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Druck und Vakuum 

 

 



 

 

 



 

Druck- und Vakuumgeräte 

 

 



 


Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 



Einleitung 

 

In Universitätslaboratorien funktionieren viele Gräte unter Druck oder unter Vakuum. 



Die geläufigsten Druckgeräte sind technische oder Labor-Gasversorgungssysteme (vgl. Un-

terkapitel «Verdichtete Gase»). Zahlreiche medizinische oder wissenschaftliche Geräte sind 

mit Gas- oder Flüssigkeitsdruck-Kammern ausgestattet. Diese bedürfen oft einer direkten 

Handhabung durch Personen und sind mit Vorsicht zu bedienen. 

Die meisten Vakuumgeräte werden in Chemie- und Physiklaboratorien verwendet. Es handelt 

sich dabei namentlich um Vakuumbehälter (z.B. Vakuumdestillation) von Trocknern und 

Dewars für den Transport von Kryogenen (oder Kältemitteln). 

Gefahren 

 

 



 

Druck- und Vakuumanlagen unterstehen dem Risiko mechanischer Beschädigungen. Er-

schütterungen, extreme Temperaturbedingungen (Flammen, kryogene Flüssigkeiten) oder 

Korrosionsschäden (ungenügender Unterhalt, besonders aggressive Umgebung) können 

Materialien insbesondere spröde oder zerbrechlich machen und so mechanische Schäden 

verursachen: 

 

Es kommt zu einem Bersten des Materials, wenn es sich um eine Druckanlage handelt. 



 

Es kommt zu einer Implosion, wenn es sich um eine Vakuumanlage handelt. 

In beiden Fällen besteht das Risiko grosser Schäden, die durch das heftige Wegschleudern 

von Materialien verursacht werden können (Wegschleudern von Glasscherben oder mechani-

schen Teilen, Peitschen durch bewegliche Schläuche usw.). 

 

 



Anlagen, die Druckgase enthalten, können, wenn sie bersten oder undichte Stellen auf-

weisen, je nach Eigenschaft der verwendeten Gase zu einem Gefahrenrisiko werden: Ver-

giftungen, Brände, Explosionen. 

Weitere Gefahren 

 

 



 

Anlagen mit bedeutenden Überdruck- oder Unterdruckbereichen, die den Patienten oder 

dem Medizinalpersonal zugänglich sind, beinhalten besondere Risiken (z.B. Druckkam-

mer). Es gibt folgende Risiken im Zusammenhang mit erhöhtem oder reduziertem Um-

gebungsdruck: 

 

akute Feuergefahr (Umgebung mit Überdruck) 



 

Hyperoxie, Sauerstoffüberversorgung (Umgebung mit Überdruck) 

 

Hypoxie, Sauerstoffunterversorgung (Umgebung mit Unterdruck) 



 

Schäden im Zusammenhang mit grossen Druckschwankungen (Barotraumata, De-

kompressionskrankheit) 



Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 



Vor jeglicher Handhabung und Benutzung dieser Anlagen sind somit die entsprechenden Re-

geln und Verfahren zu beachten. 

Allgemeine Weisungen 

 

Allgemeine Regeln 

 

 

Bei der Handhabung von Anlagen oder Geräten, die besondere Bruch- oder Implosionsri-



siken beinhalten, sind Schutzbrillen zu tragen. Diese Regel betrifft besonders die Hand-

habung von Trockengeräten. Das Tragen von Schutzbrillen in Laboratorien ist in jedem 

Fall obligatorisch. 

 

 



Grundsätzlich müssen Druck- und Vakuumanlagen und -geräte von thermischen und me-

chanischen Erschütterungen geschützt sein. Dazu gehören auch Stösse und Stürze, aber 

auch Erschütterungen durch abrupte Druckerhöhungen. 

Trockengeräte 

 

 



Trockengeräte sind an Orten zu platzieren, die weder Erschütterungen noch Stürzen aus-

gesetzt sind. Es ist darauf zu achten, dass sie von Wärme und Sonneneinstrahlung ge-

schützt sind, vor allem, wenn sie instabile Produkte enthalten. Es empfiehlt sich, sie 

durch resistente Klebebänder oder Plastikfolien zu schützen, um die Zahl der Projektile 

im Falle einer Implosion zu begrenzen. 

 

 



Trockengeräte dürfen nicht im Vakuum transportiert werden. 

