Fischer, genannt Helma
(Cousine zweiten Grades, geboren am 11. Oktober 1890, Tochter von Eleonore und Johann Eduard
Fischer, Prokurist aus Hannover).
1909–1915
Studium an der Königlich Sächsischen Akademie der Künste in Dresden auf Empfehlung seines
Lehrers Richard Schlösser. Sommersemester 1909 bis Sommersemester 1911 Unterricht in der
Malklasse von Carl Bantzer, ab Wintersemester 1912/13 im Meisteratelier bei Gotthardt Kuehl
(Lehrer für Landschaftsmalerei, † 15.1.1915); daneben Unterricht bei Emanuel Hegenbarth
(Tiermalerei), Hermann Dittrich (anatomisches Zeichnen und Aktstudium) und bei dem
Literaturhistoriker Oskar Walzel. Im Sommersemester 1912 und ab Wintersemester 1914/15
beurlaubt, exmatrikuliert am 9. August 1915.
Entstehung erster Gedichte.
Sommer 1909
Teilnahme an einem Malaufenthalt mit der Klasse Carl Bantzer im hessischen Künstlerdorf
Willingshausen.
Frühjahr 1910
Notizen für eine Veröffentlichung über abstrakte Malerei.
Winter 1910/11
Wanderung in der Böhmischen Schweiz.
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Frühjahr 1911
Ablehnung von Bildern Schwitters’ seitens der Kunstgenossenschaft Hannover (Ortsgruppe der
Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft) für die Frühjahrsausstellung des Kunstvereins
Hannover.
August 1911
Erste Ausstellungsbeteiligung (mit vier Stillleben und dem Porträt seiner Mutter) im Kunstverein
Hannover.
Herbst 1911
Bewerbung an der Berliner Akademie der Künste. Nach vier Probewochen als »untalentiert«
abgewiesen.
Dezember 1911
Beteiligung an der »Weihnachts-Ausstellung« in der Kunst- und Gewerbehalle, Hannover; weitere
Beteiligung im Dezember 1913.
1912
Reise mit dem Mäzen Leonard Körting (ehemaliger Direktor der Gaswerke Hannover und Großvater
eines Schulfreundes) an den Gardasee.
1912–1916
Impressionistisch beeinflusster Malstil.
Februar/Mai 1913
Erste Beteiligung an der »Großen Kunstausstellung« im Kunstverein Hannover; weitere Beteiligungen
1914–1918, 1926/27, 1929–1931 und 1933/34.
September/Oktober 1913
Erste Beteiligung an der »Herbstausstellung Hannoverscher Künstler« im Kunstverein Hannover.
Regelmäßige Beteiligungen bis 1934.
Sommer 1914
Reise an den Gardasee.
August 1914
Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Rückkehr nach Hannover.
13. Juni 1915
Offizielle Verlobung mit Helma Fischer.
5. Oktober 1915
Heirat mit Helma Fischer; gemeinsame Wohnung in der zweiten Etage des Elternhauses,
Waldhausenstraße 5 in Hannover. Einrichtung des Ateliers in einem Zimmer der elterlichen Wohnung
im Hochparterre.
Winter 1915/16
Hochzeitsreise nach Opherdicke, Westfalen.
9. und 17. September 1916
Geburt und Tod des ersten Kindes Gerd.
1917
Hinwendung zum expressionistischen Stil und Entwicklung zur Abstraktion. Entstehung der Serie der
Abstraktionen (Ölbilder).
Begegnung mit dem Kritiker, Publizisten und Werbefachmann Christof Spengemann in Hannover, der
Schwitters in die literarischen Kreise der Stadt einführt; Beginn einer lebenslangen Freundschaft der
Familien.
12. März/19. Juni 1917
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Soldat beim Reichs-Infanterieregiment 73. Untauglichkeitserklärung.
Mai/Juni 1917
Erste Beteiligung an der »Ausstellung Hannoverscher Künstler. VII. Sonderausstellung« in der
Kestner-Gesellschaft, Hannover (gegründet im Juni 1916).
25. Juni 1917/28. November 1918
Hilfsdienst als Werkstattzeichner im Eisenwerk Wülfel, Hannover. Kündigung, um sich verstärkt
seiner Malerei widmen zu können.
Oktober 1917
Reise durch Süddeutschland (Skizzenblock, siehe Catalogue raisonné Nr. 208).
Wintersemester 1917/18
Immatrikulation in der Abteilung I für Architektur an der Königlichen Technischen Hochschule,
Hannover.
1918
Entstehung einer umfangreichen Serie abstrakter Zeichnungen sowie der Serie der Expressionen
(Ölbilder).
Ankauf von 18 Zeichnungen durch das Kestner-Museum, Hannover (für insgesamt 400 Reichsmark).
Januar/Februar 1918
Begegnung mit Käte Steinitz, Künstlerin und Mäzenin in Hannover. Beginn einer lebenslangen
Freundschaft.
Februar/März 1918
Beteiligung an der »1. Ausstellung der Hannoverschen Sezession« (gegründet im Juni 1917), der Kurt
Schwitters Anfang des Jahres beigetreten war, in der Kestner-Gesellschaft; weitere Beteiligungen
1919–1921 und 1932.
Juni 1918
Erste Ausstellungsbeteiligung in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm, Berlin (gemeinsam mit Albert
Bloch, Emmy Klinker und Elisabeth Niemann); weitere regelmäßige Ausstellungen bis 1928.
Herbst 1918
Begegnung mit Hans Arp, Raoul Hausmann und Hannah Höch in Berlin. Beginn eines regen
künstlerischen Austausches und lebenslanger Freundschaften.
Entstehung erster Collagen.
16. November 1918
Geburt des Sohnes Ernst.
Winter 1918/19
Entstehung erster Assemblagen. Schwitters findet den Begriff »Merz« für seine Kunst. Nachfolgend
Benennung und Propagierung aller seiner Aktivitäten als »Merz«. Auch nach der Entwicklung zur
Abstraktion weiterhin kontinuierliche Arbeit an gegenständlichen Bildern im nachimpressionistischen
Stil.
1919
Entstehung erster Stempelzeichnungen und druckgrafischer Blätter ; Beginn der Serie dadaistischer
Aquarelle.
Eintritt in die IVEKF, Internationale Vereinigung von Expressionisten, Kubisten und Futuristen,
gegründet unter anderem von Herwarth Walden und Rudolf Blümner.
Mai 1919
Begegnung mit Richard Huelsenbeck in Berlin.
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