 

 



Die Ventile des Deckels und des Hahns müssen regelmässig gefettet werden, um zu ver-

hindern, dass das Trockengerät im Falle eines Sichfestfressens oder Heisslaufens gefähr-

lichen Manipulationen ausgesetzt wird. 

Dewargefässe 

Dewargefässe sind isolierte Behälter, in denen u.a. kryogene Flüssigkeiten (z.B. flüssiger 

Stickstoff) aufbewahrt und transportiert werden. Es handelt sich im Allgemeinen um verspie-

gelte, doppelwandige evakuierte Gefässe, die der guten thermischen Isolierung des darin auf-

bewahrten Stoffs gegenüber der Umgebung dienen. 

 

 



Aufgrund der Implosionsgefahren sind vorzugsweise Dewars aus Leichtmetalllegierun-

gen anstelle von solchen mit Doppelglaswänden anzuschaffen. 



Glasgeräte für Vakuumanwendungen (Destillationsanlagen, 

Rotavaporen usw.) 

 

 



Vor der Vakuumanwendung ist das Glasgerät auf seinen Zustand hin zu überprüfen (Ris-

se, Kratzer usw.). 




Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 

 

 



Es sind nur Glasgeräte unter Vakuum zu setzen, die eigens dafür vorgesehen sind (z.B. 

keine Behälter oder Stehkolben). 

 

 

Alle Ventile müssen vorgängig gereinigt und geschmiert werden. 



 

 

Glasbehälter unter Vakuum müssen vor mechanischen und thermischen Einwirkungen 



geschützt sein. 

 

 



Um Siedeverzögerungen zu vermeiden, muss der Behälter z.B. mit einem Siedestein oder 

mit einem Magnetschüttler versehen sein. 

 

 

Der Behälter darf nicht mit mehr als der Hälfte seines Fassungsvermögens gefüllt wer-



den. 

 

 



Das Bad darf erst nach Erstellung des Vakuums erwärmt werden, um ein Überschäumen 

zu vermeiden. 

 

 

Am Ende der Handhabung muss der Behälter abgekühlt werden, bevor das Vakuum auf-



gehoben wird. 

 

 



Die unter Vakuum stehenden Geräte dürfen nicht verschoben werden. 

 

 



Quellen 

 

 



 

«Informations et directives Hygiène et Sécurité», Institut für Chemie der Universität Frei-

burg, Januar 2000. 



Kapitel 8: Druck und Vakuum 

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Verdichtete Gase 

 

 

 



 

 



Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 



Einleitung 

 

In Universitätslaboratorien und -instituten werden zahlreiche verdichtete Gase verwendet. Es 



handelt sich dabei namentlich um Gase, die in der Medizin zur Anwendung kommen (Sauer-

stoff, anästhetische Gase usw.), um Analysegase (Wasserstoff, Argon, Helium usw.) und um 

Gase, die für technische Zwecke verwendet werden (z.B. Azetylen für Schweissarbeiten, Erd-

gas). 


Die erste Eigenschaft einer Druckgasflasche ist, dass ihr Inhalt unter erhöhtem Druck steht. 

Die weiteren Eigenschaften hängen mit der Art des darin enthaltenen Druckgases zusammen 

(brennbar, toxisch, ätzend usw.). 

Die meisten Gase sind schwerer als die Luft und haben somit die Tendenz abzusinken, wenn 

keine ausreichende Luftzirkulation vorhanden ist. Treten diese Gase an einem schlecht durch-

lüfteten Ort aus, können sie sich an den tieferen Stellen konzentrieren, beispielsweise in Ab-

flüssen, Gruben, Gräben oder Untergeschossen. Die folgende Tabelle enthält die gebräuch-

lichsten Gase, die leichter sind als Luft (und die sich im Falle eines Austretens tendenziell an 

der Decke ansammeln): 

Gase, die leichter sind als Luft: 

Gas leichter als Luft 

Relative Dichte (Luft = 1) 

Gas leichter als Luft  Relative Dichte (Luft = 1) 

Wasserstoff 0,07 

Neon 0,70 

Helium 0,14 

Azetylen 0,91 

Methan 0,55 

Kohlenmonoxid 0,97 

Ammoniak 0,60 

Stickstoff 0,97 

Erdgas 0,64 

Äthylen 0,98 



Gefahren 

 

 



 

Es besteht ein durch den Druck bedingtes Bruchrisiko. Neben den Schäden, die durch das 

eigentliche Bersten oder Brechen entstehen, kann es zu sehr grossen Schäden im Zusam-

menhang mit den explosionsartig herumfliegenden Teilen kommen (direkte Verletzun-

gen, Bewegung der Gasbehälter, Peitschen beweglicher Schläuche usw.). 

Der Hahn ist der zerbrechlichste Teil der Gasflaschen. Es kann beispielsweise zu Brü-

chen kommen, wenn der Hahn oder der Druckregler einem Schlag ausgesetzt sind (z.B. 

bei einem Umstürzen der Flasche). 

 

 



Brennbare Gase, wie Acetylen, Butan, Äthylen oder Wasserstoff können brennen oder 

explodieren, wenn die Gaskonzentration in der Luft zwischen der unteren Zündgrenze 

(UZG) und der oberen Zündgrenze (OZG) liegt. Unterhalb dieser Grenze ist das Gemisch 

zu gasarm, um zu brennen, oberhalb der Grenze ist es zu gasreich. Der wichtigste Wert, 

den man kennen und kontrollieren muss, ist die untere Zündgrenze. Damit sich ein brenn-

bares Gas innerhalb seines Brennbereichs in der Luft (oder in einem oxidierenden Gas) 




Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 

entzündet, braucht es eine Zündquelle. An den meisten Arbeitsplätzen sind solche Zünd-



quellen zahlreich vorhanden (Flammen, Funken, Wärmequellen). 

Die zurzeit gefährlichsten Gasflaschen enthalten Acetylen und Wasserstoff. Diese haben 

einen sehr breiten Brennbereich und sind bei einem Austreten besonders gefährlich. In 

der Luft (bei normaler Temperatur und normalem atmosphärischem Druck) ist Wasser-

stoff bei einem Gehalt von 4 % (UZG) und 75% (OZG) des Gemischvolumens brennbar. 

Tabelle 1: Zündgrenzen einiger üblicher Gase 

Entzündliche Gase 

UZG [Vol.-%] 

OZG [Vol.-%] 

Acetylen 2,5 

100 

Wasserstoff  



75 


Äthan 3,2 

12,5 


Äthylen 2,1 

 

36 



 

 

 



Brennbare oder oxidierende Gase können beim Kontakt mit brennbaren 

Stoffen rasch und heftig reagieren. Es kann dabei zu Bränden oder 

Explosionen kommen. Als oxidierend werden alle Gase bezeichnet, die 

einen höheren Sauerstoffgehalt (mehr als 23-25 Prozent) als die Atmosphäre enthalten, 

wie z.B. die Stickstoffoxide und die halogenierten Gase, wie Chlor und Fluor. Brennbare 

Stoffe, die mit diesen Gasen reagieren können, sind zum Beispiel: 

 

organische Verbindungen (die Kohlenstoff enthalten), die meisten entzündlichen Ga-



se, entzündliche und brennbare Flüssigkeiten, Öle, Fette sowie eine grosse Anzahl 

von Kunststoffen und Geweben 

 

fein unterteilte Metalle (Metallpulver) 



 

andere oxidierbare Verbindungen, wie Hydrazin, Wasserstoff, Hydride, Schwefel 

und Schwefelverbindungen, Silikon, Ammoniak und Ammoniakverbindungen 

Der normale Sauerstoffgehalt in der Luft beträgt 21 Prozent. Bei einem leicht höheren 

Sauerstoffgehalt, z.B. von 25 Prozent, entzünden sich brennbare Stoffe, wie Kleider und 

Gewebe, leichter und brennen schneller. Brände in einer Umgebung, die mit einem oxi-

dierenden Gas angereichert sind, sind sehr schwer zu löschen und können sich rasch 

ausbreiten. 

 

 



Einige verdichtete Reingase sind chemisch instabil (und somit stark reaktiv). Leichte 

Temperatur- oder Druckerhöhungen oder mechanische Einwirkungen können zu uner-

wünschten chemischen Reaktionen führen (z.B. Polymerisationen oder Zerfälle). Diese 

exothermischen Reaktionen können heftig sein und Brände oder Explosionen verursa-

chen. 

Die grösste Gefahr besteht bei Acetylen, das zu den reaktivsten Gasen gehört. 

 

 



Bei einem Gasaustritt können die Gase erstickend wirken, da sie den Sauerstoffgehalt in 

der Luft (durch Verdünnung) reduzieren. Diese Situation kann bei geruchlosen Gasen be-

sonders gefährlich sein, da diese nur zu spät erkannt werden können. Es besteht ein Ersti-

ckungsrisiko, wenn in abgeschlossenen oder schlecht durchlüfteten Räumen mit verdich-

teten Gasen gearbeitet wird. 

 



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Eine Minderung des Gasdruckes führt zu einer Abkühlung. Abgesehen vom Temperatur-

abfall beim Gas selbst kann diese Reaktion auch eine bedeutende Temperatursenkung der 

Anlagen bewirken, die sich in der Nähe des Druckminderungsbereichs befinden (Druck-

reduzierventil, Anschluss, Rohrleitungen, Schläuche). Bei einer wesentlichen Druckmin-

derung des Gases besteht somit das Risiko von Erfrierungsverletzungen und mechani-

schen Schäden (aufgrund der Materialien, die der Kälte ausgesetzt sind). 



Weitere Gefahren 

 

 



 

Einige entzündliche Gase können Flammenrückschläge verursachen. Viele entzündliche 

verdichtete Gase sind nämlich schwerer als Luft. Gase, die aus einer undichten Flasche 

entweichen, können somit eine lange Spur hinterlassen. Bricht ein Feuer aus, können die 

Flammen bis zur Flasche zurückschlagen. 

 

 



Einige Gase sind toxisch und können schon bei einem geringeren Gehalt 

als Konzentrationen, die ein Entzündbarkeits- oder Erstickungsrisiko 

beinhalten, gefährlich sein. Sie sind besonders gefährlich, wenn sie 

geruchlos sind. Für weitere Informationen in diesem Zusammenhang vgl. Kapitel 

«Schad- und Giftstoffe». 

Kohlenmonoxid (CO) ist ein Beispiel für ein entzündliches und giftiges Gas, das Ursache für 

zahlreiche tödliche Unfälle ist. 

Lachgas (Distickstoffoxid, N

2

O) hat einen leicht süsslichen Geruch und Geschmack und ist 

leicht toxisch.  

Schwefelwasserstoff (H

2

S) ist ein entzündliches Gas und ein Giftstoff, der nach faulen Eiern 

riecht. Er kann zu einer Lähmung des Atemzentrums führen. 

Allgemeine Weisungen 

 

Lagerung und Zwischenlagerung 

 

 

Alle Gasflaschen (auch leere) müssen mit einer Sicherheitskette fixiert und in vertikaler 



Position aufbewahrt werden. Gasflaschen dürfen nur mit aufgeschraubter Schutzkappe 

gelagert werden. 

 

 

Volle und leere Gasflaschen sollten nicht zusammen gelagert werden. 



 

 

Gasflaschen nicht Temperaturen über 50°C aussetzen. Gewisse Bruchsysteme können bei 



einer Temperatur von 65 °C nachgeben. 


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Transport (intern und extern) 

 

 



Vor dem Transport sicherstellen, dass das Ventil der Gasflasche geschlossen und die 

Schutzkappe aufgeschraubt ist. Wenn die Gasflasche nicht verwendet wird, sicherstellen, 

dass das Ventil gut geschlossen ist. 

 

 



Gasflaschen sind immer mit Hilfe eines dafür vorgesehenen Rollwagens zu verschieben. 

Während des Transports müssen sie stehend, fixiert und mit der Schutzkappe versehen 

sein. Gasflaschen beim Transport niemals ziehen oder rollen! 

 

 



Flaschen immer mit Vorsicht handhaben, ohne sie fallen zu lassen oder sie anzustossen, 

um zu vermeiden, dass sie sich gegenseitig beschädigen und es so zu undichten Stellen 

(Gasaustritt) kommt. 

 

 



Kleine Gasflaschen (bis zwei Liter) können in ihren Versandkisten, in Schränken oder 

auf Platten aus nicht brennbarem Material gelagert werden. Sie dürfen nicht zusammen-

gebunden werden. 

Verwendung 

 

 



Gasflaschen niemals vollständig leeren. Durch die Luftfeuchtigkeit könnte es zu einer 

Kontaminierung kommen. Einen leichten Druck belassen, so dass die Flasche nicht kon-

taminiert wird. 

 

 



Immer Schutzbrillen benutzen, wenn mit verdichteten Gasen gearbeitet und gehandhabt 

wird. 


 

 

Gasflaschen nicht Temperaturen von über 50°C aussetzen. Gewisse Bruchsysteme kön-



nen bei einer Temperatur von 65 °C nachgeben. 

 

 



Jede Anomalie, die in Laboratorien im Zusammenhang mit der Lagerung oder der Ver-

wendung von Gasflaschen festgestellt wird, muss dem technischen Dienst und/oder dem 

Sicherheitsdienst (falls vorhanden) gemeldet werden. 

 

 



Wenn die Flasche leer ist, immer den Druckregulator entfernen, Schutzkappe aufschrau-

ben und kennzeichnen, dass die Flasche leer ist (Etikette, Kennzeichen usw.), Liefer-

dienst benachrichtigen. 

 

 



Darauf achten, dass ein Gaszylinder nicht zu schnell geöffnet wird, da dies manchmal ein 

gefährliches Ausschlagen des Stutzens verursachen und eine statische Entladung begüns-

tigen kann. Letzteres kann zudem ein Entzünden brennbarer Gase auslösen. 

Montage 

 

 



Ausrüstung und Material verwenden, die für den in der Flasche erzeugten Druck konzi-

piert sind. 

 

 

Das Flaschenventil niemals schmieren, verändern, aufbrechen oder schlagen. 



 

 

Toxische, entzündliche oder reaktive Gase sollten möglichst unter einer Haube verwendet 



werden. 


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Den Stutzen oder den Regulator niemals mit öligen oder fettigen Schmiermitteln behan-

deln. Dies könnte eine Explosion auslösen, wenn es sich um Gase mit brennbaren Eigen-

schaften handelt (Sauerstoff, Lachgas usw.). 

Anschlüsse und Gaskennfarben 

 

 



Für jede Gasflasche den geeigneten Regulator verwenden. Die Gewinde auf dem Regula-

tor sind dazu da, um eine falsche Verwendung zu vermeiden. Jegliche Anpassung oder 

Veränderung kann gefährlich sein. 

Die zu verwendenden Anschlüsse unterscheiden sich 

je nach Art des verwendeten Gases!

 

 



 

Die Gaskennfarben (Schulterfarben) werden nach und nach an die europäischen Normen 

angepasst. Während dieser Übergangsphase (plangemäss von 1998 bis 2006) können bei-

de Arten der Kennzeichnung vorkommen. 



Weitere Gefahren 

 

Besonderheiten einiger gebräuchlicher Gase 

Im Folgenden werden die Gefahren einiger bekannter Gebrauchsgase vorgestellt: 

SAUERSTOFF 

Gefahren-

hinweise 

 



Brandfördernd 

 



Unterstützt intensiv Verbrennung 

 



Kann heftig mit brennbaren Stoffen reagieren 

Vorsichts-

massnahmen 

 



Kein Öl oder Fett benutzen 

 



Nur Ausrüstung verwenden, die für dieses Produkt geeignet ist 

 



Von Zündquellen fernhalten 

 



Beim Lagern von brennbaren Gasen und anderen brennbaren Stof-

fen fernhalten 

 

STICKSTOFF, ARGON, SELTENE LUFTGASE 

Gefahren-

hinweise 

 



Können bei Einatmung anstelle von Luft zur Erstickung führen 

(z.B. grösserer Gasaustritt in einem geschlossenen Raum) 



Vorsichts-

massnahmen 

 



Benutzung und Lagerung an gut durchlüfteten Orten 

Erste Hilfe 

 



Bei Erstickungsgefahr muss der Retter bei der Bergung des Opfers 

ein umluftunabhängiges Atemgerät tragen 



 

ACETYLEN 

Gefahren-

 



hochentzündlich: Kann mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch 


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hinweise 

bilden 


 

Kann sich bei hohen Temperaturen und/oder Drücken heftig zer-



setzen 

 



Bildet mit Kupfer, Silber, Quecksilber explosionsfähige Acetylide 

Vorsichts-

massnahmen 

 



Flammenschutz und Flammenrückschlagsicherungen auf den 

Rohrleitungen 

 

Überwachen jeglicher Austrittsrisiken 



 

Lagerung nur an gut durchlüfteten Orten, abseits von brennbaren 



Materialien 

 



Nicht an Plätzen ablassen, wo das Risiko der Bildung eines explo-

sionsfähigen Gas/Luft-Gemisches besteht 

 

WASSERSTOFF 

Gefahren-

hinweise 

 



Extrem entzündbar: kann mit Luft ein explosives Gemisch bilden 

 



Brennt mit einer farblosen unsichtbaren Flamme 

Vorsichts-

massnahmen 

 



Von jeglicher Zündquelle fernhalten 

 



Lagerung nur an gut durchlüfteten Orten, abseits von brennbaren 

Materialien 

 

Nicht an Plätzen ablassen, wo das Risiko der Bildung eines explo-



sionsfähigen Gas/Luft-Gemisches besteht 

 

KOHLENDIOXID (auch: Kohlenstoffdioxid) 



Gefahren-

hinweise 

 



Kann bei Einatmung anstelle von Luft zur Erstickung führen (z.B. 

grösserer Gasaustritt in einem geschlossenen Raum) 

 

Geringe Konzentrationen verursachen eine höhere Atemfrequenz 



und Kopfschmerzen 

 



Schwerer als Luft, kann sich an geschlossenen Orten ansammeln, 

insbesondere am oder unter dem Boden 



Vorsichts-

massnahmen 

 



Benutzung und Lagerung an gut durchlüfteten Orten 

 



Nicht an Orten ablassen, wo eine Gasansammlung gefährlich sein 

könnte 


Erste Hilfe 

 



Bei Erstickungsgefahr muss der Retter bei der Bergung des Opfers 

ein umluftunabhängiges Atemgerät tragen 

 

KOHLENMONOXID 

Gefahren-

hinweise 

 



Giftig beim Einatmen, Symptome können Schwindelgefühl, Kopf-

schmerzen, Übelkeit und Verlust der Koordinationsfähigkeit sein 

 

Entzündbar 



Vorsichts-

massnahmen 

 



Sicherstellen einer angemessenen Lüftung 

 



Von jeglicher Zündquelle fernhalten 

 



Lagerung an einem gut durchlüfteten Ort, abseits von brennbaren 


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Materialien 



 

Nicht an Plätzen ablassen, wo das Risiko der Bildung eines ent-



zündbaren Gas/Luft-Gemisches besteht; abgelassenes Gas muss 

verbrannt werden 



Erste Hilfe 

 



Bei Erstickungsgefahr Opfer in eine nicht kontaminierte Zone zie-

hen, der Retter muss bei der Bergung des Opfers ein umluftunab-

hängiges Atemgerät tragen 

 



Opfer an der Wärme ruhigstellen, Arzt rufen, wenn nötig künstli-

che Beatmung durchführen 

 

LACHGAS (auch: Distickstoffoxid oder Stickoxidul

Gefahren-

hinweise 

 



Brandfördernd 

 



Unterstützt intensiv Verbrennung 

 



Kann heftig mit brennbaren Stoffen reagieren 

 



Schwerer als Luft, kann sich an geschlossenen Orten ansammeln, 

insbesondere am oder unter dem Boden 



Vorsichts-

massnahmen 

 



Kein Öl oder Fett benutzen 

 



Von jeglicher Zündquelle fernhalten 

 



Lagerung an einem gut durchlüfteten Ort, abseits von Gasen und 

anderen brennbaren Produkten 

 

 

 



Quellen 

 

 



 

«Produits dangereux», Band 2, Collectif CNPP, Aufl. 1994 

 

 

«Encyclopédie des gaz, L'air liquide», Elsevier, 1976 



 

 

 



Nützliche Links 

 

 



 

Sicherheitsdatenblätter zu einzelnen Gasen und Gasgemischen der Carbagas: 

http://www.carbagas.ch/new/deutsch/sicherheit.htm 

 

 



Sicherheitsdatenblätter zu einzelnen Gasen und Gasgemischen des BOC-Konzerns: 

http://www1.boc.com/uk/sds/

 



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Kryogene (Kältemittel) 


Kapitel 8: Druck und Vakuum 

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Einleitung 

 

Gase, die sich bei Raumtemperatur nicht allein durch eine Druckerhöhung 



verflüssigen lassen, werden als Kryogene bezeichnet. Flüssige und feste 

Kryogene (wie z.B. Trockeneis) werden als Kältemittel verwendet. 



Hauptgefahren 

 

 



 

Der Kontakt mit Kältemitteln kann zu schweren 

Verbrennungen (Erfrierungsverletzungen) führen, 

die den thermischen Verbrennungen ähnlich sind. 

Aufgrund der anästhesierenden Wirkung der 

Kälte kann es sein, dass der durch den Kontakt 

mit Kältemitteln verursachte Schmerz keine 

ausreichende Warnung darstellt. 

 

 

Aufgrund der tiefen Temperaturen kann es zu 



mechanischen Schäden kommen. Kälte verändert 

nämlich die Materialeigenschaften, so dass einige von ihnen brüchig werden können 

(Gummi, Stahl, Plastik usw.). Auf der nebenstehenden Abbildung sind die Schäden an 

einer Stahlkanalisation zu sehen, die kryogenen Flüssigkeiten ausgesetzt war (Quelle: 



cryogenic safety manual)

 

 



Die Verdampfung eines Kryogens in einem geschlossenen Raum führt zu einer Minde-

rung des Sauerstoffgehalts in der Luft, weshalb ein Erstickungsrisiko besteht. 



1 Liter flüssiger Stickstoff produziert rund 0,7 m

3

 gasförmigen Stickstoff (geruch- und 

farblos). 

 

 



Die Verdampfung von Trockeneis in einem ungenügend durchlüfteten Raum führt zu 

einer Erhöhung des Kohlendioxidgehalts in der Luft. 



1 kg Trockeneis produziert rund 0,5 m

3

 gasförmiges CO

2

 

 



Die allmähliche Anreicherung von flüssigem Stickstoff im Sauerstoff (durch Kondensa-

tion) kann in Anwesenheit von organischen Verbindungen zu Explosionen führen. 

 

Eigenschaften einiger üblicher kryogener Flüssigkeiten: 

Kryogen 


Siedepunkt 

[°C] 

Verdampfungswärme 

[kJ/Kg] 

Sauerstoffanreiche-

rungsrisiko 

Helium flüssig (He) 

- 269 

23,9 


ja 

Stickstoff flüssig (N

2

) - 


196 

199,2 


ja 

Argon flüssig (Ar) 

- 186 

162,7 


nein 

 

 




Kapitel 8: Druck und Vakuum 

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Weitere Gefahren 

 

 



 

Einige kryogene Flüssigkeiten, wie Wasserstoff oder flüssiges Methan, sind entzündbar. 

Der Umgang mit diesen Flüssigkeiten erfordert besondere Vorsichtsmassnahmen, auf die 

hier nicht näher eingegangen wird. 



Allgemeine Weisungen 

 

Transport (intern und extern) 

 

 

Die Lieferung von Kryogenen (Kältemitteln), einschliesslich des Abfüllens in Behälter, 



erfolgt grundsätzlich durch Fachleute (Lieferant). 

 

 



Das Umfüllen und der interne Transport von Kryogenen werden durch die einzelnen Ein-

heiten und Abteilungen sichergestellt. 

 

 

Beim Umfüllen oder Transportieren flüssiger Kältemittel sind Schutz-



brillen, die einen vollständigen Schutz der ganzen Augenumrandung 

bieten (keine offenen Seiten), oder ein Gesichtsschutz sowie Handschuhe 

und geeignete Schutzkleidung zu tragen (lange Ärmel, geschlossene Schuhe usw.). 

Verwendung 

 

 



Ausschliesslich Behälter verwenden, die für Kältemittel konzipiert sind (d.h. mit Vaku-

ummantel). Behälter aus Styropor (Sagex), die für Trockeneis verwendet werden, sind für 

kryogene Flüssigkeiten nicht geeignet. 

 

 



Um eine Eisbildung sowie eine Sauerstoffanreicherung zu vermeiden, müssen Behälter, 

die Kryogene enthalten, geschlossen sein (mit Ausnahme von Dewar-Behältern). Es sind 

spezielle Zapfen (die mit den Behältern mitgeliefert werden) zu verwenden, die mit ei-

nem Auspuffkanal versehen sind, um Überdruckprobleme zu vermeiden; es ist zudem zu 

prüfen, dass der Auspuffkanal nicht verstopft ist. 

 

 



Um ganz allgemein einen Überdruck oder ein Bersten des Behälters zu vermeiden, dürfen 

weder Trockeneis noch kryogene Flüssigkeiten in hermetisch geschlossene Behälter ge-

geben werden. 

 

 



Beim Umgang mit Kryogenen sind Schutzhandschuhe zu tragen. Aufgrund ihrer geringen 

Viskosität können kryogene Flüssigkeiten leichter als Wasser durch die Schutzkleidung 

dringen. Es sind somit Handschuhe aus nicht absorbierbarem Material (wie PVC oder 

Leder) zu tragen. 

 

 

Beim Umgang mit kryogenen Flüssigkeiten sind Schutzbrillen und angemessene Schutz-



kleidung zu tragen (lange Ärmel, geschlossene Schuhe usw.). 

 



Kapitel 8: Druck und Vakuum 

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Lagerung und Zwischenlagerung 

 

 



Um eine Eisbildung, eine Sauerstoffanreicherung oder einen Überdruck zu vermeiden, 

müssen die Kryogene in speziell dafür vorgesehenen Behältern gelagert werden. Diese 

müssen mit einem Vakuummantel versehen sein und verfügen über einen Zapfen, der mit 

einem Auspuffkanal ausgerüstet ist. 

 

 

Räume, die grössere Mengen von Kryogenen enthalten (Umfüll-, Lagerräume), müssen 



über eine ausreichende Lüftung verfügen (Abluft von unten). Bei Bedarf sind Sauerstoff-

detektoren zu installieren. Um das Risiko einer Minderung des Sauerstoffgehalts unter 

die zulässigen Grenzwerte zu vermeiden, dürfen die Kryogenmengen folgende Werte auf 

keinen Fall überschreiten: 

 

in geschlossenen Räumen mit Türen und Fenstern: maximal 1,5 l pro m



3

 des Raums 

 

in Räumen mit natürlicher Belüftung: maximal 30 l pro m



3

 des Raums 

 

in Räumen mit ständiger künstlicher Belüftung: maximal 150 l pro m



3

 des Raums 

 

unterirdische Lagerräume sind mit einer ständigen künstlichen Belüftung zu verse-



hen 

 

 



Anlagen und Geräte, deren Betrieb durch tiefe Temperaturen beeinträchtigt werden kann, 

müssen mit einem Kälteschutz versehen sein. 



Quellen 

 

 



 

British Cryogenic Council, «Cryogenics Safety Manual», 3. Auflage, Butterworth, Ox-

ford, 1991. 

 

 



Hempseed, «Safety considerations in using liquid nitrogen», Loss Prevention Bulletin. 

Nr. 097. 



Nützliche Links 

 

 



 

Sicherheitsdatenblätter zu einzelnen Gasen und Gasgemischen der Carbagas: 

http://www.carbagas.ch/new/deutsch/sicherheit.htm 

 

 



Sicherheitsdatenblätter zu einzelnen Gasen und Gasgemischen des BOC-Konzerns: 

http://www1.boc.com/uk/sds/

 



Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 

17 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



Anhänge 

 

 



 

 

 



 


Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 

18 

Kennfarben und Anschlüsse von Gasflaschen 

 

Gas 



Alte Kennfarbe CH 

Neue Kennfarbe EU 

Anschlussgewinde

Acetylen (C

2

H

2

 

orange 



 

oxydrot / RAL 3009 

 

G3/4" rechts innen 



Ammoniak (NH

3

 

violett 



 

zinkgelb / RAL 1018 

 

W21,8x1/14" rechts 



Argon (Ar) 

 

braun/grün 



 

smaragdgrün / RAL 6001 

 

W21,8x1/14" rechts 



Distickstoffoxid 

(N

2

O) 

grün/silber/grün 

enzianblau / RAL 5010 

G3/8" rechts 



Helium (He) 

gelb/grün 

 

olivbraun / RAL 8008 



 

W21,8x1/14" rechts 



Kohlendioxyd (CO

2

schwarz 


staubgrau 

 

W21,8x1/14" rechts 




Kapitel 8: Druck und Vakuum 

CUSSTR / Januar 2005 – Es gilt die jeweils aktualisierte Internetversion 

19 

Luft 

braun 


 

gelbgrün / RAL 6018 

G5/8" rechts innen 

Sauerstoff (O

2

 

blau 



 

reinweiss / RAL 9010 

 

G3/4" rechts 



Stickstoff (N

2

 

grün 



 

schwarz 


 

W24,32x1/14" rechts 



Wasserstoff (H

2

 

rot 



 

feuerrot / RAL 3000 

 

W21,8x1/14" links 



Andere Gase und 

Gasgemische 

grau 


Gemäss SN 219502 

 

Nützliche Links 

 

 

 



Industriegasverband Schweiz (IGS): 

http://www.pangas.ch/International/Web/LG/CH/likelgchpangasde.nsf/repositorybyalias/

pangas_neue_farbkennzeichnung_d/$file/PanGas_Neue_Farbkennzeichnung_D.pdf

 

 



 

Merkblatt des Deutschen Industriegasverbands: 



http://www.industriegaseverband.de/pdf/igvfarb.pdf

 

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